Süddeutsche mit vielen Titelerfolgen

Ken Pfeiffer, Florian Winkler und Vincent Hoiß – wer diese Kanurennsportler noch nicht kannte, der hat sich die Namen spätestens nach den Süddeutschen Meisterschaften in Mannheim-Sandhofen gemerkt. Denn sie sprengten die Phalanx der süddeutschen Rennsport-Elite und verschafften sich vor allem auf den Kurzstrecken Gehör!

Süddeutscher Meister im K1 der Leistungsklasse über 200 m ist Ken Pfeiffer, Vizemeister Florian Winkler (beide WSG Kleinheubach). Zusammen im Zweierkajak waren sie auf der Sprintstrecke nicht zu schlagen. Bei der Jugend zeigte sich Vincent Hoiß sensationell stark: Im K1 wurde er dreifacher Süddeutscher Meister, im K2 mit seinem Zweierpartner David Müller (beide DRC Neuburg) zweifacher Vizemeister.

Saeid Fazloula, Marcel Blum, Björn Barthel – das sind Namen mit internationalem Klang im Kanusport. Doch mittendrin in den Ergebnissen aus deren Rennen sind inzwischen auch Namen aus der Wasser-Sport-Gemeinschaft Kleinheubach (WSGK) zu finden: Ken Pfeiffer (mit Thomas Reith amtierender 3. Deutscher Meister) und Florian Winkler (geb. Opitz), der schon vor Jahren für das Junioren-Nationalteam gestartet war. Nach einer längeren Pause aufgrund gesundheitlicher Probleme verstärkt er jetzt wieder das Team WSGK. Mit großem Erfolg, denn Pfeiffer, Winkler & Co. durchbrachen die Reihen der Etablierten und räumten ordentlichen ab: im Einer, im Zweier und im Vierer.

Das Einerkajak-Rennen über 500 m entwickelte sich zu einem Zweikampf um die Plätze 2 und 3 zwischen Ken Pfeiffer und Nationalfahrer Saeid Fazloula, bei dem sich der Kleinheubacher mit winzigen 38 Tausendstelsekunden geschlagen geben musste. Über 500 m im K2 (Pfeiffer/Winkler) sprang der Vizemeistertitel heraus. Das Duo Simon Hoiß und Thomas Reith setzte sich auf der 1.000 m-Strecke auf den 3. Rang durch, und der Vierkajak über 500 m mit den Kleinheubacher Athleten Marvin Tetz, Ken Pfeiffer, Florian Winkler und Simon Hoiß platzierte sich ebenfalls auf dem Bronze-Rang. Als Vereinsboot!!! Denn in den Startlisten sind heute in der Regel vor allem Renngemeinschaften vertreten, die ganze Bundesländer wie z. B. Baden-Württemberg repräsentieren. Oder es heißt, gegen die großen Kanu-Zentren anzutreten, wie Rheinbrüder Karlsruhe oder WSV Mannheim-Sandhofen. Das bedeutet für Vereine wie die WSGK und den DRCN eigentlich einen Wettkampf David gegen Goliath.

Doch was wäre da erst möglich gewesen, wenn der Kleinheubacher Hoffnungsträger Felix Wirl gesund und dabei gewesen wäre!? Aber er musste ebenso wie die mehrfachen Bayerischen Meisterinnen Lea Wirl (Jugend) und Lea Höfner (AK 11) wegen Corona zu Hause bleiben.

Ausnahmetalent

Der Neuburger Vincent Hoiß dominierte seine Altersklasse im K1 auf breiter Front. Souverän schaffte es der Jugendfahrer auf allen Streckenlängen in die Finals und erkämpfte Gold und Titel über 500, 1000 und 5000 m. „Die Kurzstrecke im K1 war mein härtestes Rennen, auf den letzten 100 Metern taten meine Arme richtig weh, aber das war es allemal wert. Mit meiner Zeit von 1:46.378 Minuten bin ich sehr zufrieden“, meinte Hoiß. „Die 1000 und 5000 m liefen richtig gut, ich bin extrem glücklich“, resümierte das Ausnahmetalent.

Im Sprint-Einer erreichte Hoiß mit der schnellsten Zeit im Vorlauf die direkte Endlaufteilnahme. Allerdings gelang der Start im Finale nicht optimal. Mit der Bronzemedaille war der Jugendfahrer deshalb mehr als zufrieden.

Eine deutliche Formentwicklung sah man in Mannheim bei David Müller. Durch konsequentes Training ist der 16-jährige Kanute auch im K1 in Süddeutschland konkurrenzfähig. Er überzeugte mit Platz fünf über die Langstrecke und jeweils Platz sieben in den Finals über 200 und 1000 m.

Im K2 holten sich Vincent Hoiß und David Müller über die Kurz- und die Mittelstrecke den Vizemeistertitel. Mit Dynamik und gleichmäßiger Schlagfrequenz paddelte das Neuburger „Wasserkraftwerk“, als einziges Vereinsboot unter lauter Zweiern aus Renngemeinschaften, zu Silber.

Die Vizemeisterschaft errang Antonia Kasecker (WSGK, AK 13) im K1 über 1.000 m, und auch Rebecca Hirsch (DRCN, Schülerinnen A) freute sich über Silber im K1 über 2.000 m. „Ich war von Anfang an zweite und habe diesen Platz bis zum Ende verteidigt!“ Im K1 über 2.000 m war auch Aaron Zlatosch (SVC, Schüler AK 12) mit dem 2. Platz erfolgreich.

Bronzemedaillen erpaddelten die bayerischen Starter*innen jede Menge: In der Damen-Leistungsklasse Fabienne Höfling/Laura Schiebel vom PSV Langenprozelten im K2 über 200 und 500 m (PSVL). Aus diesem Verein kommt ein Ausnahmetalent, das allerdings für Schierstein startet: Leni Kliment gewann ihre Rennen in der weibl. Jugend im Einerkajak über 500 m und über 1.000 m.

Weitere 3. Plätze fuhren heraus: Rebecca Hirsch im K1 über 500 und über 1.000 m, Anna Höfner und Annika Wirl (WSGK, weibl. Jugend) im K2 200 m, Anna Höfner und Antonia Kasecker in der Altersklasse 14 Jahre im K2 jeweils über 500 m und 2.000 m.

Lina Wirl gewann in der Klasse der Schüler B AK 12 sowohl über 500 m wie auch über 2.000 m Bronze, ebenso wie Katharina Grosch und Lina Wirl (alle WSGK) im Zweierkajak über 500 m in der Klasse der Schülerinnen B.

Medaillen gab es auch für den Kanu-Mehrkampf, der die erreichten Punkte aus Schlängellauf, Weitsprung, Parcours, 1.500 m-Lauf, Paddeln 100 m fliegend und 1.000 m zusammenrechnet. Hier belegten Antonia Kasecker in der AK 13 und Rebecca Hirsch in der AK 14 den hervorragenden 3. Platz.

Redaktion

Hier gibt es die vollständige Ergebnisliste.

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