Zukunftsvision „Lebendige Flüsse für Bayern“ der Öffentlichkeit präsentiert

Das bayerische Fluss-Bündnis aus WWF, BUND, LBV, LFV Bayern und Bayerischem Kanu-Verband hat am 10.3.2021 sein gemeinsames Forderungspapier „Lebendige Flüsse für Bayern“ in einer virtuellen Pressekonferenz den Medienvertretern vorgestellt. Wesentliche Forderungen des Bündnisses an die bayerische Staatsregierung sind ein sofortiger Stopp der Ausbaupläne für die kleine Wasserkraft sowie der konsequente Rückbau von Querbauwerken und alten Wasserkraftanlagen zur Wiederherstellung dynamischer Fließgewässerstrecken.

Die anwesenden Spitzenvertreter der fünf Verbände (u. a. BKV-Präsident Oliver Bungers) hatten die Forderungen den diesbezüglich maßgeblichen bayerischen Staatsministern Hubert Aiwanger (Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie) sowie Thorsten Glauber (Umwelt und Verbraucherschutz) bereits in einem Spitzengespräch Anfang Februar vorgestellt und erläutert.

Beide dem CSU-Koalitionspartner „Freie Wähler“ angehörigen Staatsminister zeigten in dem Gespräch jedoch deutliche Sympathien für einen weiteren Ausbau der stark subventionierten Energieerzeugung durch Wasserkraft. Es ist somit wohl nicht davon auszugehen, dass unsere gemeinsamen Forderungen nach einem Stopp des weiteren Wasserkraft-Ausbaus bei der bayerischen Staatsregierung auf offene Ohren treffen werden – von einem konsequenten Rückbau bestehender Querbauwerke ganz zu schweigen.

Jedoch lässt das im vergangenen Jahr beschlossene „Bayerische Gewässer-Aktionsprogramm 2030“ hoffen, dass eine Wiederherstellung von Fließgewässerstrecken auch unter Berücksichtigung der Erholungsnutzung („Sozialfunktion“) der Gewässer noch nicht völlig vom Tisch ist.

Hierzu wird allerdings eine breite gesellschaftliche Unterstützung notwendig sein, die deutlich über die klassischen Umweltverbände hinaus geht: In dem gemeinsamen Bündnis mit den Naturschutzverbänden steht der BKV als Natursportverband vorbildhaft für eine Ausweitung des Fließgewässer-Schutzes in die Breite der Gesellschaft hinein. Denn nur gemeinsam wird es möglich sein, mehr re-dynamisierte und damit für Mensch und Natur gleichermaßen attraktive Flussabschnitte zu schaffen, um das wachsende Bedürfnis der Menschen nach Erholung in der Natur dauerhaft auch mit mehr Schutz der Natur zu verbinden!

Dr. Stefan Schmidt

Hier geht es zur offiziellen Pressemitteilung des Flussbündnis‘ Bayern „Rückbau statt Ausbau“

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