Neue C-Trainer Touring ausgebildet

Die Lehrgangsleiter bzw. Referenten Peter Fichtner, Stefan Andreas Schmidt und Oliver Bungers bildeten auf dem Campingplatz in Pielenhofen das Begrüßungskomitee für die angehenden C-Trainer Touring. Der Praxisteil des Lehrgangs war eröffnet, am Ende stand die Prüfung, die alle bestanden haben.

Es sollte ein Lehrgang werden, wie es ihn bisher noch nie gab und hoffentlich auch nie wieder geben wird: Corona spielte mit und schickte erst einen, dann einen zweiten Referenten und schließlich noch ein paar Teilnehmer auf den Nachhauseweg. So zog BKV-Präsident Oliver Bungers die praktische Ausbildung weitgehend alleine durch. Als Folge gab es Anfang September einen Teil 2 des Lehrgangs und der Prüfung, und ein Teilnehmer wird das ganze Programm beim Lehrgang „Schifffahrtsstraße“ im Oktober bewältigen dürfen.

Auf die verbliebenen Trainer-C-Aspiranten warteten umfangreiche Themen, gleich zu Beginn die „Lehrkonzept-Einführung“. Und da wir das Wasser lieben, ging es selbstverständlich nachmittags gleich auf die vor Ort fließende Naab. Dort wiederholten wir, aufgeteilt in drei Gruppen, verschiedene Paddeltechniken. In der Ausführung wurde auf eine korrekte Ausführung geachtet: richtige Armbewegung, Armhaltung, Körperhaltung und Körperrotation. Hierbei sollten wir uns gegenseitig Kritik und Verbesserungstipps geben. Als kleinen Abschluss paddelten einige von uns noch ca. 1 km flussaufwärts nach Pielenhofen zum dortigen Wehr.

Führungswechsel

Am nächsten Tag ging es für alle auf die Vils. Es stand eine spannende Tour bevor, da der Großteil von uns diese Strecke noch nicht gepaddelt war. Ganz unter dem Motto „Anwendung der Paddeltechnik und Führungsmethodik auf einem Kleinfluss“ mussten wir aufgrund des wenigen Wassers die vier Wehre auf dieser Strecke umtragen.

Diese kurzen Pausen nutzten wir zum Führungswechsel. Denn das Ziel dieser gesamten Woche war, dass jeder die Gruppe auf einem Stück Fluss führen kann. Zusätzlich gaben wir uns Feedback, wie das Führen bei der Gruppe ankam.

Spontane Lehrprobe

Natürlich mussten wir unsere Führer auch auf sein Verantwortungsbewusstsein prüfen und hielten sie etwas auf Trab. So „verhing“ sich mal ein Teilnehmer in einem Baum oder zwei, drei Leute „verloren“ vor lauter Plaudern den Anschluss an die Gruppe. Das Wichtigste war jedoch: Zum Schluss kam jeder wieder wohlbehalten am Campingplatz an.

Nach den Informationen zum EPP (Europäischer Paddel-Pass) ging es auch mal an unsere Lehrprobe, die wir am Ende dieser Woche halten sollen. Jeder durfte sich ein Thema aussuchen, bei dem er sich noch nicht so sicher war. Wir sollten hierzu eine spontane Lehrprobe abhalten, da uns das ja im Training zuhause auch so erwarten kann.

Kaputt

Nachmittags stand „Fahrt in Komplementärboot (SUP und Canadier)“ auf dem Programm. Zudem war nun Zeit für Programm nach Wunsch, bei dem wir zum einen das Thema „Wurfsack“ wiederholten. Als komplexes Thema behandelten wir die Rettung eines Kajaks mit darinsitzendem Paddler.

Nach dem heutigen Abendessen waren wir ziemlich kaputt, so dass sich unsere Prüfer entschieden, die „Besprechung/Vorbereitung einer Mehrtagesfahrt auf der Donau“ zu verschieben.

Umwelttag

Am nächsten Morgen dann der große Schock: Auch wir wurden nicht vom Thema Corona verschont. Natürlich testeten wir uns die gesamte Woche über regelmäßig. Doch heute schlug nicht nur ein Test positiv an. Nach langer Überlegung beschlossen wir als Gruppe, dass die Positiven natürlich abreisen müssen. Für alle Negativen ging der Lehrgang weiter. Deshalb entschieden sich unsere Prüfer dazu, uns heute schon die Prüfungsthemen zuzuteilen.

Heute war unser Umwelttag. Wir entschieden uns, nicht aufs Wasser zu gehen. Wir bekamen Besuch von Hans-Dietrich Uhl (Umweltingenieur mit Kanu-Trainer-Lizenz, der umweltgerecht mit dem Fahrrad angereist war). Er konnte uns das Thema Umwelt sehr genau erklären und unsere Fragen klären. Um nicht nur alles theoretisch durchzusprechen, wanderten wir gemeinsam zum Wehr Pielenhofen. So sahen wir das Ganze auch in der Praxis und konnten direkt vor Ort die Vor- und Nachteile von Wehren besprechen.

Das große Highlight

Wir waren alle sehr begeistert von unserem Referenten und bewunderten ihn sehr für sein gesamtes Wissen. Abends behandelten wir das Thema „Planung einer mehrtägigen Fahrt“ in zwei Gruppen. Die einen durften eine Fahrt für eine Erwachsenengruppe planen, die restlichen überlegten sich die Planung mit Kindern.

Als Umsetzung in die Praxis ging es am folgenden Tag auf die Donau. Das große Highlight auf diesen 17 Fahrtenkilometern war der Donaudurchbruch bei Weltenburg. Doch auch hier merkten wir, wie wenig Wasser aktuell in den Flüssen ist. Die Kiesbänke waren teilweise größer als sonst, und auch der Schiffsverkehr war eingestellt.

Zurückgeschleust

Zur Besichtigung der Schiffsschleuse in Regensburg erwartete uns das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Regensburg, das von diesem Sitz vier Schleusen steuert. Zufällig schleuste an einem der Standorte gerade ein Boot, und wir konnten den ganzen Ablauf über die Kameras mitverfolgen. So einen Einblick ist ein echtes Erlebnis!

Nur noch ein Tag – dann ist auch schon Prüfung! Noch einmal stand die Donau auf dem Programm und dabei die Schleusen im Hauptfokus. Aber auch eine Fahrt durch Regensburg, die mit einem Kajak sehr besonders ist. Erst ging es unter der Steinernen Brücke hindurch, dann wurden wir durch die große Schifffahrtsschleuse wieder zurückgeschleust. Ein einmaliges Erlebnis, wenn eine so große Schleuse nur für ein paar kleine Kanus bedient wird.

Da wir dann schon nachmittags zurück waren, blieb genügend Zeit, die Lehrproben fertig auszuarbeiten. Es wurde unser letzter gemütlicher Abend.

Ooojjjjeeeeee, Prüfung!

Am Morgen ging es gleich mit der schriftlichen Prüfung los. Jeder hatte einen Campingtisch mitgebracht, und so ging es auch schon ans Schreiben. Zur Korrektur bekam Oli Bungers Verstärkung von seinen Präsidiumskollegen Gerdi Baumer und Georg Beer.

Nach einer kurzen Verschnaufpause starteten wir auf dem Wasser direkt die Lehrproben. Es war alles dabei: von der ersten Stunde im Kajak über Bogenschlag, Stützen und neue Schlagtechniken auf dem SUP.

Wir Corona-Übriggebliebenen sind nicht nur die ganze Woche über negativ geblieben. Wir dürfen uns nun auch alle über unsere bestandene Prüfung und die Trainer C-Lizenz freuen.

Text: Luci Weber / Fotos: Stefan Andreas Schmidt, Martin Trui

Zurück zur Übersicht