Sideris Tasiadis fährt knapp am Podium vorbei

Nach Bronze (2012), Platz 5 (2016) und Silber (2021) folgte jetzt Rang 4. Sideris Tasiadis wollte seine Medaillenreihe zwar komplettieren, aber so war das nicht gemeint gewesen!

Der Kurs war wahrlich olympiawürdig, insbesondere für die Canadierspezialisten, die teilweise große Probleme hatten. Es gab einige Fünfziger und kaum einen Lauf ohne Torstabberührung. Aber das schaffte Sideris Tasiadis. In beiden Läufen blieb er fehlerfrei.

Nach seinem Halbfinallauf mit Platz 3 am Ende jubelte er im Ziel! Aber so sehr er im Finale auch kämpfte, es reichte nicht für eine Medaille. Kleine Fehler summierten sich und am Ende blieb ihm der undankbare 4. Platz. „Die Strecke ist zu schwer, um hier einen perfekten Lauf runterzufahren“, meinte Co-Kommentator Hannes Aigner. Einen Grund zur Freude hat Sideris Tasiadis aber dennoch: Er wird im Januar Papa!

Mehr Glück als der Augsburger hatte der Slowake Matej Beňuš. Mit Platz 11 schaffte er es gerade noch ins Finale – und dort gelang ihm ein Fabellauf, der ihn zu Bronze aufsteigen ließ. Silber holte sich der Brite Adam Burgess und Gold der Zauberer zwischen den Stangen, der erst 24-jährige Franzose Nicolas Gestin. 5,48 Sekunden Vorsprung holte er heraus. Gestin tanzte in einer Fabelzeit von 91,36 Sekunden förmlich durch die Stangen. Das steigerte die Stimmung auf den mit erneut mit gut 18.000 Zuschauern gefüllten Tribünen auf eine Atmosphäre wie im Fußballstadion. Wobei die Zuschauer an allen Wettkampftagen überaus fair alle Sportler anfeuerten.

Auch heute hieß es wieder „von top zu flop!“ Die perfekte Parallele zu Ricarda Funk: Der Slowene Benjamin Savšek, wie Ricarda Funk Olympiasieger von 2021, wollte vielleicht zu viel. Auch ihm wurde ein Tor als nicht befahren zuerkannt. Wie die Augsburgerin hatte er den Kopf nicht weit genug durch die Stangen gewunden, wie sie landete er auf dem vorletzten Platz. Es waren nicht seine Spiele. Da tröstete auch nicht, dass der Senegalese Yves Bourhis ebenfalls ein Tor ausgelassen hatte.

Das überaus versöhnliche Ende: Gestin saß noch im Boot, da war der Augsburger der Erste, der angelaufen kam und ihm mit einer Umarmung gratulierte und Anerkennung zollte! „Er fährt in einer anderen Welt“, erklärte er die Situation Stunden später im ARD-Sportstudio. Dort freute er sich über seinen Slalom-Kollegen vom gefrorenen Element Wasser, Felix Neureuther, doch weder wollte sich Sideris von ihm zum Skifahren durch Slalomtore bewegen lassen, noch konnte sich Neureuther zu einem Slalomtest im Boot durchringen. Schuster bleib bei Deinem Leisten!

Redaktion

Die Ergebnisse der Finalläufe gibt es hier: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/kanu-slalom/herren-canadier-einer/fnl-000100--

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