Bei Kanu-Freestyle-WM siegt die Welle

Bei der Kanu-Freestyle-WM in Columbus, Georgia/USA gab es – zumindest aus Sicht des kleinen, dreiköpfigen Starter-Teams aus Bayern – nur einen Sieger: die Welle. Die Juniorin Sonja Hacker muss sich auf Platz 18 als beste Deutsche allerdings auch nicht verstecken.

Die Wettkampfstelle in Columbus ist eine sehr große schnelle Welle auf der ungefähr 500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde hinunterfließen. In Mitteleuropa ist so etwas selten zu finden. Daher hieß es für die bayerischen Starter, die üblicherweise auf viel kleineren Walze trainieren, sich erst einmal mit der riesigen Wasserwucht und Geschwindigkeit vertraut zu machen.

Bei den C1-Damen kämpften alle Paddlerinnen damit, überhaupt auf die Welle zu kommen und sich dort zu stabilisieren. Selbst Spitzenpaddler wie die Weltmeisterin Ottilie Robinson-Shaw (UK) wurden teilweise einfach nur rückwärts durch die Welle gespült. Lucia Hacker (Naturfreunde Westend-Augsburg) hatte aufgrund einer Knie-Operation im letzten Herbst kaum Gelegenheit gehabt, im Einercanadier zu trainieren. Ihr fehlte daher die Routine, und sie schied schon im Vorlauf aus.

Etwas besser, aber trotzdem unbefriedigend, lief es für sie im K1. Sie versuchte gleich im ersten Lauf mit schweren Tricks zu punkten, was jedoch nicht gelang. Bei ihren weiteren Läufen konnte sie noch 21,67 Punkte erreichen und landete als zweitbeste deutsche Dame auf Platz 34.

Auch Thomas Hinkel vom TSV Plattling hatte kein Glück und konnte lediglich in einem Lauf punkten.

Deutlich besser lief es für Sonja Hacker (Naturfreunde Westend-Augsburg), die das letzte Mal in der Juniorenklasse startete. Bei zwei von drei Läufen konnte sie ihr Boot sauber auf der Welle stabilisieren und Drehungen fahren. Dafür gab es 10 Punkte und Platz 18. Mit diesem Ergebnis ist Sonja die beste deutsche Juniorin. Sie hat damit ihr persönliches Ziel erreicht und ist überglücklich. Diese Platzierung bei ihrer ersten WM-Teilnahme ist ein voller Erfolg.

Text: Andrea Hacker / Fotos Sylvia Daruwala

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