BKV-Familienwochenende in Lofer

Mehr Wasser, mehr Spaß!
Zwei Tage lang sich nochmal auf dem Fluss austoben, die Landschaft genießen, lecker essen – und tapfer den Elementen trotzen: Das BKV-Familienwochenende in Lofer setzt fast schon traditionell für viele den perfekten Schlusspunkt hinter die Paddelsaison. Auch das Wetter war ganz wie erwartet: Der legendäre Bernd-Sachs-Regen sorgte für gute Pegel. Obwohl – vielleicht liegt das Wetter doch an einem ganz besonderen Teilnehmer? Dazu später mehr.

Schon in den zwei Wochen vorher konsultierten einige Teilnehmer immer wieder den Wetterdienst ihres Vertrauens: Würde das schöne Wetter so weitergehen? Und wenn ja, würde der Pegel trotzdem passen? Aber alles gut: Pünktlich zum BKV-Familienwochenende meldete sich Petrus mit Regen und sportlich-gemäßigten Temperaturen – puh, nachdem es dieses Jahr schon ein paarmal nicht geklappt hatte mit dem Wassernachschub von oben, schien diesmal alles ganz traditionell zu laufen. Und tatsächlich, nachdem am Freitagabend das Zelt stand, setzt ein schauerartig verstärkter Regen ein – und einige Nachzügler mussten dann bei Aufbau eines Luftzelts (was es nicht alles gibt! Zelte mit aufblasbaren „Stangen“ - verrückte Welt!) noch einen Zacken zulegen. Der eine oder andere findet die Freude über „schlechtes“ Wetter bei Paddlern vielleicht seltsam, aber wie heißt es doch so schon „rain is liquid sunshine“ und von dieser Sorte Sonnenschein sollte es am Wochenende genau die richtige Dosis geben – nicht zuviel, aber auf keinen Fall zu wenig. Also rauf auf den Bach!

Keine Angst vor großen Wellen!

Am nächsten Morgen verteilten sich die Teilnehmer nach Können auf die Gruppen, und anschließend gab es von einem Übungsleiter einen kleinen Workshop zu einem Thema, das wohl jeder schon mal erlebt hat: Angst. Speziell die Angst auf dem Wasser. Warum habe ich Angst, was kann ich dann tun, und warum ist angst auch manchmal gut? Viele Fragen und einige gute Anregungen und Tipps, damit ein Tag auf dem Fluss vor allem eines macht: Spaß. Denn darum soll es ja gehen!

Mental optimal aufgestellt ging es dann auch schon los – für die Anfänger bis mittleren Cracks in die Entenlochklamm, die etwas sportlicher ambitionierten Gruppen durften sich zwischen Au und Unken austoben. Und es wurde fleißig geübt, jede Spielstelle mitgenommen und kein (sportliches) Kehrwasser ausgelassen, viele Wellen abgesurft, die eine oder andere Rolle angesetzt, ab und an ein bisschen geschwommen (wobei es mittlerweile Teilnehmer gibt, die auch das perfektioniert haben und sich sowie ihr gesamtes Material routiniert selbst retten. Übung macht also auch hier den Meister!).

Nicht immer klappt alles auf Anhieb, aber alles doch irgendwie immer besser. Wichtig dabei: wenn man mal wieder auf der Kehrwasserlinie verhungert, nie aufgeben! Einfach mal ultralang, ultratief stützen! Es ist schon verrückt, aus welchen aussichtslosen Lagen man sich dann noch ohne Rolle befreien kann, solange man Druck auf dem Paddel hat – auch das erzählen einem Übungsleiter immer wieder, und da ist echt was dran. Die angepeilte Linie getroffen: 0, trotzdem sauber weggestützt: 1. Geht doch! Und so wurde das Grinsen immer breiter, besonders bei der Jugend, aber auch die älteren Semester hatten den einen oder anderen Anfall von jugendlichem Übermut (und mussten nochmal tiiiief stützen).

Entspannt auf und nach dem Bach

Abends ging es dann zum gemeinsamen Abendessen in die Kneipe, und bei Schnitzel, Grillteller und Käsespätzle wurden die vielen Erfolge und kleineren Patzer des Tages ausgiebig diskutiert – teils etwas länger, aber auch das hat in Lofer durchaus Tradition!

So kam der Sonntag für den einen oder anderen vielleicht etwas zu früh, und für alle war dann schon etwas Wehmut dabei, als es auf die Salzach ging. Nochmal alles geben, inklusive einer konzertierten Aktion, bei der ein Schwimmer mit Boot geborgen und ein verloren geglaubtes Paddel von einer Teilnehmerin mit Adleraugen in einem Kehrwasser wiedergefunden wurde – so muss es sein! Und dann war es irgendwie auch schon viel zu schnell vorbei – aber das breite Grinsen bei einigen der Teilnehmer dürfte sich dann doch noch ein paar Tage gehalten haben.

Und das Wetter?

War dann doch besser als befürchtet (denn ganz ehrlich, 8 Grad und Dauerregen sind schon krass). Aber doch irgendwie nass. Und definitiv nicht ganz so sonnig wie in Lienz oder beim Technikkurs in Fürth. Obwohl das doch beides mal auch ein Bernd-Sachs-Kurs war. Was also war der Unterschied? Nun ja, zweimal war ein gewisser Übungsleiter aus Landshut nicht dabei. In Lofer schon. Also sollte das legendäre Bernd-Sachs-Wetter vielleicht doch eine ganz andere Ursache haben? Eine gewagte Theorie, die wir nächstes Jahr am Vorderrhein weiter prüfen werden. Wir halten Euch auf dem Laufenden und freuen uns schon auf die nächste Saison!

Insgesamt waren wir 27 Teilnehmer aus allen Bezirken (von Landshut, München, Erlangen, Bayreuth, Würzburg) plus bayrische Einzelpaddler. Dabei waren auch 9 Jugendliche mit aktiven Eltern.

Kerstin Purucker
Katharina Oehlschläger

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