Der BKV-Verbandsausschuss fasst Beschlüsse

Die Ehrung der Jugendsportler des Jahres vom Vorabend wirkte noch nach. Zwei der Jugendlichen hatten gerne die Einladung angenommen, die Tagung des Verbandsausschusses als Gäste zu verfolgen. Vorweg: Es kann gar nicht so schlimm geworden sein, denn niemand verließ schreiend den Saal! Sie harrten aus bis zum Schluss.

Dabei bestimmten satzungsgemäß trockene Themen das Programm. Der VA musste satzungsgemäß die Aufgabe des Bayerischen Kanutags übernehmen, der nur alle zwei Jahre tagt, und Beschlüsse fassen, u. a. über den Etat 2022 sowie Änderungen in Finanz- und Geschäftsordnung.

BKV-Präsident Oliver Bungers stellte traditionsgemäß das Gedenken an verstorbene Mitglieder an den Anfang. So gedachte das Gremium stellvertretend der unvergessenen Irene Frieser und Irmtraud Kohring, beide ehemalige Frauenwartinnen.

Ohne Blumen?

Bungers ging die Berichte der VA-Mitglieder in Teilen blockweise durch, fragte aber immer nach Ergänzungen der Ressortleiter bzw. Referenten. Ilona Schnurer, Referentin für Gleichstellung im BKV, nutzte die Gelegenheit, noch einmal darauf hinzuweisen, dass das DKV-Gremium der Gleichstellungsbeauftragten (… beauftragtinnen???) der LKVs Wert darauflegt, dass bei Ehrungen Blumensträuße nur für Damen nicht mehr zeitgemäß seien. Entweder Blumen für alle (auch für die Herren) oder für niemanden, sei die Devise!

Die Raumtemperatur wurde spürbar ein paar Grad kälter, die Enttäuschung einiger anwesender Damen, die sich bisher immer über einen duftenden, bunten Blumenstrauß gefreut hatten, war fühlbar. Und die Herren der Schöpfung wollten sich mit dem Gedanken, künftig Blumen in der Hand zu halten, nicht sonderlich anfreunden … Nein! Dann lieber Blumen für niemanden!!! Die BKV-Ehrungen werden also künftig farbloser (und liebloser?) sein …

Haushalt

In Abwesenheit des sich in Genesung befindenden Vizepräsidenten Finanzen Klaus Neupert wurde der Jahresabschluss 2021 durchgesprochen. Auf Antrag von Dr. Stefan Schmidt erteilte das Gremium dem Präsidium Entlastung.

Beim TOP „Haushaltsvoranschlag 2022“ begründete Klaus Junker, der Vizepräsident Leistungssport, die deutlichen höheren Ausgaben beim Posten „Personalkosten BKV Verwaltung + Lohnabrechnung“: BKV-Geschäftsstellenleiter Walter Schöfbeck geht zum 31. März 2023 in den Ruhestand. Er ist noch beim BLSV angestellt, sein Gehalt wird nicht mit den dem BKV zustehenden Mitteln verrechnet. Einen Nachfolger (m/w/d) muss der BKV selbst anstellen und bezahlen, erhält dafür aber mehr Eigenmittel. Die Stellenausschreibung ist bereits veröffentlicht, ab September soll der/die zukünftige Nachfolger*in eingearbeitet werden, wodurch die zusätzlichen Kosten entstehen.

Zuschüsse für die Bezirke

„Man sollte doch nach zehn Jahren einmal darüber nachdenken, die Zuschüsse für die Bezirke zu erhöhen“, schlug Werner Götz (Niederbayern) vor. Das Präsidium nimmt diese Anregung mit in die nächsten Tagungen, wurde ihm zugesichert.

Vizepräsident Organisation Georg Beer stellte einen bereits bei der letzten Klausurtagung gefassten Beschluss vor, mit dem der BKV den Vereinen einen größeren Anreiz bieten will, zum Bayerischen Kanutag zu kommen und dabei gleichzeitig die Bezirke in die Pflicht nimmt: Für jeden Verein, der beim Bayerischen Kanutag anwesend ist, erhält der entsprechende Bezirk 50,- Euro zuzüglich weitere 250,- Euro als Pauschale. Die Summen kann der Bezirk wiederum den Vereinen als Zuschuss bzw. Reisekosten zur Verfügung stellen.

„Das ist erst einmal ein Versuch“, meinte Präsident Oliver Bungers. „Wir werden sehen, ob und wie das funktioniert.“ In anderen Verbänden werde es umgekehrt gehandhabt, wusste auch Klaus Junker: Vereine, die nicht zum Verbandstag erscheinen, werden mit einem Obolus zur Kasse gebeten.

Höhere Reisekosten

Um die enorm gestiegenen Benzinpreise auszugleichen, hatte das Präsidium bei der Klausurtagung den Beschluss gefasst, ab 1.4. die Reisekostenpauschale auf 35 Cent pro gefahrenem Kilometer zu erhöhen.

Ein heißer Diskussionspunkt waren die Änderungen der Finanzordnung und adäquat der Geschäftsordnung. Bereits im Vorspann beider Ordnungen heißt es: „Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich in geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen differenziert. Die gewählte männliche Form schließt eine adäquate weibliche und diverse Form gleichberechtigt ein.“ „… und diverse Form“ ist ab sofort hinzugefügt (und wird so auch vom kanu-kurier angewandt).

Ordnungen geändert

In der Präambel wird bestätigt, dass der Verhaltenskodex des DKV von 2004 auch im BKV Anwendung findet.

Unter § 9 Verwendung der Mittel (Finanzordnung) werden die Abrechnungszeiträume für Lehrgangsmittel spezifiziert. Martina Schöfbeck, die BKV-Referentin Controlling, erklärte das Prozedere noch ausführlich am Ende der Tagung.

Die Änderungen im Abschnitt IV Verbandsabgaben lösten größere Diskussionen aus: So entfällt künftig die Nachberechnung bei Mitgliedermeldungen während des Jahres. Hintergrund sind seit Jahren anhaltende Probleme bei der Übermittlung der Bestandsmeldungen durch den BLSV. Der Jahresbeitrag ist jetzt „im Voraus als einmalige Zahlung“ zu entrichten. Der Jahresbeitrag richtet sich nach den Mitgliederzahlen mit Stand 31.12. des Vorjahres lt. Bestandsübersicht des BLSV und ist damit ja eigentlich rückwirkend … Es kann schließlich niemand in die Zukunft schauen und wissen, was sich während des kommenden Jahres tut … Der BKV will seine Vereine aber von allzu viel Bürokratie entlasten (beim BLSV wird es weiterhin Nachberechnungen geben).

Als weitere Neuerung wird künftig bei Rücklastschriften, die durch den Zahlungspflichtigen verschuldet wurden, eine Gebühr von 25,- Euro erhoben. Der Verband hofft, dass die Vereine künftig geänderte Bankverbindungen aktiver der Geschäftsstelle melden. Bei erforderlichen Zahlungserinnerungen fällt ein Säumniszuschlag an (15 Euro bei Mahnstufe 2, 25 Euro bei Mahnstufe 3). Das sind Maßnahmen, die der BKV seinen Mitgliedsvereinen, deren Beiträge er verwaltet, schuldig ist. Das Gremium hat alle Änderungen entsprechend beschlossen.

Nach der Aktualisierung werden das Reisekosten-Abrechnungsformular und die Ordnungen zum Download auf die BKV-Homepage gestellt: https://www.kanu-bayern.de/Verband/Downloads/ - die Lehrgangsabrechnung an gleicher Stelle sind bereits aktualisiert.

Ein neues Ressort

Vorausschauend hatte das Ressort Kanuslalom einen Antrag auf Einführung eines neuen Ressorts „Boater Cross – Kanuslalom Extrem“ mit eigenem Etat sowie Sitz und Stimme gestellt. Boater Cross wird 2024 olympische Disziplin sein, als Ressortleiter stellt sich Georg Oberrieser aus Aichach zur Verfügung, der dieses Fachgebiet bereits im DKV betreut.

Mit Zustimmung des Gremiums wurde folglich die BKV-Geschäftsordnung um einen Ressortleiter Boater Cross erweitert. „Die Lehrgänge werden über den Staatsmittel-Haushalt abgerechnet“, gab Vizepräsident Klaus Junker zu Protokoll. „Es fallen also nur Reisekosten im neuen Haushalt an.“

Man wird nur einmal 100

Gleich drei Kanutage warfen ihre Schatten voraus: Beim Bayerischen Kanutag vom 17. bis 19. März 2023 in Bayreuth wird Vizepräsidentin Freizeitsport Gerdi Baumer nach acht Jahren Amtszeit nicht mehr kandidieren. Ein*e Nachfolger*in wird noch gesucht. „Der Freizeitsport nimmt für sich in Anspruch, über 80 % aller Mitglieder zu stellen“, konstatierte Präsident Bungers. „Da wird er doch in der Lage sein, eine*n neuen Vizepräsidenten zu finden, der den Freizeitsport im Verband vertritt!“

Auch den Deutschen Kanutag wird der Bayerische Kanu-Verband 2023 ausrichten, vom 21. bis 23. April in München. „Nach zehn Jahren sind wir Bayern mal wieder an der Reihe“, meinte Bungers.

Als Höhepunkt wird der BKV vom 16. bis 18. Februar 2024 sein 100-jähres Jubiläum im Holiday Inn City Centre in München feiern – pünktlich zum Gründungsdatum 16./17. Februar 1924. Präsidialreferentin Uschi Zimmermann stellte die bereits weit fortgeschrittenen Planungen für das Jubiläum vor: am Freitagnachmittag ein Festakt mit Pressekonferenz und am Abend der beliebte Paddlertreff; am Samstagvormittag ein außerordentlicher Verbandstag, der Nachmittag zur freien Verfügung = Besichtigung von Münchner Sehenswürdigkeiten. „Auf den Festabend (Samstag) könnt Ihr Euch heute schon freuen“, wusste Oliver Bungers. Aber er verriet noch nicht, warum. Teilweise steht der BKV noch mit Acts in Verhandlung, aber vieles ist bereits in trockenen Tüchern. Nach dem Frühstück am Sonntag steht die Heimreise an.

Fotos und Filme gesucht

Zum Jubiläum wird eine umfangreiche Chronik erstellt, Ausstellung und Festakt sind multimedial geplant. Dank der Chronik zum 75-jährigen Jubiläum und dem Verein Bayerische Kanugeschichte sind bereits umfangreiche Daten und einige Artefakte vorhanden. Aber Zimmermann sprach bei der Vorstellung gleich an, wo noch Unterstützung gefragt ist: Neben einigen handwerklichen Aufgaben bei der Jubiläumsveranstaltung werden bereits jetzt historische Fotos sowie Filmmaterial gesucht, aus der Frühzeit des Kanusports und über alle Kanusportdisziplinen hinweg.

Der Bayerische Kanu-Verband und im Anschluss der Verein Bayerische Kanugeschichte bitten um Zusendung von Fotos aus der Anfangszeit des Kanusports bis ca. ins Jahr 2000 – aus allen Ressorts, Disziplinen, Freizeitsport, von Veranstaltungen, Bootshausbauten … Filme (möglichst bereits digitalisiert, notfalls im Original) über alle Jahre und Kanusparten bis heute. Es ist ALLES willkommen! Was nicht für die Chronik/das Jubiläum benötigt wird, wird an das Archiv unseres Vereins Bayerische Kanugeschichte weitergegeben. Infos: zimmermann.uschi@t-online.de

Redaktion

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