Verordnung zur Isar-Befahrung macht fassungslos

Da haben wir den Salat! Jetzt ist sie doch schneller gekommen als erwartet oder erhofft, die neue Verordnung zur Befahrung der Isar im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass die Bevölkerung nur noch politikverdrossen ist und den von ihnen gewählten Vertretern bald nichts mehr glaubt!

Hatte uns doch das LRA Bad Tölz-Wolfratshausen nach einer durchaus sachlichen und konstruktiven Gesprächsrunde im Dezember letzten Jahres ein erneutes Gespräch nach Eingang der Stellungnahmen und vor der Veröffentlichung der Verordnung in Aussicht gestellt. Und jetzt? Unsere wirklich erstklassige und kompetente Stellungnahme, ebenso wie die Stellungnahmen von DKV oder WWF, finden sich in keinster Weise in der Verordnung wieder. Man hat den Eindruck, die eingegangenen Stellungnahmen haben das LRA überhaupt nicht tangiert.

Offensichtlich ist es den Vertretern der lokalen Fischereivereine und anderen Naturschutzvertretern gelungen, das LRA derart unter Druck zu setzen, dass man das Thema möglichst schnell wieder vom Schreibtisch haben und in einer völlig übereilten Aktion die Verordnung unmittelbar vor Ostern auf den Weg bringen wollte – wohl wissend, dass zu dieser Zeit ganz Bayern sich im Osterurlaub befindet und kaum jemand etwas veranlassen kann. Diese Vorgehensweise trotz aller Versprechungen der Behörden im Vorfeld macht mich einfach nur noch fassungslos!

Nichtsdestoweniger liefen die Kommunikationsdrähte bei den Protagonisten im BKV auch über die Osterfeiertage heiß. Unser Rechtsanwalt ist bereits eingeschaltet und prüft unsere Aussichten bei Beschreitung des Klagewegs. Und der Antrag über eine Ausnahmegenehmigung für die Mitglieder unserer Vereine ist auch gestellt. DKV und BLSV sind eingeschaltet und aufgefordert, uns zu unterstützen.

Von daher ist es jetzt wichtig, dass wir uns trotz unseres Ärgers an die Vorgaben der Verordnung halten. Alles andere wäre Wasser auf die Mühlen der Befürworter der jetzigen Verordnung gegossen und würde unsere Position bei einem Rechtsverfahren bzw. bzgl. unseres Antrags auf Ausnahmegenehmigung nur schwächen – und konterkariert den Erfolg aller sonstigen weiteren Aktionen gegen eine saisonale Sperrung und für einen ganzjährigen, naturverträglichen Kanusport auf der Isar!

Euer Oliver Bungers,
Präsident Bayerischer Kanu-Verband e.V.

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