Kanu Schwaben trainiert online

Seit spätestens 21. März 2020 stehen die Paddel in der Ecke, kein Slalomsport im Freien ist mehr möglich wegen der verhängten Ausgangsbeschränkung in Bayern (und später dann ganz Deutschland). Die Corona-Pandemie macht die Sportausübung unmöglich – lediglich alleine oder in Familiengruppen darf man noch seinen Sport ausüben. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch.

„Was tun?“ fragten sich die Schülertrainerin Elisabeth Micheler-Jones (Olympiasiegerin von 1992) und ihre Tochter Selina (Bronzemedaillengewinnerin der U23-Weltmeisterschaft 2019). Durch die offizielle Sperrung durch die Stadt Augsburg der Augsburger Sportstätten und dem Eiskanal war für die vielen Kanu Schwaben Nachwuchskanuten/-innen Kreativität angesagt.

Lisa Micheler-Jones bietet nunmehr dreimal die Woche für ihre zwölf Schüler C/B jeweils 45 Minuten Training ein Online-Training an mit technischer Unterstützung eines Schülervaters). In den Steamingdienst Jitsi Meet loggen sich die Schüler mit einem Passwort ein und sind dann untereinander verbunden. Drei Durchgänge beinhaltet das Training mit jeweils zwölf bis 13 Stationen. Sie beginnen z. B. mit Liegestützen, Sit ups, Dehnungen, Rückwärtsstützen und vieles mehr. Aber vor dem 45-minütigen Stabilitätstraining müssen sich die Schüler/-innen mindestens 20 Minuten warm machen, entweder mit Seilspringen, Laufen, Joggen, Fahrradfahren oder andere Aufwärm-Möglichkeiten.

Auf ihren Handy- oder Tablet-Bildschirmen können sie miteinander in Kontakt treten und haben sich naturgemäß viel zu erzählen. Aber das war besonders am Anfang so, jetzt sind alle konzentriert mit dabei. Jüngere oder ältere Geschwister machen übrigens auch mit, und wenn die Eltern sich mit abmühen, macht dies besonders viel Spaß. Die Resonanz ist enorm.

Selina Jones und Anne Bernert haben eine weitere Schülergruppe im Online-Training in Betreuung, auch bei ihnen handelt es sich so um zwölf bis 14 Schüler/-innen. Sie bieten weiteres interessantes Online-Training für die etwas größeren Schüler auch dreimal die Woche an bzw. auch öfter.

Die Schüler A werden von Peter Kreps im Online-Training gefordert, so sind die rund 30 Schüler/-innen der Kanu Schwaben gut versorgt.

„Die Älteren oder Erwachsenen können auf dem Lech ja alleine ihren Sport ausüben“, so Lisa Micheler-Jones, aber die Schüler benötigen unbedingt einen Betreuer und deshalb ist der Lech nur eine Alternative, wenn Papa oder Mama mit Sohn oder Tochter dort zum Paddeln gehen. Aber nicht alle Eltern fahren selbst Boot, deshalb war Kreatitvität angesagt.

Mal sehen, wie lange das Online-Training laufen wird – jetzt erst einmal bis nach den Osterferien. Mit einer verbesserten Technik kann es zwischenzeitlich nicht nur dreimal pro Woche angeboten werden, sondern bei Bedarf auch täglich.

Hut ab vor so viel Kreativität! Daneben ist Elisabeth Micheler-Jones aktuell auch beruflich besonders gefordert, denn sie arbeitet im Gesundheitsamt in Augsburg, wo die gesamten Anfragen und Registrierungen der Corona-Fälle einlaufen.

Lisa würde sich freuen, wenn sie anderen Vereinen auch Anregungen zum Online-Training geben könnte. Denn nicht nur das gemeinsame Training ist ihr wichtig, sondern auch der Kontakt innerhalb der jeweiligen Sportgemeinschaften.

Bei Interesse bitte melden: mail@kanu-schwaben-augsburg.de

Text: Marianne Stenglein
Fotos:Peter Kreps, Lisa Micheler-Jones, Papa Eichele

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