Sportausschuss der Stadt München beschließt 9 Mio Euro für Renovierung der Regattastrecke

Das ewige Hin und Her geht in die nächste Runde: Der Sportausschuss der Stadt München hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, bis 2022 neun Millionen Euro in die traditionsreiche Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim zu investieren.

Im Haushaltsjahr 2021 sollen sechs Millionen Euro investiert werden, im Jahr darauf weitere drei Millionen. Hinzu kommt eine weitere Million Euro für temporäre Bauten für die Ruder- und Kanu-Wettkämpfe der European Championships 2022. Allerdings muss die Vollversammlung des Stadtrats am 16. Dezember noch grünes Licht geben.

Vor der Corona-Finanzkrise wollte die Stadt München 61 Millionen Euro ausgeben, um die Anlage wieder fit zu machen. Jetzt scheint zumindest die Erneuerung der Stege, des umlaufenden Asphaltwegs und eines Teils der Sanitäranlagen gesichert.

Dem Sportausschuss unter Sportbürgermeisterin Verena Dietl war klar, dass investiert werden muss – auch, dass die für die nächsten zwei Jahre bewilligten neun Millionen nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein können. Zusätzliche Gelder für weitere Baumaßnahmen sollen zu einem späteren Zeitpunkt bewilligt werden.

Redaktion

Anmerkung:

Die Zusage von neun Millionen Euro für Instandsetzungsarbeiten auf der Regattaanlage ist zwar ein kleines Trostpflaster für die Kanuten und Ruderer, aber diese sind und können nicht zufrieden sein und fürchten, dass der Leistungssport ganz von der Anlage verbannt wird. Scheint doch die Stadt München den Fokus hier gänzlich auf den Freizeitsport zu legen.

Oberschleißheim ist in ganz Süddeutschland die einzige Regattaanlage, auf der auch Deutsche bzw. internationale Meisterschaften durchgeführt werden können. Vor allem aber finden die bayerischen Kanuten und Ruderer nur hier auf der künstlich angelegten Strecke die Trainingsbedingungen, die sie dazu befähigen, im nationalen Wettstreit mitzuhalten. Die deutsche Kanu-Nationalmannschaft kommt deshalb vor Olympischen Spielen zum Trainingslager immer wieder nach Oberschleißheim.

Weil die Regattaanlage nie zum Leistungszentrum erklärt wurde, löste der Bund Ende 1992 seine finanziellen Verpflichtungen mittels einer Einmalzahlung von 6,8 Millionen D-Mark ab. Der Freistaat Bayern stieg 2011 aus der Mitfinanzierung aus. Die Stadt München trägt seitdem alleine die Kosten.

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