Alle Deutschen in den Heats
Besonders beeindruckend war der Start-Ziel-Sieg vom Augsburger Kanu-Schwaben Noah Hegge, der nominell mit Peter Kauzer (Slowenien), Jakub Grigar (Slowakei) und Adam Burgess (Großbritannien) vielleicht die schwersten drei Gegner erwischte. „Es war eine Ehre, neben Kauzer und Grigar zu fahren. Das sind jahrelang erfahrene Kanufahrer und auch Vorbilder. Dementsprechend war von Anfang an das Ziel, dass ich mich auf mich konzentriere und nicht schaue, was links und rechts von mir passiert.“ So sei ganz klar der Plan gewesen, sich von Beginn an abzusetzen. „Ich bin happy, dass ich dominieren konnte bis zu den ersten Wellen.“ Als es etwas eng an dem einen Aufwärtstor wurde, meisterte das der 25-Jährige aber solide.
Souverän weitergekommen in die Heats – die Achtelfinals, die morgen ausgetragen werden –, sind auch Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) und Elena Lilik (KS Augsburg). Beide konnten ihr erstes Kopf-an-Kopf-Rennen gewinnen. Dabei hat Funk die erste Feuerprobe bestanden, sie hat sich in ihrem Lauf auch gegen die Cross-Spezialistin Alena Marx aus der Schweiz durchgesetzt. „Das Rennen war wirklich nicht leicht. Am ersten Aufwärtstor hatte ich kurz ein bisschen Schiss, dass ich abgedrängt werde. Ich bin sehr glücklich darüber, wie ich das gehandelt habe. Ich bin sehr froh, dass ich nicht noch einmal in die Repechage musste.“ Lilik musste sich zwar mit der Ausnahmeathletin Jessica Fox aus Australien auseinandersetzen, aber beiden ist es gelungen, sich frühzeitig von der Dritten, Viktoria Wolffhardt aus Österreich, abzusetzen, weshalb ein Weiterkommen damit relativ deutlich war. Den Ton dabei gab die Augsburgerin an, die einen sehr guten Start hinlegte. „Oben am Start habe ich ganz schön gezittert“, sagte Lilik. So sei der „Start auf der Rampe immer ein bisschen unangenehm. Und es war der erste Heat seit Langem einmal wieder, da ist man schon noch einmal nervöser. Aber ich kann es noch. Jetzt schauen wir mal, was die nächsten Tage bringen.“
Etwas Zittern war bei Stefan Hengst (KR Hamm) angesagt. Der 30-Jährige hatte leichteSchwierigkeiten, das letzte Aufwärtstor schnell zu befahren. Als Zweiter konnte er sich dennoch direkt eine Runde weiter paddeln. „Aufwärtstore save fahren, das kann ich wohl nicht“, meinte er. „Es war am Ende knapper als gedacht. Dass ich das am Ende nochmal so verbocke, das mache ich morgen nicht noch einmal.“ Für morgen nehme er die Stimmung mit, die von den Zuschauern der diesmal wieder vollen Tribünen ausging.
Uta Büttner