Nachruf Holger Machatscheck

Am 7. Oktober ist der Wildwasser-Pionier Holger Machatschek im Alter von 84 Jahren verstorben. Über viele Jahrzehnte hin hat er den alpinen Wildwassersport entscheidend geprägt.

Machatschek gehörte zu den Pionieren des Sports, und machte seit den 1970er Jahren mit vielen Erstbefahrungen auf sich aufmerksam. Zahlreiche Paddler ließen sich von seinen Berichten, Fotos und Bildern inspirieren, jeder Wildwasserfahrer profitiert bis heute von seinen Entwicklungen.

1972 entstand aus Machatscheks „Kontaktliste“ der damals noch wenigen Wildwasserpaddler der Alpine Kajak-Club (AKC), binnen kurzer Zeit der renommierteste WW-Club der Welt und wichtigstes Netzwerk der internationalen Wildwasser-Szene. Der Münchner gab entscheidende Impulse zur Verbesserung der Ausrüstung, wie Wurfsack, Prallplatte, Gurtweste oder Sicherheitsluke. Das erste Wildwasser-Kurzboot, der Topolino, und der erste Wildwasser-Zweier, der Topo-Duo, wurden von ihm entwickelt und waren für die gesamte Branche richtungsweisend.

Die von ihm initiierte Sicherheitsbroschüre „Kanugefahren“ erreichte fünf Auflagen und war das anerkannte Standard-Sicherheitswerk und Vorbild für nachfolgende Publikationen. Um diese Erkenntnisse auch in der Praxis weiterzugeben, wurde er Mitbegründer sowie erster Leiter der Sport-Scheck Kanuschule München. Zusammen mit Kollegen gründete Holger Machatschek auch den VDKS, den Verband Deutscher Kanu-Schulen, ein Vorläufer des heutigen BV Kanu.

Seine private Büchersammlung bildete den Grundstock für den 1995 von ihm gegründeten Verein „Internationales Kanu-Museum“ (IKM), der inzwischen über eine umfangreiche Sammlung von Kanu-Memorabilia verfügt, u. a. mit Booten von Luther, Rittlinger und Heurich.

Dem DKV war er darüber hinaus seit 41 Jahren als Mitherausgeber der Kanu-Kalender verbunden, bei dem er sich vor allem für die Kanu Alpin-Ausgabe mit Wildwassermotiven stark machte. Die Ausgabe für 2024, zu der er noch die Bildbeschreibungen erstellt hat, ist aktuell erschienen.

Der Deutsche und der Bayerische Kanu-Verband trauern mit der gesamten Kanu-Szene um einen wichtigen Innovator, Antreiber und Freund.

Text: Deutscher Kanu-Verband / Foto: Horst Fürsattel

Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung finden statt am
Dienstag, 7. November, um 9:00 Uhr
Nordfriedhof München, Aussegnungshalle, Ungererstr. 130, 80805 München

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