Rolf Renner mit der Ehrenmedaille des Bayerischen Kanu-Verbandes ausgezeichnet

München/Neuburg. „Er eckt schon auch mal an – auch bei mir – und er ist manches Mal etwas unbequem. Aber das muss er wohl auch sein, sonst könnte man nicht so viel erreichen wie er“, beschrieb Laudator Dr. Stefan Schmidt die Person, die er im Namen des Bayerischen Kanu-Verbandes auszeichnen sollte: Rolf Renner von der CMK München und seit Jahrzehnten engagiertes Mitglied im Ressort Umwelt und Gewässer im Bayerischen Kanu-Verband (BKV).

Schmidt überreichte Renner beim Festabend des Verbandstag desBKV-Präsident Oliver Bungers (links) und Ressortleiter Dr. Stefan Schmidt (rechts) zeichnen Rolf Renner mit der BKV-Ehrenmedaille aus. BKV in Neuburg a. d. Donau für seine großen Verdienste um den Kanusport in Bayern die BKV-Ehrenmedaille, eine der höchsten Ehrungen, die der Bayerische Kanu-Verband zu vergeben hat.

Neuburg war ein Meilenstein in der Ausrichtung des Kanusports hin zum Umweltgedanken und zum Umweltschutz. Als 1990 hier zuletzt der BKV-Verbandstag stattfand, gründete sich die Umweltkommission des Bayerischen Kanu-Verbandes – mit Rolf Renner als aktivem Mitglied, der dann mit Gleichgesinnten bereits ein Jahr später die Gründung des ständigen und deutschlandweit wohl aktivsten Ressorts Umwelt und Gewässer in den Kanu-Verbänden ins Leben rief. Von 2005 bis 2011 übernahm er hier Verantwortung als Ressortleiter und trat dann wieder in die zweite Reihe zurück. Bis heute – mit 83 Jahren – ist Renner in diesem Ressort aktiv, und niemand macht ihm etwas vor. Zusätzlich war er von 1994 bis 2014 im Deutschen Kanu-Verband als Referent für den alpinen Bereich tätig.

Der Konfliktbereich „Kanusport und Naturschutz“, zu dem auch der Gewässerbau mit der Durchgängigkeit für den Kanusport zählt, bestimmt seither Rolf Renners Leben. Er engagiert sich seit 1993 mit überwältigendem Engagement für die Renaturierung von Isar und anderen Voralpenflüssen, wie Loisach, Ammer etc. Dabei sind ihm Umweltverträglichkeit und der Schutz von Flora und Fauna ebenso wichtig wie die durchgängige Befahrbarkeit mit Kanus.

Als die Ammer für den Kanusport gesperrt werden sollte, war der Münchner maßgeblich am „Saulgruber Kompromiss“ und an der Einführung der Rot-Grün-Ampel für Paddler in Saulgrub beteiligt.

Renner vertritt den Kanusport in mehreren Allianzen. Er wurde aufgrund seiner Kompetenz von zahlreichen Initiativen und Organisationen immer wieder auch als Berater hinzugezogen und konnte so auch persönlich beim Bau neuer Sohlrampen oder dem Anlegen von paddlerfreundlichen Ein- und Aussetzstellen mitwirken.

Mehrere Projekte weisen Renners Handschrift auf: Als Mitglied im Naturschutzbeirat der Regierung von Oberbayern konnte er z. B. die „Rahmenplanung innerstädtischer Isarraum“ der Stadt München mitgestalten. Oder an der Studie zur „Erzeugung von Wellen und Walzen für den Kanusport“ mitwirken. Sein bisher letztes Projekt ist die sog. Rampenstudie, die die Gestaltung von Sohlenbauwerken zum Inhalt hat.

Nicht zuletzt war Öffentlichkeitsarbeit immer ein wichtiges Anliegen für Rolf Renner. Dass das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen dem Bayerischen Kanu-Verband 1995 den Umweltpreis verliehen hat, war auch mit sein Verdienst. Der frühe Einsatz von Teletext und die Entwicklung des damals hochmodernen Pegel-Telefons sowie diverse Informations-Flyer über „Kanusport und Umweltschutz“ gehen ebenso auf Renners Konto.

Aber er engagierte sich auch ganz speziell für den Kanu-Slalom in München. Von 1978 bis 1981 widmete er sich der Planung und Vorbereitung zur Wiederaufnahme des Münchner Kanu-Slaloms auf dem Isar-Floßkanal.  Nach einer Unterbrechung von 18 Jahren wurde er 1981 als 28. Münchner Kanuslalom erstmals wieder durchgeführt und seither jährlich bis heute mit einer kleinen, auch coronabedingten Unterbrechung. Renner beteiligte sich aktiv beim Streckenbau für diesen Wettkampf, auch mit der Konzeption von Einbauten (Wasserabweiser). Als Folge wurde nach ihm ist die „Renner-Walze“ benannt, bis heute eine der forderndsten Stellen für die Athleten.

Redaktion

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