Mit Leidenschaft auf dem Wasser – Fahrtenleiterlehrgang des BKV

Zwölf engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten an zwei Wochenenden im Mai der Einladung des Bayerischen Kanu-Verbands (BKV) zum Fahrtenleiterlehrgang.

Die alle zwei Jahre angebotene Ausbildung richtet sich insbesondere an die Wanderwarte der Vereine und wird ihnen dringend empfohlen – zu Recht: Schon das Programm versprach einen hohen Praxisanteil, spannende Einblicke und zahlreiche wertvolle Tipps für die Planung und Durchführung von Kanutouren aller Art.

Begrüßt wurden die Teilnehmenden am ersten Wochenende von Peter Fichtner und Oliver Bungers im Vereinsheim des MTV München. Nach der Lehrgangseröffnung ging es direkt aufs Wasser, um die Fähigkeiten eines jeden zu beäugen und die Paddeltechnik gegebenenfalls zu verfeinern. Schnell stellte sich heraus, dass das Teilnehmerfeld aus allen Sparten des Kanusports kam und sich geballtes Wissen und Können mit all seinen Facetten auf dem Isarwerkkanal tummelte. Vom sportlich ambitionierten Tourenpaddler über gemütliche Wanderfahrer bis hin zu wildwasseraffinen und teils waghalsigen Teilnehmern war alles vertreten.

Umweltschutz im Mittelpunkt

Auch wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich gerne den ganzen Tag auf dem Wasser ausgetobt hätten, sollte es im Anschluss noch in den Unterrichtsraum gehen.

Hier erwarteten sie interessante Vorträge zu den Themen Bootstransport, Kanusport auf Schifffahrtstraßen, Planung und Durchführung von Wanderfahrten und Rechtliches zum Thema Jugendschutz. Den ersten Lehrgangsabend ließen alle bei einem gemütlichen Restaurantbesuch und in einer geselligen Runde mit angenehmen Gesprächen ausklingen.

Am Sonntag stand der Umweltschutz im Mittelpunkt. Die Gruppe entwickelte Konzepte, wie Kanutouren naturverträglich und achtsam durchgeführt werden können. Ebenso wurde diskutiert, wie der Bildungsauftrag gegenüber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern künftiger Fahrten in die Praxis umgesetzt werden kann. Bei einer Exkursion an die Isar und zur Floßlände lernten die Teilnehmenden viel über Gewässerstrukturen sowie sogenannte Zeigerpflanzen und -tiere – und deren Bedeutung für die Gewässerökologie.

Abwechslung, Praxis und jede Menge Spaß

Auch das zweite Lehrgangswochenende versprach Abwechslung, Praxis und jede Menge Spaß. Treffpunkt war diesmal der Kanu-Klub Rosenheim, wo parallel der Lauf zur Bayerischen Meisterschaft im Kanuslalom stattfand. Der erste Theorieblock zum Thema Sicherheitsausrüstung und Rettungsmittel wurde bei bestem Wetter kurzerhand ins Freie verlegt. Nach einer Trockenübung folgte der Sprung ins kühle Nass des Inns. Geübt wurden unter anderem die Personenrettung mit Boot und Wurfleine, die Springerrettung sowie das Bergen führerloser Boote – wichtige und praxisnahe Elemente der Ausbildung.

Am Samstagnachmittag stand dann ein theoretischer Teil zu Erste Hilfe im Kanusport und Versicherungsfragen auf dem Programm – vielleicht weniger spektakulär, aber von zentraler Bedeutung.

Für den Abend erhielten die Teilnehmenden die Aufgabe, eine Viertagestour theoretisch zu planen sowie eine Tagestour konkret vorzubereiten, die am Sonntag durchgeführt werden sollte.

Bestens vorbereitet

Trotz teils ungemütlichen Wetters ging es am Sonntag motiviert zur abschließenden Praxiseinheit. Unter fachkundiger Aufsicht von Peter Fichtner und Oliver Bungers paddelte die Gruppe – bestens vorbereitet – über kleinere und größere Flüsse zu einem gemütlichen Lokal, wo man sich aufwärmen und stärken konnte. Ein gelungener Abschluss für einen rundum erfolgreichen Lehrgang.

Was uns Kanusportlerinnen und -sportler eint, ist die Überzeugung, dass ehrenamtliches Engagement unverzichtbar ist. Lehrgänge wie dieser tragen nicht nur zur Sicherheit und Qualität unseres Sports bei – sie machen ihn lebendig, gemeinschaftlich und zukunftsfähig.

Text + Fotos: Ralf Hofsäß

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