Deutsche Meisterschaft Wildwasserrennsport

Viele Teilnehmer hatte der Bayerische Kanu-Verband im Wildwasserrennsport nicht am Start, aber überaus fleißige! Normen Weber (Kanu Schwaben Augsburg) bestritt Wettkämpfe im C1, C2 und C2 Mixed. Natürlich wollte er gewinnen (hat er auch fast immer)! Alles andere hätte sein sportlicher Ehrgeiz gar nicht zugelassen …

Dabei hatte er kaum Zeit, um Rennen zu bestreiten. Im Sprint fuhr er nur jeweils einen Lauf und ließ den zweiten aus ‒ es reichte ja immer fürs Finale. Er räumte im Sprint alles ab und gewann Gold und den Deutschen Meistertitel im Einercanadier, im Zweier Mixed mit Sabine Füsser und im Zweiercanadier mit René Brücker auch im Classic-Rennen.

Dazwischen sprintete er wieder zum Ziel, um sich hier gleich wieder um die Zeitnahme zu kümmern. Schon im Vorfeld der Ausschreibung hatte er die Streckenauswahl übernommen und war Ansprechpartner für die Meldungen.

Mit Meerjungfrauen besetzt

Regen an den Vortagen sorgte für guten Wasserstand mit zwar ordentlicher Strömung, aber gut und gefahrlos fahrbarer Strecke. Der Sprint fand auf der Strecke vom Landhotel Schütterbad bis zum Sportplatz Unken perfekte Bedingungen vor. Das Classic-Rennen ging von Reith bis Unken. Um den Jüngsten „Bauchschmerzen“ zu nehmen, durften sie die weniger schwierige Strecke vom Sportplatz Unken abwärts paddeln.

Bundestrainer Gregor Simon erwies sich als Sprecher voller Empathie. Er fieberte so sehr mit den Sportlern mit, dass er bereits am zweiten Wettkampftag stockheiser war. Aber auch an den Stimmen der zahlreichen anfeuernden Zuschauer gingen die spannungsgeladenen Wettkämpfe nicht vorbei. Jedes erreichbare Felsspitzchen am Ufer war kurz vor dem Ziel gut mit „Meerjungfrauen“ (und -männern) besetzt.

Harter Zweikampf

Als Wildwasser-Eldorado müsste Bayern eigentlich das Land des Wildwassersports sein. Ist es auch, zumindest im Freizeitbereich. Als Leistungssport wird er nur von kleinen Grüppchen in wenigen Vereinen betrieben, bringt aber immer wieder Athleten von internationaler Bedeutung hervor. Wie den jungen Münchner Nico Paufler, der für den KK Rosenheim startet. Er hatte erst Anfang Mai die Europameisterschaft der Herren gewonnen. In Lofer war er nur im Classicrennen am Start und gewann die Silbermedaille.

Während Paufler in Bayern praktisch konkurrenzlos an der Spitze paddelt, gibt es bei den Juniorinnen einen harten Zweikampf zwischen der Rosenheimerin Maria Weber und Sophia Gruber (Foto) aus Kelheim. In der Donaustadt ist Gruber ohne eine Trainingsgruppe ganz auf ihren eigenen sportlichen Ehrgeiz angewiesen – und auf die Trainingspläne, die die frühere Weltmeisterin Manuela Stöberl für sie schreibt. Doch die junge Dame richtet sich zu Hause eisern danach und versucht, Sport und Schule unter einen Hut zu bringen. Mit Erfolg! Im Sprint und im Classicrennen hatte Sophia Gruber mit der Bronzemedaille knapp die Nase vor der viertplatzierten Maria Weber, die die Bayerische Kanujugend zur Sportlerin des Jahres 2016 im Wildwasserrennsport gekürt hatte.

Äußerst knapp ging es im Sprint­rennen der K1 Damen zu, das Jil-Sophie Eckert mit winzigen 0,045 Sekunden Vorsprung vom KC Fulda im Finale vor der Augsburgerin Sabine Füsser gewann.

Redaktion

Komplette Ergebnisliste unter www.kanu-wildwasser.de

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