4. Unterfränkischer Inklusiver Kanu-Wettbewerb

Viel Schubkraft bewiesen die Politiker bei der 4. Inklusiven Handicap-Regatta in Gemünden. Dass einige Sportler die weite Anreise scheuten oder wegen der Ferienzeit nicht anwesend sein konnten, glichen sie in diesem Jahr aus.

Zum ersten Mal ging im Promi-Rennen ein Canadier mit zwei Politikern (Bürgermeister Jürgen Lippert und Landrat Thomas Schiebel) an den Start und gewann das Rennen sogar gegen den Canadier der Sportler mit Isa Winter-Brand (Vizepräsidentin Freizeitsport im Bayerischen Kanu-Verband) und Barbara Beckmann (Bezirksvorsitzende Unterfranken im Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern).

Wie viel Gewicht diese inklusive Regatta in der Öffentlichkeit inzwischen hat, zeigt die steigende Präsenz der örtlichen Vertreter aus Politik und Sport. MdL Günther Felbinger, vorübergehend selbst gehandicapt, nahm aus den Händen der unterfränkischen BKV-Bezirksvorsitzenden, Suse Patzelt, als Schirmherr passend einen großen BKV-Schirm als Präsent entgegen. In ihren Grußworten betonten alle Gäste, dass sie sich wünschten, dass man nicht mehr über Inklusion reden müsse. Es werde Zeit, dass sie selbstverständlich zum normalen Alltag dazugehört. Wären sie alle auch am Sonntag bei der Schülerregatta dagewesen, so hätten sie erleben können, wie dieser Wunsch in Erfüllung ging. Da war es völlig selbstverständlich, dass Jugendliche mit Handicap in den „normalen“ Rennen mitfuhren – ohne dass irgendjemand darüber ein Wort verloren hätte.

Prominenz gab es auch bei den Wettkämpfen. Hier ging der Deutsche Meister und Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaften 2013 im Paracanoeing (Kanurennsport für Menschen mit Behinderung) an den Start. Doch selbst ein so hochkarätiger Titel ist keine Garantie dafür, dass man ein Rennen zwangsläufig gewinnt - zumindest nicht in einem "Unified" Boot, in dem ein nicht behinderter Partner mitkämpft. So war Spannung vorprogrammiert, und zwar an beiden Wettkampftagen, in allen Klassen und allen Altersstufen. Nochmal richtig viel Spaß machten die Candierrennen zum Abschluss, in denen Sportler und solche, die es gerne werden wollen, aber bisher noch gar keine Erfahrung mit dem Paddeln hatten, gemischt in einem Boot saßen. Am Steuer saßen in beiden Booten ehemalige Deutsche Meister im Kanurennsport (Jan und Kai Wirl). Hier hatten sie die Aufgabe, für die richtige Route durch die Bojen zu sorgen. Aber sie unterstützten ihre Teams zusätzlich nach Kräften.

Der KSC Gemünden unter der Leitung von René Bailleul hatte wieder viel zusätzliche Arbeit auf sich genommen, um das Umfeld der Regatta behindertengerecht auszugestalten. So wurde wie alljährlich ein extra Zelt aufgestellt, es gab eine rollstuhlgerechte Toilette und der Bootssteg wurde mit einer Rampe ausgestattet, über die die Paddler im Rollstuhl bequem zum Einstieg gelangen. Auch in diesem Jahr haben sich wieder eine Anzahl Sponsoren engagiert, um die inklusive Regatta zu unterstützen. Die Stadt Gemünden hat zudem wieder die Scherenberg-Halle zur Übernachtung der Handicap-Sportler kostenlos zur Verfügung gestellt.

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