Ehrenkodex Jugendarbeit

Die Kinder- und Jugendzeit ist eine Lebensphasen mit großen Chancen und gleichzeitig großen Risiken. 

Wo es den Heranwachsenden gelingt, ein hohes Selbstbewusstsein und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung aufzubauen, werden sie auch seltener Opfer von Gewalt. Auch sind sie wesentlich besser gefeit gegen Alkohol, Doping oder Drogen. 

Da Sport und vor allem der Sport in Gruppen das Selbstbewusstsein und damit auch die Persönlichkeitsentwicklung fördert, ist ein Sportverein in der Lage, in großem Maße zum Schutz von Kindern und Jugendlichen beizutragen. Daher kann Jugendarbeit in Kanuvereinen viel zu einer positiven Entwicklung beitragen.

Voraussetzung ist allerdings, dass der Verein nicht selbst Quelle von Gefahren wird. Denn die Heranwachsenden sind für negative Einflüsse ebenso offen wie für positive. 

Um verhängnisvolle Entwicklungen zu verhindern, gibt es mehrere Bereiche, in denen es gilt, wachsam zu sein:

  • sexualisierter Gewalt
  • Mobbing in der Jugendgruppe
  • Alkohol-, Doping- oder Drogenmissbrauch

Kommt es zu unguten Erlebnisse in auch nur einem Bereich, kann die Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen erheblich gestört werden – mit lebenslangen Folgen.

Der Bayerischen Kanu-Verband hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, solche negativen Einflüsse möglichst aus der Vereinsarbeit zu verbannen und weiß sich damit im Einklang mit dem Anliegen aller seiner Vereine.

Jugendrechte

Genauso wichtig wie der Ehrenkodex selbst ist es, die Kinder und Jugendliche in den aktiven Schutz mit einzubinden – denn falls jemand absichtlich oder auch unabsichtlich gegen die Verhaltensregeln des Ehrenkodex verstößt, bekommen dies eventuell nur die Kinder und
Jugendlichen selbst mit. Nur wenn sie die Verhaltensregeln und ihre eigenen Rechte kennen, können sie auf deren Einhaltung bestehen.

Daher hat der Bayerische Kanuverband diese Jugendrechte in leicht verständlicher Sprache formuliert. Der entsprechende Aushang und der Flyer "Jugendrechte" soll alle ermutigen, sich gegen Verstöße zu wehren. Der Flyer ist so gestaltet, dass er auf DIN-A4-Papier ausgedruckt und dann geteilt wird.

Jeder Verein und Veranstalter von Jugendausfahrten oder Jugendtrainings im BKV ist eingeladen, diesen Flyer und Aushang auszudrucken, zu vervielfältigen, auszuteilen und mit Kindern und Jugendlichen zu besprechen.

Der Ehrenkodex im BKV

Der Bayerische Kanuverband hat deshalb einen Ehrenkodex für Jugendausfahrten und Jugendveranstaltungen erstellt. Darin werden Grundregeln des Verhaltens gegenüber Kindern und Jugendlichen aufgelistet, wie z.B. die Achtung der Jugendschutzgesetze, ein verantwortungsbewusster Umgang mit Nähe und Distanz und eine angemessene und diskriminierungsfreie Sprache. 

Sie finden den Kodex hier.

Um die Bedeutung des Themas immer wieder in Erinnerung zu rufen, verpflichtet der BKV inzwischen jeden Übungsleiter und Betreuer vor einer Jugendverbandsveranstaltung, die Zustimmung zu diesem Kodex mit seiner Unterschrift zu bestätigen und die Regeln während der gesamten Veranstaltung zu beachten.

Der Ehrenkodex im Verein

Da der Kodex nicht nur für Verbandsveranstaltungen, sondern auch für Jugendgruppen und Ausfahrten von Vereinen als präventive Maßnahme geeignet ist, lade ich jeden Verein ein, diesen Ehrenkodex zu kopieren, an seine Bedürfnisse anzupassen und möglichst verpflichtend vor Unternehmungen von allen Beteiligten unterzeichnen zu lassen. Die Vorlage für einen Vereins-Kodex finden Sie als Word-Datei hier. 

Jeder einzelne kann zum Schutz von Kindern und Jugendlichen beitragen, in dem er auf die Einhaltung der Regeln bei sich und anderen achtet. Das ist Jugendarbeit, die hilft.

Kontakt und Unterstützung

Gerne stehen wir zur Verfügung für:

  • Rückfragen zur Einführung des Ehrenkodex
  • Schulungen/Einführung in das Thema Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt für Vereins- oder Bezirksveranstaltungen (Dauer: ca. 2 Stunden)
  • allgemeine Fragen und Hilfe zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt

Bitte wenden Sie sich an: praevention@kanu-bayern.de

Sabine Bollwein und Gabriel Huber
Beauftragte Prävention im Bayerischen Kanuverband