Team Sport-Bayern gegründet – der BKV ist Mitglied

Die im BLSV organisierten Sportfachverbände haben die Reißleine gezogen und am 23. November 2020 einen eigenen Verband gegründet: Team Sport-Bayern e.V. Der Bayerische Kanu-Verband ist Gründungsmitglied.

„Im TSB erfolgt ein ganz ausgezeichneter Informationsaustausch zwischen den beteiligten Fachverbandspräsidenten, meines Erachtens viel besser als zu den Zeiten, als wir alle ‚nur‘ im BLSV-Sportbeirat gemeinsam organisiert waren“, ist BKV-Präsident Oliver Bungers von der Mitgliedschaft überzeugt. „Und im TSB sind jetzt fast alle Wassersportverbände und v. a. die gewichtigsten Sportfachverbände (wie Fußball, Turnen, Handball, Volleyball, Skisport, um nur einige zu nennen) unter einem neuen zusätzlichen Dach organisiert, die sicherlich für uns und unseren Sport alle gemeinsam sehr viel bewegen können. Deshalb sind wir gerne als Gründungsmitglied beim TSB eingestiegen, ohne uns jedoch in irgendeiner Weise mit dem BLSV zu entfremden.“

24 Sportfachverbände mit knapp vier Millionen Mitgliedern sind Gründungsmitglieder des neuen Dachverbands, der allerdings ebenso wie seine Mitgliedsverbände unter dem Dach des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) bleiben will. Das Team Sport-Bayern (TSB) will seine Interessen aber nach außen künftig selbst vertreten.

Es hat einfach nicht mehr gepasst. Der BLSV, 1945 gegründet, tat sich zu schwer, seine Strukturen den gewünschten Forderungen anzupassen. Die Sportfachverbände fühlten ihre Interessen nicht ausreichend berücksichtigt und sich bei Entscheidungen nicht genügend einbezogen und vertreten. Ein eigenes Geschäftsfeld im BLSV ließ sich trotz monatelanger Bemühungen nicht umsetzen. So wurde der neue Verband Team Sport-Bayern gegründet. Eine Spaltung vom BLSV soll es aber nicht geben.

Förderung des Sports im Fokus

Das erklärte Ziel des TSB ist im Besonderen die Förderung des Nachwuchsleistungssports und des Breitensports. Team Sport-Bayern soll als Dienstleister Querschnittsaufgaben übernehmen und unter anderem die Basis bilden, um das bayerische Nachwuchsleistungssportkonzept sowie die Bund-Länder-Vereinbarung Sport erfolgreich zu realisieren.

Der Verband will die bayerischen Sportfachverbände bei der Umsetzung der aus der Strukturveränderung im Leistungssport erwachsenen Aufgaben und Herausforderungen konkret angehen und sachgerechte Lösungen im Sinne der Sportler*innen sowie der Trainer*innen herbeiführen.

In einer Pressemitteilung des TSB heißt es: „Die offenen Themen aus dem Nachwuchsleistungssport, deren Erledigung für die Sportfachverbände von höchster Dringlichkeit ist, liegen schon seit Ende 2018 brach. Bayern droht hier – trotz signifikanten Mittelaufwuchses durch den Freistaat Bayern – von den anderen Ländern abgehängt zu werden. Deshalb gilt es, elementare Hausaufgaben zu erledigen, die Sportfachverbände zu begleiten und als vertrauensvoller und kompetenter Partner den Leistungssportstandort in Bayern zu stärken.“

"Ein Verband ist kein Selbstzweck. Team Sport-Bayern wird im Interesse der Sportlerinnen und Sportler inhaltlich arbeiten und die Sportfachverbände optimal unterstützen, damit wir insbesondere bei der Förderung der Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportler nicht weiter den Anschluss verlieren", sagte Alfons Hölzl, den die Versammlung zum Vorsitzenden gewählt hat.

Der Jurist aus Regensburg ist Vorsitzender des Bayerischen Turnverbandes sowie Präsident des Deutschen Turnerbundes. Als stellvertretende Vorstandsmitglieder wurden Eva Straub (Präsidentin Ju-Jutsu-Verband Bayern), Florian Geiger (Vizepräsident Sport Bayerischer Ringer-Verband) und Armin Zimmermann (Schatzmeister Bayerischer Baseball- und Softballverband) gewählt.

Redaktion

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