BKV-Präsidium packt in Klausur neue Themen an

Im Rahmen des Bayerischen Kanutags im Oktober 2021 waren in den Verbandsausschusssitzungen Themen aufgeworfen worden, die für eine normale Präsidiumssitzung zu sperrig und zu komplex waren, z. B. wie zukunftsfähig die derzeitigen Verbandsstrukturen noch sind.

Auch war eine Diskussion über die seit vielen Jahren praktizierten Abläufe beim Bayerischen Kanutag entfacht worden. Angesichts der als enttäuschend bewerteten Zahl der teilnehmenden Vereinsvertreter und Ressortleiter sollte die Attraktivität der Veranstaltung einer Überprüfung unterzogen werden. Da solche Themen den zeitlichen Rahmen normaler Präsidiumssitzungen sprengen, trafen sich die Präsidiumsmitglieder im Dezember zu einer zweitägigen Klausurtagung im Bad Abbach.

Natürlich gab es anfangs noch aktuelle Themen, die dringend zu klären waren. Das betraf beispielsweise personelle Veränderungen bei den Ressortleitern (Rafting: Johannes Moll für Siegfried Beier / Freestyle: Markus Hacker für Thomas Hinkel) oder beim Verein Bayerische Kanugeschichte. Hier musste das Thema „Wahlen“ vorgezogen werden, da Willi Rogler und Dr. Ilse Entner ihre Ämter zur Verfügung stellten. Zum neuen 2. Vorsitzenden wurde Hans-Peter Söder und Dr. Stefan Schmidt als Geschäftsführer gewählt. Weitere Informationen sollen über den Newsletter und den kanu-kurier publiziert werden.

Ein aktuelles Problem, über das länger diskutiert wurde, bezog sich auf die vorliegenden sowie noch fehlenden Lehrgansabrechnungen. Es wurde beschlossen, ein Meeting mit den Lehrgangsleitern durchzuführen, um gemeinsam Verbesserungen zu erarbeiten und zu vereinbaren. Nach weiteren Erörterungen und Beschlussfassungen zu Abrechnungsverfahren, Zuschussanträgen, Beschaffungen, Neuaufnahmen und Geschäftsstellenvorgängen waren dann endlich die beiden Schwerpunktthemen an der Reihe.

Kanutag auf dem Prüfstand

Für die Anforderung, den Bayerischen Kanutag in Zukunft noch attraktiver zu machen, wurden zunächst in Form eines Brainstormings Vorschläge und Ideen gesammelt. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, die Vereine und Bezirke im Vorfeld noch stärker einzubeziehen sowie direkt anzusprechen. Gleiches soll für die Ressortleiter gelten. Auch könnten „Sprechstunden“ zu Themen oder Vorstellungen von Ressorts als Programmpunkte angeboten werden.

Ergänzend wurde vorgeschlagen zu prüfen, wie die Teilnahme für Delegierte auch wirtschaftlich attraktiver ausgestaltet werden könnte. Bereits beschlossen wurde die Ausschüttung von Boni an Bezirke, die für die Bezuschussung von entstehenden Reisekosten von Vereinsmitgliedern verwandt werden sollen.

Auch will sich die Bayerische Kanujugend zukünftig wieder stärker bei der Gestaltung des Rahmenprogramms einbringen. Und hinsichtlich der Dauer von Grußworten und Berichten im offiziellen Part des Kanutags wurden Vorschläge zur effizienteren Gestaltung notiert.

Professionalisierung gefordert

Beim letzten Tagesordnungspunkt ging es um zukunftsfähige Strukturen im BKV. Einen zusätzlichen Aspekt ergibt dabei, dass wegen der anstehenden Verabschiedung von Walter Schöfbeck in den Altersruhestand bis Ende 2022 die Geschäftsstelle neu besetzt werden muss. Dieser Umstand lud auch zu Überlegungen ein, ehrenamtliche Tätigkeiten, die wegen gewachsener Anforderungen nur noch mit sehr hohem Aufwand bewältigt werden können, zukünftig in die Zuständigkeit der Geschäftsstelle zu übertragen.

Auch bei diesem Thema wurden in Form eines Brainstormings Vorschläge gesammelt. Dabei wurde deutlich, dass Professionalisierung nicht nur in der Sportverwaltung gefordert ist, sondern insbesondere auch im Leistungssport die Anstellung hauptamtlicher Trainer einbeziehen muss. Die Ideensammlung wurde protokolliert, und es wurden Beschlüsse zu den nächsten Schritten gefasst.

So soll bei nächster Gelegenheit über die Bildung einer Strategiekommission entschieden werden. Auch das Thema „Trainerstrukturen“ soll erneut aufgegriffen werden. Und natürlich muss nach der Neuerstellung einer Aufgabenbeschreibung für die Geschäftsstelle die Ausschreibung für die Neubesetzung der Leitungsposition angegangen werden.

So endete die Klausursitzung mit Beschlüssen über Zwischenschritte, die noch im Jahr 2022 zu richtungsweisenden Abschlüssen gebracht werden sollen. Es gibt viel zu tun, …

Jürgen Schneider

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