Vorbildlicher Rückbau: Sohlengleite ersetzt Grundwehr

Das 100 Jahre alte Grundwehr III an der Ammer bei Unterhausen ist Geschichte. Die renovierungsbedürftige Anlage wurde entfernt und aus guten Gründen stattdessen keine Anlage mit Wasserkraftgewinnung erbaut. Sehr zur Freude auch der Kanuten entschieden sich die zuständigen Stellen für eine flache, 150 Meter lange Rampe als Ersatz. Am 1. Juni weihte die Umweltministerin Ulrike Scharf das Bauwerk höchstpersönlich ein und beobachtete interessiert auch die offizielle Erstbefahrung der Anlage durch eine Abordnung des BKV.

Querverbauungen sind ökologisch gesehen immer problematisch. Umso erfreulicher ist es, dass an der Ammer eines dieser Hindernisse nun beseitigt ist. Statt wie früher auf der gesamten Breite von 35 Meter gestaut und über eine 1,60 Meter hohe Stufe geführt zu werden, fließt das Wasser nun als naturnahes Wildwasser über ein breite, lange Rampe ab. Damit wird der freie Durchzug für alle Wasserlebewesen vom Ammersee bis hinter Weilheim wieder hergestellt. Und da dabei nicht nur an die Durchgängigkeit für Fische, sondern auch an die für Bootfahrer gedacht wurde, ist die Einweihung der Sohlrampe für den BKV eine doppelte Freude. Eine spezielle Niedrigwasserrinne ermöglicht nun zu jeder Zeit die Befahrung für Boote.

Auch wenn die Umweltministerin Ulrike Scharf bei ihrer Rede betonte, dass die Wasserkraft in Bayern durchaus eine Zukunft hat, doch: „hier an der Ammer wäre der Preis dafür aber zu hoch gewesen“. Sie stellte fest: „Die Ammer ist ein ökologisches Juwel mit einem herausragenden Artenreichtum.“ Es bleibt zu hoffen, dass Frau Scharf diese Einsicht bei noch sehr vielen unserer bayerischen Juwelen hat, und der Wasserkraftbau auf die Vorhaben beschränkt, die auch aus ökologischer Sicht vertretbar sind. Für die Ammer jedenfalls ist eine hervorragende Entscheidung getroffen worden.

In die Planung des Umbaus wurden erfreulicherweise frühzeitig auch Experten des BKV, Rolf Renner und Christian Löhnert, einbezogen. Sie konnten sowohl bei der Gestaltung der Rampe und der Ein-/Ausstiegsstellen als auch bei der Beschilderung konstruktive Vorschläge beisteuern. Die Beschilderung dient dabei nicht nur der Information der Bootfahrer, sondern auch der Absicherung der Behörden gegen Forderungen Dritter in Versicherungsfragen.

Bei der Einweihung demonstrierten die Kajakfahrer der Umweltministerin auch, wie problemlos die Befahrung der Rampe für Bootfahrer ist. Die „Erstbefahrer“ attestierten dem Wasserwirtschaftsamt hervorragende Arbeit und Rolf Renner bedankte sich im Namen des BKV bei den Behörden für die vorbildliche Zusammenarbeit und Ausführung bei den Bauarbeiten.

Petra Münzel-Kaiser

Bild 01: Die Erstbefahrer der Sohlengleite (Foto: S. Lange).

Bild 02: BKV-Vertreter Rolf Renner mit dem Leiter des Weilheimer Wasserwirtschaftsamtes Roland Kriegsch, dem Bürgermeister Markus Loth und der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf (Foto: W. Schubert).

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