Titel bei Polo-EM

Bei den Kanu-Polo Europameisterschaften auf dem Essener Baldeneysee gewannen die vier deutschen Mannschaften dreimal Gold und einmal Bronze. Deutschland setzte sich in hart umkämpften Finalspielen in der Klasse der Herren, der Damen und der U21-Damen erfolgreich durch. Die U21 der Herren gewann die Bronzemedaille.

In den siegreichen Teams spielten Pia Schwarz (24) und Leonie Wagner (18) mit der Damen- sowie Hannah Triebel (18), Emily Bilder(18), und Annika Adler (19) in der U21-Mannschaft und wurden Europameister.

U21-Damen halten dem Druck stand

Die U21-Damenmannschaft von Trainer Marc Uhlmann steigerte sich immer besser ins Turnier herein und spielte im Finale gegen Polen auf höchstem Leistungsniveau. Am Ende gewann Deutschland in einem hart umkämpften Match mit 2:1. Während beide Teams in der ersten Halbzeit unnötige Fehler vermeiden wollten und diese torlos endete, ging es in der zweiten Halbzeit auf und ab. Den ersten Treffer markierte Charlotte Dörfler in der 12. Minute. Allerdings konnten die Polinnen im direkten Gegenzug ausgleichen und hatten fortan das Spielgeschehen in der Hand. Eine wahre Abwehrschlacht entbrannte auf deutscher Seite. Doch nach einem klug vorgetragenen Angriff ging Deutschland durch das Tor von Nathalie Herrmann in der 15. Minute in Führung gehen. Die letzten fünf Minuten folgte ein Angriff der Polinnen nach dem anderen. In dieser Zeit wuchs die Abwehr angeführt von den beiden Torfrauen Emily Bildat (Coburg) und Nathalie Hermann, die sich immer wieder geschickt abwechselten, über sich heraus.

Marc Uhlmann, U21 Damentrainer meinte anschließend: „Das war die beste Leistung im wichtigsten Spiel. Ich bin mega glücklich. Wir haben dem Druck standgehalten. Ein besonderes Lob an unsere Abwehr. Emily und Nathalie haben den Kasten so gut verteidigt. Das war heute der Schlüssel zum Erfolg.“

Die U21 der Damen musste auf ihrem Weg ins Finale nur eine glücklose Niederlage gegen Frankreich hinnehmen. Zum Ende der Partie stand es 3:2 für die Equipe Tricolor, die damit als Mitfavorit auf den Gesamtsieg in dieser Spielklasse galt. Vor allem aber nach der 1:4-Niederlage gegen Polen waren die Spielerinnen „völlig gefrustet“, wie meinte Hannah Triebel. Niemand aus dem Team hatte mehr an einen Titelgewinn des amtierenden U21-Weltmeisters geglaubt. Von Beginn des Turniers an hatte das deutsche Team jedoch mit 6:1-Siegen, sowohl gegen Großbritannien wie auch gegen die Niederlande, keine Zweifel an ihren Medaillenambitionen gelassen.

Damenteam holt zweites Gold

Das Damenteam ging mit hohem Erwartungsdruck in die Partie gegen Frankreich. Im Finalspiel der beiden besten Kanupolo-Mannschaften der Welt wollte kein Team zurückstecken. Das deutsche Team erwischte mit zwei Treffern den besseren Start. Frankreich stellte früh auf Mann-Mann-Deckung um und konnte in der achten Minute den Anschlusstreffer markieren. Kurz vor der Pause erhöhte Leonie Wagner (Coburg) jedoch auf einen zunächst beruhigenden Pausenstand von 3:1. Nach der Pause gelang den Französinnen der Anschlusstreffer nach einem sehr umstrittenen Penalty für Frankreich. Das deutsche Team ließ sich allerdings nicht zu sehr schocken und erhöhte im direkten Gegenzug auf 4:2. Das Spiel wurde nochmals kampfbetonter. Nach starkem Konter der Equipe Tricolore stand es 4:3. Die letzten beiden Minuten waren ein offener Schlagabtausch. Zwei Tore für Deutschland und ein weiteres Tor durch Frankreich bedeuteten den Endstand von 6:4 für Deutschland.

Schon im Viertelfinale mussten die deutschen Damen gegen Frankreich, den vermeintlich stärksten Gegner des Turniers, antreten. In diesem Spiel wechselte die Führung hin und her, am Ende stand ein gerechtes 3:3 Unentschieden. Hart umkämpft und lange spannend war auch Match der deutschen Damen gegen die Tschechische Republik, das Deutschland am Ende mit 2:1gewann. Wenig Mühe hatte die deutsche Damenmannschaft auch in der Vorrunde. Dem 5:1 Auftaktsieg gegen Italien folgte ein zweites 5:1 gegen die Polospielerinnen aus der Schweiz.

„Dreimal Gold und einmal Bronze zeigt, wie dominant Deutschland im Kanupolo ist“ meinte DKV-Präsident Thomas Konietzko nach der Siegerehrung. „Wir haben hier in Essen nicht nur Kanupolo auf allerhöchstem Niveau sehen können, besonders freut mich, dass wir vor komplett gefüllten Zuschauerrängen die Menschen begeistern konnten. Die Fans haben hier für eine Stimmung gesorgt, wie man sie nur selten erlebt.“

Andreas Köberle (DKV) / Redaktion

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