Fast alle sind weiter

Augsburg. Die Qualifikationsläufe der Weltmeisterschaften sind beendet – mit einem lachenden und einem weinenden Auge für den Bayerischen bzw. Deutschen Kanu-Verband. Die Augsburger Hannes Aigner (K1) und Sideris Tasiadis (C1) sind weiter, Elena Lilik im K1 ebenso wie im C1.

Noah Hegge (Kanu Schwaben) verpasst als einziger Deutscher den Einzug in das WM-Halbfinale. Es war eine dramatische Entscheidung. Hegge hatte im ersten Lauf vier Strafsekunden im Gepäck und musste in die Hoffnungsrunde. Der zweite Lauf schien zu laufen, die Qualifikation für das Semifinale wurde angezeigt. Alle gratulierten.

Doch dann kam die Ernüchterung. Plötzlich standen zwei Strafsekunden auf seinem Konto, die den 23-jährigen Augsburger auf Rang zwölf katapultierten – und aus war der Traum. Mindestens Rang zehn hätte es werden müssen. Die Entscheidung war jedoch umstritten, erklärte Cheftrainer Klaus Pohlen. Alle drei Kampfrichter an der Strecke hatten keine Strafwertung angezeigt, auf der Videoüberprüfung konnte Pohlen keine Berührung sehen. Entsprechend groß war sein Ärger.

Alle drei Kajak-Damen Elena Lilik (KS Augsburg), Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) und Jasmin Schornberg (KR Hamm) schafften auf Anhieb den Einzug in das Halbfinale. Ebenso Hannes Aigner (Augsburger KV) und Stefan Hengst (KR Hamm).

Bei den C1-Herren lieferte Lokalmatador Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben) die beste Leistung aus deutscher Sicht ab. Ohne Torstabberührung paddelte der Augsburger Kanu-Schwabe auf Rang drei, mit 1,62 Sekunden Rückstand auf die Qualifikationsschnellsten.

Eine starke Leistung zeigte auch Timo Trummer (KV Zeitz) mit seinem fünften Rang. Der Weltmeister von 2018 Franz Anton (Leipziger KC) musste den Umweg über den Hoffnungslauf gehen, da er bei Vorlauf eins am letzten Tor, einem Aufwärtstor, von der Strömung etwas abgetrieben wurde und wertvolle Sekunden verlor.

Olympia-Dritte von Tokio Andrea Herzog (Leipziger KC) hat sich nach ihrem Formtief eindrucksvoll als Schnellste im Qualifikationslauf auf internationaler Bühne zurückgemeldet. Elena Lilik (KS Augsburg) brachte zwar im Canadier keinen perfekten Lauf zusammen, paddelte aber mit reichlich vier Sekunden hinter Herzog auf den fünften Rang und sicherte sich damit sicher den Semifinaleinzug. Nele Bayn (Leipziger KC) verpasste um zwei Plätze den Halbfinal-Einzug.

Uta Büttner/Redaktion - Fotos: Uschi Zimmermann

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