Gestern 5, heute 4 und morgen ...

Oliver Bungers besucht den Hannes-Aigner-Fanblock, zittert mit dem Athleten und lobt seinen großartigen Lauf.

Es scheint, als hätten Tim und ich unseren persönlichen Taxifahrer gefunden. Auf jeden Fall fährt uns heute ein Fahrer, den wir in der Woche schon mal hatten. Er fragt auch gleich, ob er uns am Abend wieder abholen soll, was wir gerne bejahen. Wenigstens haben wir bei ihm den Eindruck, dass er uns nicht abzocken will.

Übrigens: das wichtigste Bedienelement eines Straßenfahrzeugs in Rio ist - richtig: die Hupe (v.a. bei Motorrädern oder Mofas)!

Bei der Kontrolle am Stadioneingang möchte der Armeeoffizier wissen, wo wir herkommen. Auf unser "Aleman" erwidert er nur: "Oh-Football-WM" mit einem Lachen.

Es soll heute noch regnen, daher haben Tim und ich mal Regenkleidung dabei. Bevor wir unsere Plätze einnehmen, statte ich im Nachbarsektor dem "Hannes-Aigner-Fan-Block" noch einen Besuch ab (siehe Bild). Eigentlich gehöre ich auch dazu, aber Tim und ich haben unsere Plätze in Sektor 2.

Dann geht's endlich los. Wegen des schlechten Wetters sind heute sehr viel weniger Deutsche im Stadion, dafür umso mehr Brasilianer. Als dann der junge Pedro da Siva aus Brasilen seinen Lauf antritt, steht das Stadion Kopf (siehe Bild). Er legt dann auch einen echt guten Lauf hin und hält Platz 1 bis Hannes kommt.

Hannes fährt einen strategischen Halbfinallauf, also einzig mit dem Ziel, das Finale zu erreichen. Das passt auch, er landet auf Platz 6, ideale Ausgangsposition fürs Finale.

Hannes fährt super, übernimmt mit Abstand die Führung. Am Ende liegen die ersten 4 nur in einem Zeitfenster von 48 Hundertstel Sekunden. Um 3 Hundertstel verpasst Hannes die Bronzemedaille. Aber das zeigt , dass er alles richtig gemacht hat. Bei 3 Hundertstel fehlt einfach ein ganz kleines Quäntchen Glück.

Schade, ich hätte mich für Hannes sehr gefreut, nichts desto weniger, lieber Hannes, sind wir alle sehr stolz auf dich! Tolle Performance und wirklich sehr spannendes Finale.

Tim und ich fahren mit unserem persönlichen Taxifahrer wieder ins Hotel. Vorher haben wir noch Andi Pfeifer (Bruder von Melanie Pfeifer) getroffen. Er meinte: "Gestern 5., heute 4., dann müsste es morgen doch 2. und 3. werden!" Verdient hätten es alle unsere Athleten allemal.

Ich freue mich auf morgen und den anschließenden Abend mit allen Athleten/innen und Freunden im
Deutschen Haus.

Oliver Bungers

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