Niemand kam zu Schaden - nicht ein einziges Teil ging bei der Deutschen Meisterschaft im Wildwasserrennsport verloren! Darauf sind sie mächtig stolz, wenn sie nach stundenlangen Einsätzen, nicht selten von morgens um 8 bis abends um 19 Uhr, sich endlich umziehen dürfen und in den gemeinsamen Feierabend entlassen werden.

Perfekt aufeinander eingespielt

Die BKV-Rettungstruppe entstand ursprünglich aus den Sicherheitslehrgängen während der bayerischen Wildwasser-Jugend-Woche, zu Beginn noch unter der Leitung von Fritz Glaser, seit 1997 unter dem damaligen BKV-Vizepräsidenten Jugend, Oliver (Oli) Bungers, der auch seit seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2010 noch immer mit im Kajak sitzt, Schwimmern und herrenlosen Booten hinterherpaddelt.

Die Wildwasserpaddler kommen aus den Reihen des Bayerischen Kanu-Verbandes. Sie sitzen (= in diesem Jahr schwitzten) in ihren Kajaks auf einem flachen Felsen am Ufer, in jeder Sekunde zum Einsatz bereit.

Seit 2009 verstärkt die Wasserwacht Erlangen das große Team der Wasserretter durch ihre Truppe an Land. Die Mitglieder beider Gruppen trainieren ihre wichtige Aufgabe schon im Vorfeld an Ort und Stelle und sind perfekt aufeinander eingespielt. Jeder hat seine eigenen Stärken, die sich hier im Einsatz ergänzen.

Im Wasser abkühlen

Im Zeichen der Sicherheit harren die Retter (Springer) stundenlang auf ihrer oft sehr unbequemen Position aus – meist auf vom Wasser umspülten Felsen, deren Spitze kaum breit genug ist, um darauf Halt zu finden. Wenn ein gekenterter Paddler, Boot oder Paddel vorbeitreiben, stürzen sie sich ohne Überlegung mit vollendetem Bauchplatscher so in die Fluten, dass sie schnell zugreifen können.

Die Kameraden am Ufer sind dafür verantwortlich, dass sie den am Seil gesicherten Springer – mitsamt dessen gerettetem Mann oder Material – sicher über das nächste Kehrwasser ans Ufer ziehen können.

Alle tragen einen dicken Neoprenanzug, Schwimmweste und Helm, sind darin Wind und Wetter ausgeliefert. Je nach Temperaturen frieren oder schwitzen sie … Dieses Mal hatten es besonders diejenigen Teammitglieder gut, die sich zwischendurch im Wasser abkühlen konnten!

Verstärkung gesucht

Selbstverständlich ist dieser Einsatz ehrenamtlich. Außer einem Reisekostenzuschuss, der Übernachtung auf dem Campingplatz und Verpflegung gibt es bestenfalls mal ein Dankeschön von einem Verein für einen gelungenen Einsatz. Und natürlich der Zusammenhalt, die hier entstandenen Freundschaften, die Gemeinsamkeit und die fröhliche Stimmung über alle Altersstufen von 16 bis über 70 Jahre hinweg.

In all den Jahren konnten sie sich ihr wertvolles Engagement in zwei Schichten teilen. Die Paddler nutzten dann die freie Zeit, um selbst paddeln zu gehen. Die Saalach mit den Wildbächen in der Umgebung bietet lohnenswerte Ziele.

Doch dann kam Corona – im letzten Jahr fanden keine Loferrennen statt, und die Gemeinschaft konnte nicht mehr in dem Maß gepflegt werden wie vor Corona. Ein Kernteam ist geblieben, aber fehlender Nachwuchs macht sich deutlich bemerkbar. Zum ersten Mal mussten die neun BKV-Paddler „durcharbeiten“. Pause war nur, wenn auch die Rennen eine Pause einlegten. Freizeit mit Spaß beim Paddeln war nur mehr bedingt gegeben.

Die Wasserrettung sucht also Verstärkung! Bereits vom 22. bis 25. September 2022 ist bei der Deutschen Meisterschaft im Kanuslalom Gelegenheit, einmal hineinzuschnuppern und all den Spaß und die Werte selbst zu erleben, die dieses Team ausmacht und zusammenschweißt. Sprecht am besten Oliver Bungers direkt an: oliver.bungers@t-online.de

Denn die Mission heißt: Leben retten!

Redaktion / Fotos: u. z. + Wolfgang Hackl, freier Sportfotograf

Weitere Fotos unter https://www.pictrs.com/hackwolf/1671712

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