Bei Junioren-WM lief nicht alles nach Plan
Die Junioren-WM in Bulgarien sollte für Vincent Hoiß eigentlich den Saisonhöhepunkt darstellen. Der 18-jährige Ausnahmeathlet des DRC Neuburg zeigte bei der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Duisburg mit zwei Sekunden Vorsprung, dass er national der schnellste Fahrer über diese Strecke ist. „Leider konnte ich diese Leistung in Plovdiv nicht abrufen“, zeigte sich Hoiß nach dem Wettkampf selbstkritisch.
Mit 46 Startern im K1 über 1000 Meter war es das größte Teilnehmerfeld, das je zu Junioren Weltmeisterschaften im Kanurennsport an den Start ging. Die Veranstaltung war alles andere als gut organisiert, die Shuttles überfüllt, die Wartezeiten beim Essen lang. Die Qualität der Mahlzeiten war schlecht und die Menge nicht ausreichend. Für den Veranstalter wird das von offizieller Seite noch ein Nachspiel haben.
Während der ganzen Regatta herrschten Temperaturen um die 38 Grad. Das künstlich angelegte Wettkampfbecken ist rundherum asphaltiert und strahlt die Hitze ab. Schatten gibt es kaum. So kam Vincent Hoiß schon mit den äußeren Bedingungen nicht zurecht: „Die Hitze hat mir sehr zugesetzt, ich habe mich einfach nicht wohlgefühlt, nach jedem Rennen war mir übel und ich hatte Kopfschmerzen.“
Trotz guter Form konnte sich der 18-Jährige, der schnellste 1000 Meter-Fahrer Deutschlands in seiner Altersklasse, nicht fürs A-Finale qualifizieren. „Der Vorlauf lief nicht so toll und im Zwischenlauf konnte ich nicht an meine körperliche Grenze gehen, ich hatte mentale Blockaden. Das Ergebnis spiegelt leider nicht mein Können wider“, bedauerte der Neuburger, der sich für das C-Finale qualifizierte. In diesem finalen Rennen lief es dann besser. In 3:48.512 Minuten wurde Hoiß Vierter. Diese Zeit hätte in allen Semi-Finals fürs A-Finale gereicht und im A-Finale Platz acht bedeutet.
„Ich muss nun aus dieser Erfahrung lernen, bin aber schon stolz, als bester deutscher 1000 Meter-Fahrer in Plovdiv dabei gewesen zu sein“, resümierte Hoiß seinen WM-Einsatz. „Nichtsdestotrotz will ich mich nun wieder aufrappeln und neue Ziele in Angriff nehmen. Bei der Deutschen in Brandenburg will ich zeigen, was ich kann“, ergänzte der DRCN-Athlet motiviert.
Leni Kliment strahlt über Silber
Auch ein 2. Platz kann ein Sieg sein – zumindest für die 17-jährige Leni Kliment vom PSV Langenprozelten, die in dieser Saison für die Rheinbrüder Karlsruhe startet. Der deutsche Viererkajak der Damen Junioren, deren Schlagfrau Kliment ist, musste nur einem Boot den Vortritt lassen: „Wir waren recht nah an den Ungarinnen im Vergleich zum letzten Jahr“, meinte die Sportlerin.
Vor dem Start sei sie trotz des erfolgreichen Vorlaufs – hier trennten nur Millisekunden die beiden Boote – aufgeregt gewesen: „Wenn es nicht zu viel Aufregung ist, hat man immer ein bisschen Grund-Adrenalin im Körper. Da funktioniert es oftmals besser, als wenn man so gar nicht aufgeregt ist“. Im Ziel habe sie den Erfolg erst verarbeiten müssen, aber das sei dieses Mal sogar recht schnell gegangen.
Text: Redaktion/Monika Sandner/Main-Echo