Dabei scheint sie so lebendig wie eh und je. Jeder Gedanke an sie ist mit Freude, Lachen (und vielen, vielen Streichen – sonst hätte sie sich schnell „vernachlässigt“ gefühlt) untrennbar verbunden! Dass sie nun nicht mehr für uns da ist, ist irgendwie unwirklich.

Es gibt sicher nicht viele Kanusportler im Freizeitsport, die unsere Tony Meffert nicht kannten. „Allmächt!!!“ – das war der typische Ausruf, der über Jahrzehnte bei der Bayerischen Kanujugend und ungezählten BKV-Mitgliedern ein Schmunzeln auf die Lippen rief.

Seit 1954 war sie im Kanu-Verein Nürnberg in vielerlei Funktionen aktiv: als Übungsleiterin, Sportwartin, Bootswartin, Schriftführerin, Wanderwartin … und betreute den Schulsport im Fach „Kanu“. Unzählige Kinder und Jugendliche hat sie so zum organisierten Kanusport hingeführt …

Tony hatte ein unglaublich großes Herz. Sie sprang überall ein, wo sie gebraucht wurde und hatte auch kein Problem damit, mehrere Ämter gleichzeitig zu übernehmen. Im Bayerischen Kanu-Verband war sie seit 1974 engagiert, u. a. 16 Jahre lang in Mittelfranken als Bezirksjugendwartin. Von 1995 bis 2007 war sie stellvertretende Bezirksvorsitzende. Sie organisierte Jugendlehrgänge insbesondere im Bezirk Mittelfranken. Hier engagierte sie sich auch mit Herzblut im Bereich Kanupolo (Jugendarbeit). Bis fast zuletzt war sie im Besitz eines gültigen Übungsleiterscheins.

Der Jugendarbeit gehörte ihre ganze Liebe: Seit mindestens 1972 hatte sie ihr Leben noch bis fast in ihr achtes Lebensjahrzehnt der Bayerischen Kanujugend verschrieben. Bis 2014 war sie im Gremium der Bayerischen Kanujugend als Referentin Kanusportabzeichen/EPP zu finden und fehlte zu fast keiner Tagung. Mit Fritz Glaser, Vizepräsident Jugend von 1972 bis 1997, war sie ein eingespieltes Team. Aber auch danach unterstützte sie dessen Nachfolger Oliver Bungers und Tim Neupert als Referentin.

Für Tony Meffert war die Jugendarbeit eine Lebensaufgabe und gleichzeitig Lebenselixier. Resolut, aber liebevoll betreute sie Jahr für Jahr die jugendlichen Teilnehmer/-innen (und Trainer/Referenten) der Jugendwochen wie eine „Mutter“. Sie war da, wann und wo immer sie gebraucht wurde. Mit ihrem „Moggl“ (ihrem VW-Käfer und dessen Nachfolgern) kam sie regelmäßig als Shuttlebunny zum Einsatz. „Tony war immer eine liebevolle, fürsorgliche Fahrerin, die sowohl die Kinder wie auch die Verpflegung nur selten zur falschen Stelle brachte“ (Zitat Peter Fichtner).

Unvergesslich bleibt ihr Engagement um das Kanusport-Abzeichen, das sie von 1998 bis 2008 regelmäßig bei Jugendwochen und beim Wanderfahrertreffen abnahm – mit großer Leidenschaft vom Auslegen der Bojen bis zur Übergabe der Urkunden an die Kinder. Strahlende Gesichter, das war ihr größter Lohn.

Aber Tony Meffert freute sich dennoch über ihre zahlreichen Ehrungen. 2008 bekam sie die Ehrenmedaille des Bayerischen Kultusministeriums für Verdienste im Sport verliehen. Als sie 2007 vom Bayerischen Kanu-Verband zum Ehrenmitglied ernannt wurde und dafür minutenlang Standing Ovations erhielt, fragte sie bescheiden: „Ist das für mich? Das hab ich ja gar nicht verdient!“ – Doch, liebe Tony, das hast Du mehr als verdient!!!

Irgendjemand hat einmal gesagt: Wenn es sie nicht gegeben hätte, dann hätte man sie erfinden müssen. Wir sind glücklich, dass es Dich gab und dass Du uns so viel Zeit Deines Lebens gewidmet hast. Du wirst in unseren Herzen auf ganz vielschichtige Art lebendig bleiben.

Für den Bayerischen Kanu-Verband
Oliver Bungers, Präsident

Für die Bayerische Kanujugend
Tim Neupert, Vizepräsident Jugend

Die Beisetzung wird wegen der aktuellen Corona-Situation im engsten Familienkreis stattfinden. Ein Gedenkgottesdienst wird evtl. zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.