BKV Techniklehrgang 2022 in Günzburg

Am diesjährigen dritten Juliwochenende, genauer gesagt dem 16. Und 17. Juli fand wieder ein Technikkurs des Bayerischen Kanuverbandes in Günzburg statt.

#SamstagfürSicherheit

Die Veranstaltung begann mit begrüßenden Worten des Technikkursleiters, Bernd Sachs, am Samstagvormittag um 10 Uhr auf dem Gelände des Kanuvereins VfL Günzburg. Nach der Anwesenheitskotrolle und Einteilung aller (der insgesamt 42 zählenden) Teilnehmer in Teams mit ihren jeweiligen Trainern, sowie deren kurzer Vorstellung wurden anschließend mehrere temporäre Gruppen gebildet, die noch in normaler Kleidung eine Art Lernzirkel bestehend aus verschiedenen Stationen, darunter Erste Hilfe, Wurfsackwerfen in Theorie und Praxis, sowie das sichere Laden der Boote, absolvierten.

Eine besondere Situation stellte die Station von BKV-Trainer Gustl dar.
Im Szenario war ein Kayakfahrer beim Befahren einer Stufe, beispielsweise eines Wasserfalls, verunglückt, als das Boot aufgestellt im Flussbett stecken blieb. Die Rettung des Sportlers ist in diesem Fall durch zwei Wege zu erreichen: Entweder muss jener selbst das Boot durch Aussteigen mit beiden Beinen gleichzeitig verlassen, oder das Boot wird von einem Teamkollegen mittels Springersicherung zur Befreiung nach vorne umgeworfen.

Sicherheitsübung am Fluss

Nach der Mittagspause begaben sich die Teilnehmer des Technikkurses, angezogen in Neoprenkleidung, an das Ufer der unweit vom Vereinsgebäude entlangfließenden Günz.

Diese ist auf den letzten 200 Metern bis zur Mündung in die Donau durch Platzierung von Steinen zu einer mit Walzen und Kehrwässern versehenen Trainingsstrecke ausgebaut worden und bietet sich daher sehr gut für Techniklehrgänge an.

Pflicht war auch ein direkt am Fluss initiiertes Gruppenfoto, bevor eine gemeinschaftliche Sicherheitsübung, d.h. die Rettung von schwimmenden Personen aus dem Fluss, begann.

Hierbei durften die Kursteilnehmer schon einmal das kühle Nass am eigenen Leib erfahren, indem sie schwimmende, aber nicht bewusstlose Personen markierten, die mithilfe des Wurfsackeinsatzes gerettet werden mussten. Hierbei wurde auch die richtige Anwendung dieses Rettungsmittels, d.h. das richtige Werfen und Festhalten unter der Achsel, eingeübt. Eine Besonderheit ergab sich durch die spontane (simulierte, aber im Ernstfall sehr bedrohliche) Bewusstlosigkeit eines Schwimmers, der folglich mithilfe einer Springersicherung aus dem Wasser geborgen und zur Überprüfung der Vitalfunktionen ans Ufer gebracht werden musste.

Eine Nachbesprechung der Übung zeigte deren positiven Ablauf, der nicht selbstverständlich ist und daher immer wieder geübt werden muss, um im Ernstfall handlungsfähig zu sein.

#endlichaufsWasser

Die zuvor eingeteilten Teams besprachen zum Teil mit ihren Trainern anschließend noch wichtige Vorkehrungen vor einer Flussbefahrung. So ist beispielsweise das Ansprechen von Risikofaktoren, wie z.B. Krankheiten, oder aber auch die Absprache wichtiger Zeichen, nicht zu vernachlässigen, um die Sicherheit in der Gruppe nicht zu gefährden.

Danach ging es endlich im Boot aufs Wasser, wo an diesem Nachmittag, genauso wie am nächsten Vormittag u.a. das Anfahren und Verlassen eines Kehrwassers (also des Bereiches hinter einem Hindernis, z.B. einem Stein, hinter dem sich aufgrund der Aquadynamik die Strömungsrichtung umkehrt), das Stehen im Strom, den Umgang mit Walzen und die Paddeltechnik intensiv geübt wurden.

Sonntag

Der Sonntag, angefangen um halb zehn Uhr mit einer kurzen Ansprache durch Leiter Bernd Sachs, stand ganz im Zeichen der weiteren Vertiefung der Übung auf dem Wasser, wobei manche Teams auch rückwärts und mit geschlossenen Augen fuhren, um ihr Bootsgefühl zu verbessern.

Nach viel und bereicherndem Training, sowie der Vergabe einiger Europäischen Paddelpässe, beendete Bernd Sachs den Techniklehrgang um ca. 15 Uhr, woraufhin die Teilnehmer sich nach dem Packen ihrer Sachen verabschiedeten.

Auch dieses Mal muss den Veranstaltern, besonders Bernd Sachs und seiner sehr engagierten Frau Carola und allen Trainern für den gelungenen Techniklehrgang, sowie dem VfL Günzburg für die Mitbenutzung des Vereinsgeländes, gedankt werden. Ein besonderes Dankeschön geht außerdem an die Pizzeria, die das leibliche Wohl am Samstagabend sicherstellte.

Jonas Päckert

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