Trainer-Fortbildung Leistungssport

Bereits am frühen Freitagabend haben sich 15 Trainer im Olympiastützpunkt in Augsburg eingefunden, um an der Trainer-Fortbildung „Leistungsdiagnostik und Aspekte der Sportpsychologie“ teilzunehmen und so ihre Lizenz zu verlängern.

Der Lehrgangsleiter Oliver Bungers übergab nach kurzer Vorstellungs- und Begrüßungsrunde sofort an Michael Keim, mit dem wir in die Welt der Laktatdiagnostik eingestiegen sind.

Viele Informationen, verpackt in 60 Minuten haben wir von ihm erhalten und so erfahren dürfen, was Laktat ist und welche Auswirkungen dieses auf unsere Leistungsfähigkeit hat bzw. was die verschiedenen Werte über den Trainingsstand aussagen können. Außerdem hat uns Kai aufgezeigt, wie im Bereich Kanuslalom die Laktatmessung zur Trainingsplanung eingesetzt wird. Einen ersten theoretischen Einblick in die Stufentests hat er uns ebenfalls gegeben.

Bei einer Pizza haben wir uns am Abend gestärkt, es gab viel zu erzählen. Viele bekannte Gesichter, die sich lange nicht gesehen hatten, aber auch die unbekannten Gesichter haben eine nette Gruppe gebildet, die sich auf den nächsten Tag freute.

Der Samstagmorgen startete mit der praktischen Durchführung eines Stufentestes zur Laktatmessung. Paul Böckelmann konnte direkt in die Durchführung und Auswertung einsteigen, da wir durch Michael schon gut vorbereitet waren. Als Proband stieg Vinzenz Hartel ins Slalomboot, so dass wir den Laktat-Stufen-Test auf der original Strecke, die für diesen Test seit den 90-er Jahren verwendet wird, live erleben durften. Der Paddler muss fünf Mal eine vorgegebene Strecke mit einem vorgegebenen Puls paddeln und bekommt nach jeder Runde Blut abgenommen. Die sechste Runde erfolgt dann unter maximaler Belastung. Zusammen mit dem Ruhe- und dem drei Minuten nach Belastungslaktat werden dann insgesamt acht Proben ausgewertet.

Im Labor selber durften wir dann, während die Analyse lief, uns gegenseitig Blut zur Laktatmessung abnehmen. Warum eine Teilnehmerin tiefenentspannt war, die andere hingegen leichte Stressreaktionen aufzeigte, konnten wir aber nicht analysieren!

Nach der Mittagspause hatten wir die Möglichkeit die Baustelle am Eiskanal einzusehen. Auch der Einblick in die Videoanlaysetechnik am Kanal und deren Auswertung war für die meisten Teilnehmer neu und erweiterte den Blick, welche Möglichkeiten für Trainings- und Wettkampfanalysen zur Leistungssteigerung genutzt werden können.

Auch dieser Tag wurde beim Abendessen und Zusammensitzen in der Gruppe nochmals nachbesprochen.

Für den Sonntag stand der Programmpunkt Sportpsychologie an. Simone Spangler schaffte es, uns mit ihrem kurzweiligen Vortrag zu fesseln und auch immer wieder in verschiedene Diskussionen zu führen. Ihre Expertise auf diesem Gebiet wurde von den Trainern gerne angezapft und wir konnten so viele, interessante Aspekte für unseren Trainingsalltag mitnehmen. So haben wir zum Beispiel erkannt, wie wichtig es ist, sein Verhalten als Trainer selbst zu reflektieren da dieses direkten Einfluss auf den Sportler haben kann. Aber auch Impulse zur Begleitung der Sportler auf sportpsychologischer Ebene konnte sie uns an die Hand geben.

Wir Teilnehmer traten, nach einem kurzweiligen Wochenende am Nachmittag unsere Heimreise an und freuen uns, das Ein oder Andere künftig in unserem Trainingsalltag einzusetzen.

Text: Karin Thompson / Foto: Schäfer

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