Isa Winter-Brand als Ehrenmitglied im Deutschen Kanu-Verband verabschiedet

Wörth/Klingenberg/Bayreuth. „Wenn jemand diese Ehrung verdient hat, dann sie!“ sagte Oliver Bungers, der Präsident des Bayerischen Kanu-Verbandes, im Brustton der Überzeugung. „Sie“ – das ist Elisabeth (Isa) Winter-Brand aus Wörth bzw. vom Kanu-Club Klingenberg. Beim Verbandstag des Deutschen Kanu-Verbandes hat sie am Samstag nach achtjähriger Amtszeit als Vizepräsidentin Freizeitsport nicht mehr kandidiert und wurde unter dem tosenden Applaus der über 70 Delegierten aus allen Landes-Kanu-Verbänden zum Abschied zum DKV-Ehrenmitglied ernannt.

In ganz Kanu-Unterfranken gab es bisher weder eine*n Kanut*in noch ein Ehrenmitglied in einem so hohen Gremium und mit einer so hohen Auszeichnung.

Isa, wie sie nur von allen genannt wird, hat in den acht Jahren ihrer Amtszeit Maßstäbe gesetzt: In der über 100-jährigen Geschichte des Deutschen Kanu-Verbandes war sie die erste weibliche Vizepräsidentin Freizeitsport und ist nun das erste weibliche Ehrenmitglied. Aber das ist nur der Rahmen.

„Sie hat mehr geleistet als alle ihre Vorgänger zusammen“, Oliver Bungers, unter dem sie von 2007 bis 2015 schon als Vizepräsidentin Freizeitsport im Bayerischen Kanu-Verband viel Initiative gezeigt hat, war voll des Lobs. Die Liste ihrer Verdienste ist lang, vor allem aber setzten diese neben einiger Kreativität und Durchsetzungsvermögen viele praxisnahe Ideen, unbeschreiblich viel ehrenamtliche Arbeitszeit und gut funktionierendes Teamwork voraus: u. a. Durchsetzung des Europäischen Paddelpasses (EPP Deutschland), Anpassung der Wandersportordnung – insbesondere in den Corona-Jahren, Einführung des MUSS (Müll- und Umwelt-Sammel-Sack), die Canua-App (erleichtert u. a. Fahrtenwahl und Zusammenfassung der gepaddelten Kilometer), rastloser Einsatz für den Umweltgedanken im Kanusport … Ganz aktuell bei diesem Verbandstag überzeugte sie mit ihrem Projekt KanuMorgen, das langfristig den Veränderungen durch den Klimawandel mit Maßnahmen für einen klimaneutralen Kanusport begegnen wird.

In den nächsten Jahren wird Isa Winter-Brand – auch ohne das Amt im Deutschen Kanu-Verband (sie ist aber noch 2. Vorsitzende im BKV-Bezirk Unterfranken) – nicht untätig bleiben. Anfang August steht „ihre“ DIN (deutsch-italienisch-niederländische)-Tour an mit Standort beim KC Klingenberg, und für September hat sie bereits das traditionelle TID-Treffen geplant. Dann kommen bei der WSG Kleinheubach für ein Paddelwochenende die Teilnehmer an der Tour International Danubien (TID) zusammen. Sie kann es also nicht ganz lassen … „Aber ich habe jetzt wieder mehr persönliche Freiheiten“, freut sich Isa Winter-Brand. Dabei denkt die leidenschaftliche Paddlerin insbesondere an das, was in den letzten Jahren vor lauter Ehrenamt viel zu kurz kam: an ganz private Kanutouren, an ihre Familie und an ihre unzähligen Freunde aus dem In- und Ausland.

Text + Foto: Redaktion

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