Kanupolo Meistertitel geht nach Bayern

Deutsche Kanu-Polo Meisterschaften und Aufstiegsmeisterschaften 2023
Vom 9. bis 13. August fanden in Köln auf der Regattastrecke am Fühlinger See die diesjährigen Aufstiegsmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften statt. Neuland für die Sportler.innen, Betreuer.innen und Fans, denn der Spielort feierte sein Kanu-Polo Debut bei Großereignissen. Der Bayerische Kanuverband wurde im Kanu-Polo erfolgreich vertreten durch die Herrenmannschaften des Kanuvereins Nürnberg, des Donau Ruderclubs Neuburg, des Paddelclubs Schleißheim und des Kanuclubs Kelheim. Außerdem stellte der Paddel- und Segelclub Coburg jeweils ein U14, U21 und Damenteam.

Herrenmannschaft des Donau-Ruder-Club Neuburgs scheitert im Halbfinale

Mit großen Erwartungen gingen die Herren des DRC Neuburg in die Playoffs, die per Best-of-three ausgespielt werden. Durch einen starken dritten Platz aus den vorhergehenden Spieltagen der 2. Kanupolo Herrenliga, galt es im Viertelfinale gegen das sechstplatzierte Team von ACC Hamburg II zu spielen. Souverän konnten die Neuburger die Serie in zwei Spielen für sich entschieden. Weitaus stärkere Gegner erwartete man im Halbfinale in Form der erfahrenen Mannschaft des KC Wetter. Sehr fokussierte Neuburger gelag der Coup im ersten Spiel überragend mit 6:3 zu gewinnen. Der Gegner aus Wetter nahm den Kampf an und rettete sich in einem Krimi in der zweiten Partie in die Golden Goal Verlängerung. Spielentscheindend war letztendlich ein erfolgreicher Konter der Wetteraner. Im entscheidenden dritten Spiel war den Neuburger Spielern die Anspannung anzumerken, wodurch das Team früh in Rückstand geriet und auf dem Weg zum Anschlusstreffer einen Platzverweis  hinnehmen musste. Durch die Unterzahlsituation ging das Spiel dann deutlich an den KC Wetter. Sichtlich geknickt gingen die Herrenspieler des DRCN in das Spiel um Platz drei, konnten aber an dem unglücklichen Samstag nichts retten und mussten auch diese Spielserie gegen VK Berlin nicht gewinnen.

Für DRC Neuburg spielten: Daniel Schiftner, Yannick Engelhardt, Dominik Sönning, Lion Winter, Paul Schütze, Paul Glasenapp und Erik Brey.

Fränkischer Aufstiegserfolg in die zweite Leistungsklasse

Die Herrenmannschaft  des KV Nürnberg spielte in der dritten Liga souverän auf. Die eingespielte Mannschaft hatte am Donnerstag einen tollen Start in die Deutschen Aufstiegsmeisterschaften und gewann in ihrer Vorrundengruppe die Spiele gegen den KC Kelheim 3:1, KP Bremen 6:4 und RSV Hannover 7:5. Lediglich gegen das zweite Team der Mülheimer KSF  verlor man mit 3:1. Mit den hervorragenden Ergebnissen des ersten Wettkampftages hatte sich das Team schon für die obere Runde qualifizert, was gleichbedeutend mit der Sicherung des Klassenerhalts war. Befreit vom Druck wurde auch das letzte Vorrundenspiel am Freitag gegen die KGW Essen II mit 5:4 gewonnen.

Im folgenden Viertelfinale gegen die Mannschaft vom WSV Osnabrück tat sich das Team schwer ins Spiel zu kommen, konnte sich am Ende jedoch mit 2:1 durchsetzen. Im Halbfinale standen die Franken erneut KGW Essen II gegenüber. Das Spiel gestaltete sich sehr ausgeglichen und so ging es in die Verlängerung. Thomas Warren machte das entscheidende Golden Goal und so stand das Team im Finale.

Finalgegner war der Mülheimer KSF II, gegen die sich das Team schon in der Vorrunde schwer getan hatte. Der KVN lag in Führung, musste dann aber drei Gegentore einstecken. Diesen Rückstand konnte man zwar noch verkleinern, aber verlor das Endspiel trotzdem mit 2:3. Der zweite Platz in der dritten Leistungsklasse war dennoch ein toller Erfolg und das Team ist somit auch direkt in die 2. Herrenbundesliga aufgestiegen.

Für den KV Nürnberg spielten: Bernd Herrgottshöfer, Leonard Schraut, Thomas Warren, Vitek Rozsypal, Franz Köhler, Alexander Vogel, Saeid Darparnian, Jakub Hvzeda.

Top Ten Platzierung für Kelheim

Ebenfalls in der dritten Liga startete der Kanuclub Kelheim. Das Team war in der Vorrunde in der gleichen stärkeren Gruppe wie der KVN und musste sich im bayerischen Duell 1:3 geschlagen geben. Gegen KP Bremen konnte das Team 3:1 gewinnen und gegen den RSV Hannover II in einem starken Spiel einen Tabellenpunkt durch ein 3:3 Unentschieden gewinnen. Die anderen Gruppenspiele gegen einen starken MKSF II 1:9 und KGW Essen II 4:2 gingen leider verloren. Damit hatte das Team die Chance auf die obere Runde, das heißt die vorderen Platzierungen verspielt und spielte in der unteren Runde um den Klassenerhalt.

In einem knappen und spannenden Spiel gegen die Mannschaft KP Münster wurde der Klassenerhalt ausgespielt. Die Kelheimer Spieler lagen zu Beginn 1:0 und 2:1 im Rückstand konnten sich aber immer wieder ins Spiel zurückkämpfen und am Ende durch einen erfolgreichen Torschuss von Michael Knott das entscheidende 3:2 Siegtor erzielen. Damit war klar, dass das Team auch 2024 wieder in der dritten Liga antreten darf. Im letzten Spiel der Deutschen Aufstiegsmeisterschaften spielte man um Platz neun gegen KP Bremen. Erneut lag Kelheim früh im Rückstand, aber auch diese Partie konnte erfolgreich gedreht werden. Mit einem 4:3 Sieg sicherten sich die Spieler von der Donau den neunten Platz in der dritten Leistungsklasse!

Für den KC Kelheim spielten: Marcus Franke, Lukas Franke, Paul Wagner, Christian Stelzl, Thomas Wagner, Johannes Gross, Ulrich Steindl, Michael Knott.

Top Ten Ergebnis für Schleißheim

In der vierten Leistungsklasse war ebenfalls ein bayerisches Team gemeldet und ging in Fühlingen an den Start. Der Schleißheimer PC hatte einen keinen guten Start in die erste Phase der Aufstiegsmeisterschaften. Die Gruppenspiele zu Beginn des Turnier gegen WCh Berlin 1:3, WS Dresden 6:7, 1. MKC Duisburg II 1:7und KG List-Hannover II 2:3 gingen zum Teil knapp verloren. Mit 4:2 konnte immerhin der CCC Barsinghausen besiegt werden. Durch eine gute Tordifferenz und eine Portion Glück fand sich das Münchener Team am Ende auf dem vierten Tabellenplatz und konnte zwei Teams hinter sich lassen. Damit waren sie für das Viertelfinale qualifiziert.

Im Viertelfinale legten sie einen starken Start hin und erarbeiteten sich eine 3:0 Führung. Leider konnte das Team das Ergebnis nicht nach Hause bringen und brach am Ende gegen den RKV Berlin II ein. Endergebnis 3:4. Nach einer weiteren kanppen Niederlage gegen WCh Berlin 2:2 spielte man im letzten Spiel des Wettkampfes gegen TuS Warfleth II um Platz 7. Die Gegner waren eine Nummer zu stark und gewannen das Spiel mit 9:3. Somit konnte sich der Schleißheimer PC am Ende auf Platz acht einordnen und eine Top Ten Platzierung auf den Deutschen Aufstiegsmeisterschaften einfahren.

Für den Schleißheimer PC spielten: Anton Mayer, Moritz Hien, Florian Kiebert, Robert Platzer, Christoph Roick, Phillip Neumann, Winhart Tobias.

Coburger U14 scheiterte an Monster Vorrunde

Beim nationalen Saisonhöhepunkt des Kanu-Polo Sports in Köln an der Regattabahn am Fühlinger See war der Paddel- und Segelclub Coburg mit drei Teams am Start. Zwei Nachwuchsmannschaften in der U14, das heißt Schülerklasse, und in der U21 Spielklasse. Als drittes Team reiste das etablierte Damen Bundesligateam an. Außerdem wurden die Coburger Herrenspieler Max Dressel und Tom Schwarz noch kurzfristig beim KV Mainz rekrutiert und starteten in der dritten Liga. Sie konnten jedoch den Klassenerhalt nicht retten und stiegen mit Mainz in die vierte Leistungsklasse ab. Umso erfolgreicher war dafür die Coburger Damenspielerin Lea Kollmer, die mittlerweile in NRW wohnt und studiert und beim 1. MKC Duisburg trainieren und spielen kann. Der MKC präsentierte sich an den Play-Offs in Bestform und kämpfte sich mit viel Herzblut zur Bronzemedaille in der Spielklasse der Damen.

Das Coburger U14-Team legte direkt mit einem 12:0 Sieg in der  Gruppenphase der Deutschen Meisterschaft vor. Anschließend folgte ein 1:4 gegen die KSV Havelbrüder Berlin, 7:5 gegen WSF Liblar und ein 6:6 Unentschieden gegen WS Dresden. Mit diesen Ergebnissen war leider schon nach der Gruppenphase klar, dass ein Top Ergebnis für das Coburger U14 Team nicht mehr möglich war, obwohl sich das Team während der Saison stets auf Podiumsplätzen platziert hatte. Der PSC hatte Pech mit der Gruppeneinteilung. Deren Ranking beruht leider auf den Platzierungen aus dem Vorjahr. In der Saison 2022 hatte das noch recht junge PSC Team „nur“ den fünften Platz auf der DM erreicht und war deshalb 2023 in einer sehr starken Gruppe, mit dem späteren Deutschen Meister und einem Halfinalisten, gelandet. Im weiteren Turnierverlauf trafen die Schülerspieler.innen daraufhin auf die eher schwächer einzuschätzenden Teams und konnten sich mit 8:0 gegen den KC Wetter, 10:2 VK Berlin, 7:2 WSF Liblar und im Platzierungsspiel 5:4 gegen TuS Warfleth durchsetzen. Am Ende haben die sieben Spieler.innen noch das Beste aus der Meisterschaft gemacht und belegten einen verdienten siebten Platz.

Es spielten: Annika Skoda, Marie Kreher, Arthur Will, Vincent Danko, Elias Beiling, Anna und Julian Kwizcala.

Pech für die Coburger U21

In der U21 Spielklasse waren 2023 acht fast gleichstarke Mannschaften gemeldet, die jeweils mit tollen Spielzügen und knappen sowie spannenden Spielen den Zuschauern Spaß am Kanu-Polo Sport bereiteten. Die Coburger U21 Mannschaft bestand aus neun Sportlern, so durfte immer einer aussetzten, da ein Team aus fünf Feldspielern und drei Auswechselspielern besteht. Direkt im ersten Spiel gegen VK Berlin ging es hart zur Sache. Endergebnis nach dem 20 minütigen Spiel 4:6. Mehr Glück hatte das Team in den nächsten Spielen gegen KC Wuppertal und KSV Havelbrüder Berlin konnte mit zwei Unentschieden (3:3 und ein tolles 5:5 gegen den späteren Meister von KSVH) zwei Punkt für die Tabellenwertung mitnehmen. In der Rückrunde erfolgten leider Niederlagen gegen VK Berlin (4:7), Wuppertaler KC (5:6) und KSVH Berlin (5:7). Damit konnte sich das junge Coburger Team, das mit Moritz Skoda (15) einen Jugendspieler in den Reihen hat, nicht für die obere Runde qualifizieren und musste den älteren und etwas erfahreneren Teams den Vorrang lassen. In den Platzierungsspielen war der PSC nicht mit Glück gesegnet. Beide Spiele waren nach regulärer Spielzeit nicht entschieden und mussten in fünfminütigen Verlängerungen mit Golden Goal ausgespielt werden. Die Coburger U21 kämpfte bis zum Schluss musste sich dann aber in der vierten Verlängerung gegen das Hamburger Team geschlagen geben und wurden letztendlich Achter. Das junge Team hat gute Perspektiven für die nächste Saison und wird wieder mit Motivation in die neue Saison starten.

In der U21 spielten: Tim Finsterer, Kay und Felix Holland (DRC Neuburg), Kai Laumann, Felix und Moritz Skoda, Julius Back, Gregor Will, Justus Faßbender.

Damen Meistertitel geht nach Coburg

Die Damenliga war in dieser Saison, mit Ausnahme der Aufsteigerinnen des Göttinger PCs, sehr homogen und versprach spannende Play-Off Begegnungen auf den Deutschen Meisterschaften in Fühlingen.

Im Viertelfinale trafen die Coburgerinnen auf die Mannschaft von KKP Bergheim, die ebenfalls einige Nationalspielerinnen, unter anderem die spanische Nationaltorhüterin in ihrem Reihen hat. Die unangenehmen und unberechenbaren Gegnerinnen machten gleich im ersten Spiel der Best-of-three Serie Druck. Doch die PSC Damen konnten zu Null verteidigen und mit einem Tor von Leonie Wagner den ersten Sieg der DM klarmachen. Leider verlief die zweite Partie nicht ganz nach Plan und Bergheim konnte mit einem 2:1 Sieg ausgleichen. Im dritten und letzten Spiel war die Spannung hoch. Beide Teams kämpften hart um den Einzug ins Halbfinale. Die spannende Partie wurde am Ende wieder nur mit einem Tor mehr für die Siegerinnen entschieden. Der PSC Coburg setzte sich mit 4:3 durch.

Jedoch ließ die Dramatik auch im Halbfinale nicht nach. Gegen Rothe Mühle Essen wurde das erste Spiel mit 4:3 gewonnen. Aber auch diesmal ging das verflixte zweite Spiel mit 1:2 knapp verloren. In der dritten Partie gegen das nur aus diversen Nationalspielerinnen bestehende Essener Team zogen die Coburgerinnen nach einer taktischen Besprechung mit Trainer Klaus Schmalenbach alle Register und konnten die Essenerinnen zu Beginn der Partie aus dem Konzept bringen. Am Ende stand ein 4:3 Sieg zu Buche und damit auch die Qualifikation für das Finale. Damit hatten die Spielerinnen nicht unbedingt gerechnet und konnten sich dafür umso mehr freuen.

Für das Endspiel hatte sich ebenfalls die Damenmannschaft des ACC Hamburg, die Tabellenführerinnen der Bundesliga, qualifiziert. Dass sie diese Tabellenführung verdient hatten, zeigten sie gleich im ersten Finalspiel. Mit 3:0 konnten die Hamburgerinnen sich durchsetzen, obwohl der PSC über lange Zeit dominant im Ballbesitz war. Jedoch hatte das oberfränkische Team Probleme durch die starke Abwehr des ACC zu kommen. Auch in der zweiten Partie lag der PSC zuerst 2:0 hinten. Konnte dann aber durch starke Tore von Anne Reimers und Leonie Wagner ausgleichen. In der Verlängerung machte dann Neuzugang Lilly Marie Jondral den Sieg mit einem Golden Goal perfekt. Das dritte Finalspiel fand gleich im Anschluss statt. Nach einer kurzen Verschnaufpause, die von den Coburgerinnen auch genutzt wurde, um nochmal eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen, wurde die Partie von einem neuen Schiedsgericht angepfiffen. In einem ausgeglichenen Spiel entschied am Ende ein Tor über Sieg oder Niederlage. Dank einem erfolgreichen langen Torschuss von der Mittellinie von Spielführerin Pia Schwarz, konnten sich die Frauen des PSC Coburg mit einem 1:0 Sieg zu den amtierenden Deutschen Meisterinnen krönen.

Für den PSC traten an: Pia Schwarz, Anne Reimers, Leonie Wagner, Milena Sicker, Petra Brey, Nele Schmalenbach, Lilly Marie Jondral.

P. Schwarz

Bilder: Sinje Reimers für Coburg, sonstige Bilder von privat

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