Inklusiver Jugend-Kajakkurs

Mit zehn Teilnehmern war der Breitensportlehrgang voll ausgebucht. Zeitgleich trainierten acht junge bayerische Parakanu-Rennsportler im Rahmen einer Trainingsmaßnahme an der Olympia-Regattaanlage, sodass zwischen den jungen Wassersportlern ein reger Austausch stattfinden konnte.

Am Samstagvormittag stand für die Teilnehmer des inklusiven Kajakkurses zunächst die Vorbereitung und Anpassung des Materials an die jeweiligen individuellen Voraussetzungen im Vordergrund. So gab es z. B. Paddel, bei denen der Paddelblattwinkel angemessen eingestellt wurde sowie unterschiedlich geformte Sitze. Für die Anfänger wurden Zweierkajaks, kentersichere Einer mit Auslegern sowie lagestabile Sit-on-Top-Boote benutzt. Für Paddler mit Vorkenntnissen standen Tourenboote unterschiedlicher Bauart zur Verfügung.

Dann ging es darum, zu lernen, wie das Paddel richtig gehalten und die Paddelbewegung ausgeführt wird. Den Trockenübungen an Land folgten recht bald erste Erfahrungen auf dem Wasser. Ebenso galt es, das Einsteigen in den Kajak zu üben.

Nach dem Mittagessen konnten die Kids zwischen einer Mittagspause oder Rollisport in der kühlen Sporthalle wählen: Das Sportangebot mit Bällen und Rollstühlen wurde begeistert angenommen – eine Pause wollte kaum einer machen!

Ersten weiten Ausfahrten auf der zwei Kilometer langen Regattastrecke folgten Kenterübungen in Bootsstegnähe: So konnten die Jugendlichen sicher ihre ersten Kenterungen durchführen und etwaige Ängste davor beseitigen. Toll war natürlich auch, dass diese Übungen direkt in sommerlichen Badespaß übergingen: Schließlich gab es Temperaturen um die 30 Grad!

Ein Höhepunkt des Wochenendes war der Karaoke-Abend, der von Dominik Mathes, Marvin Schmitt und Christian Mathes (Sportler und Sportpartner des Parakanu-Teams Bayern) in bewährter Manier gestaltet wurde.

Am Sonntag hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen Ausschlafen bis 8 Uhr oder Frühsport um 7 Uhr: Tatsächlich waren acht junge Sportler freiwillig frühmorgens in der Sporthalle erschienen! Die ersten waren sogar schon um 6.45 Uhr einsatzbereit!

Nach dem Frühstück ging es wieder an die Regattastrecke. Heute standen weiterführende Übungen zum Vorwärts- und Rückwärtsfahren sowie das gezielte Bewältigen von Kurven auf dem Programm. Diese Technikübungen waren u. a. Voraussetzung dafür, um das Lehrgangsabzeichen, den „Paddel-Schlumpf“, am Nachmittag erhalten zu können.

Vom Freizeitboot bis hin zum Rennkajak – alles durfte man am Sonntag ausprobieren – und so kam es, dass sich einige Paddelanfänger sogar ins Rennboot wagten!

Am Ende des inklusiven Kajakkurses konnte allen Teilnehmern zum Erhalt des „Lehrgangsabzeichens“ gratuliert werden: Die Lehrgangsleiter Tine Wilholm und Bruno Seidl übergaben den stolzen Kanuten ihren Kajak-Schlumpf.

Das Sportwochenende wurde vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) gemeinsam mit dem Bayerischen Kanu-Verband (BKV) organisiert sowie durchgeführt und mit Fördermitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration unterstützt.

Die Firma Prijon aus Rosenheim förderte die Durchführung des Lehrgangs durch die Bereitstellung von Kajaks und Paddel.

Text und Fotos: Christine Wilholm

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