Am ersten Morgen hieß es für die Mädels im Alter zwischen zehn und 24 früh aus den Federn, um möglichst schnell an den Bach zu kommen. Um ihr Ziel zu erreichen, ersann unsere Mädelsbeauftragte der Bayerischen Kanujugend, Anna Zanker, ganz ausgekochte Methoden: Beim Gegrunze eines rosa Plastik-Schweins kroch selbst die letzte Langschläferin aus ihrem Zelt.

Am ersten Tag paddelten alle zusammen die Kössener Ache bei strahlendem Sonnenschein – perfekte Voraussetzungen, um fleißig an der Paddeltechnik zu feilen. Kehrwasser fahren, Traversieren, Fluss lesen: Was Mann kann, kann Frau schon lange.

Ohne Männer?

So eine große Gruppe Frauen sorgte bei dem ein oder anderen vorbeifahrenden Paddler jedoch für Verwunderung: Ohne Männer unterwegs? - Warum nicht, frau kann (statt Kerlen) schließlich auch eine Trittleiter zum Booteladen nehmen.

Nachdem diejenigen, die noch nicht genug vom Bootfahren hatten, auch noch eine zweite Runde auf der Kössener Ache gedreht hatten, hatte sich jede den großen Eisbecher zum Nachtisch mehr als verdient.

Von etwas schlechtem Wetter lassen sich Paddlerinnen die Laune nicht verderben: Daher waren am nächsten Morgen alle trotz wenig einladenden Wetters gierig darauf, wieder aufs Wasser zu kommen. Auf der Saalach konnte jede noch einmal nach Herzenslust Kehrwässer und Wellen mitnehmen und auch den ein oder anderen Freestyle-Trick ausprobieren.

So viel Motivation wurde schließlich auch belohnt, und zum Schluss spitzte die Sonne doch noch hinter den Wolken hervor. Wieder am Campingplatz und aus den (angenehm duftenden) Neos heraus, hieß es leider schon Abschied nehmen. Doch statt „Tschüss“ hieß es überall nur „bis nächstes Jahr beim Mädelspaddeln!“

Text: Fabiane Hörmann / Fotos: Anna Zanker, Lisa Huber

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