Das Rezept ging auf
Das klingt ja soweit ganz gut. Aber kann dieses Rezept auch gelingen? Fangen wir gleich mal mit dem Ergebnis an: Ja, das Rezept ist aufgegangen! Aus angehenden wurden auch ganz offiziell neue, „frischgebackene“ Trainer C Breitensport, die Ausbildungswoche war vielseitig und intensiv, und die Idee, dabei die Touring-Paddler und die SUPler zusammen auszubilden, stellte sich schnell als kurzweilige und gegenseitig inspirierende Sache dar.
Open-Air-Klassenzimmer
Eine Woche lang − vom 3. bis 9. August 2024 − hatten wir unser Lager auf dem Campingplatz Naabtal-Pielenhofen. Wir, das waren die beiden SUPler Sabine und Heinz vom KSC Ansbach, als Paddler Nia vom MTV München, Moritz vom KaOs Coburg und Tobias vom FWM München. Unser Ausbilderteam waren Stefan Andreas Schmidt (Ressortleiter Sicherheit), Peter Fichtner (Referent Fahrtenleiter) und Oliver Bungers (Präsident BKV, alle BKV-Lehrteam). Wohnmobile und Zelte waren dabei Schlafstatt, und der Platz vor Stefans Wohnwagen, geschützt von der Markise, wurde unser Open-Air-Klassenzimmer. Glücklicherweise blieben wir bis auf eine Nacht und eine etwas verregnete Ausfahrt von schlechtem Wetter verschont und hatten eine überwiegend sommerlich-sonnige Woche.
Volles Programm
Schon vorab hatte Peter uns das Programm zugeschickt. Nun wurde aber was sich nüchtern als „Lehrübungen“, „Organisation einer Gepäckfahrt“ oder „schriftliche Prüfung Fachtheorie II“ liest, in die praktische Tat umgesetzt. Toll war dabei, dass wir von Tag 1 an untereinander ein offenes und kameradschaftliches Miteinander hatten, SUP und Kajak fremdelten in keinster Weise, und die Lust und Freude am Paddelsport war allen anzumerken. Über den Verlauf der Woche verteilt gab es immer wieder spannende Theorie-Einheiten zu Themen wie Sicherheit, Verhalten auf Wasserstraßen oder der richtigen Planung von Mehrtagesfahrten. Zur Sache ging es aber natürlich immer bei den Ausfahrten und praktischen Übungen.
Ein noch erstes entspanntes Anpaddeln gab es auf der unmittelbar am Campingplatz vorbeifließenden Naab. Tags drauf schauten unsere Ausbilder dann schon genauer hin, als wir auf der Vils von Schmidmühlen bis Traidendorf unterwegs waren. Den angehenden Trainern entsprechend entweder auf dem SUP oder im Kajak. Wieder einen Tag später gab es theoretisches und praktisches Sicherheitstraining für Kajak und SUP am Campingplatz und auf der Naab.
Zur Halbzeit hatten wir Besuch von Hans-Dietrich Uhl, dem Leiter des Sachgebiets Wasserwirtschaft bei der Regierung der Oberpfalz. Selbst Kanute und beruflich mit all den Themen rund um die Gewässer in der Oberpfalz befasst, gab er uns auf seine authentische Art wertvolle und wissensreiche Einblicke in die Gewässerökologie und ein naturschonendes Paddeln. Vielen Dank dafür!
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen war dann die Donau unser Revier: Zunächst der Abschnitt von Neustadt nach Kelheim. Bei überwiegend sonnigem Wetter ging es durch eine der schönsten Landschaften Bayerns, wobei der Naturgenuss von der Konzentration der angehenden Trainer etwas überdeckt wurde. Schließlich wurde vom Lehrteam schon sehr genau darauf geachtet, ob auch saubere Paddeltechniken eingehalten und die verschiedenen gestellten Führungsaufgaben richtig durchgeführt wurden.
Die zweite Fahrt auf der Donau führte uns in einer Schleife von Mariaort flussabwärts direkt an der Altstadt von Regensburg entlang und später wieder stromaufwärts zurück. Highlights waren dabei mit Sicherheit die verschiedenen Schleusungen, selbstverständlich die Durchfahrt unter der Steinernen Brücke und der gewisse Nervenkitzel bei der Begegnung mit den großen Fahrtgast- und Frachtschiffen, mit denen man sich unweigerlich den Fluss teilt. Gerade diese besondere Situation hatte auch veranlasst, dass unsere beiden SUPler auf dieser Tour im Canadier unterwegs waren.
Einen außergewöhnlichen Programmpunkt hatte uns Stefan am selben Abend noch mit einem Besuch der Schleusen-Leitstelle in Regensburg ermöglicht. Die beiden Mitarbeiter dort gaben gerne Auskunft über ihre Aufgaben in ihren mit zahlreichen Bildschirmen und Telefonen ausgestatteten Räumlichkeiten.
Als dann am Donnerstagabend die Themen für die praktischen Lehrproben bekanntgegeben waren und man sich nochmal dem Umfang allen theoretischen Wissens für die schriftliche Prüfung bewusst wurde, kam doch hie und da eine gewisse Aufregung zum Vorschein. Aber wie ja schon längst verraten, das Rezept ist aufgegangen! Ob Kajak oder SUP, alle praktischen Lehrproben wurden erfolgreich vor unserer „Jury“ durchgeführt und alle bestanden die schriftliche Prüfung erfolgreich.
Gute Unterhaltung
Abseits des Lehrplans gab es viele tolle Gespräche und interessante Fachsimpeleien. Gefrühstückt und gegrillt wurde „bei Stefan“, ein paar Mal besuchten wir abends das Restaurant am Campingplatz. Je nach Lust und Laune ging es mal früher oder später ins Bett, und als Stefan am letzten Abend zum Schluss seinen Beamer aufbaute und wir gemeinsam noch einige Paddelvideos schauten, ging damit eine umfangreiche und vielseitige Woche zu Ende.
Vielen Dank an unser Ausbilderteam Stefan, Peter und Oliver für die tolle Ausbildung und die gute Zeit mit euch.
Text: Tobias Röckl / Fotos: BKV