Aus dem Konzept gebracht

Ein furioser Halbfinallauf trotz Torstangenberührung schien Noah Hegge im Rennen der K1 Herren zu beflügeln. Doch im Finale lief es nicht mehr so gut.

Als Vorlaufzehnter von 18 bewältigte der Augsburger den Kanal in Vaire-sur-Marne super sicher und beeindruckend trotz einer Torstabberührung. Es sollte die schnellste Zeit bleiben, die nur der Brite Joseph Clarke noch unterbot. Somit stand Noah Hegge sicher im Finale der besten Zwölf.

Im Finale ging der 25-Jährige als Halbfinal-Zweiter, also als Vorletzter, an den Start. Bis dahin hatten schon einige seiner Konkurrenten, u. a. der spätere Sieger Giovanni de Gennaro aus Italien, eine Fabelzeit die Strecke hinunter gezaubert. De Giovanni kam nach fehlerfreien 88,22 Sekunden ins Ziel.

Lange musste Noah Hegge dann noch warten, bis er dran war. Sein Start war super, in der ersten Zwischenzeit lag er in Führung. Aber dann stellte sich sein Boot auf und brachte mit der Spitze die Stangen der Tore 16 und 17 zum Schwingen – und Noah Hegge aus dem Konzept. Mit 93,73 Sekunden inklusive 4 Strafsekunden landete er auf dem 9. Rang.

Der erst 19-jährige Franzose Titouan Kastryck hatte nach ein paar nicht so guten Torpassagen (fehlerfrei) eine Medaille schon abgeschrieben – erst recht der Spanier Pau Echaniz, der lange in Führung lag und dann seine Felle davonschwimmen sah. Als schließlich aber auch der Halbfinal-Führende Joseph Clarke (GBR) Nerven zeigte und die Tafel am Ende für ihn nur Platz 4 angab, stellte das die Emotionen von Kastryck und Echaniz auf den Kopf. Echaniz musste man gar erst suchen, er hatte seine Bronzemedaille überhaupt nicht mitbekommen.

Aber: Es waren Noah Hegges erste Olympischen Spiele – und er hat großes Potenzial gezeigt! In vier Jahren hat er vielleicht eine neue Chance?

Redaktion

Die Ergebnisse der Finalläufe gibt es hier:
https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/kanu-slalom/herren-kajak-einer/fnl-000100--

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