Viele Vereine bei Bayerischen Meisterschaften in Neuburg

Bayerische Meisterschaften im Kanurennsport in Neuburg an der Donau – endlich wieder! Darauf hatte sich jeder der Teilnehmer schon lange gefreut: Es war wieder ein Familienfest, wie es das fast nur am Joshofener See gibt. Die Neuburger setzten auch alles daran, ihre große Kanu-Familie so weit wie möglich zu verwöhnen.

Nach langen sieben Jahren Regattapause – auf dem See durfte aus Naturschutzgründen nicht gepaddelt werden – hatten die Ausrichter nicht nur das wieder ermöglicht. Allerdings mussten Auflagen der Umweltbehörden und des Naturschutzes berücksichtigt werden. Zusätzlich hatte das Neuburger Orga-Team alle Karten ausgespielt, um Petrus mit ins Boot zu holen.

Und das Wunder geschah: eine Bayerische Meisterschaft ohne Regen und Unwetter! Das war auch BKV-Präsident Oliver Bungers aufgefallen, der das sogar in seiner Ansprache erfreut erwähnte. Ihm machte es große Freude, die vielen, vielen Nachwuchssportler zu sehen, die mit Feuereifer und großem Ehrgeiz bei der Sache waren. Selbst bei den Achtjährigen traten fünf „Kontrahenten“ gegeneinander an.

Viel Nachwuchs kam vom KSC Ansbach, der WSG Kleinheubach und dem KRV Hof – aber auch der PSV Langenprozelten, die TGW Heidingsfeld und sogar ganz neu der Straubinger Kanu-Club waren mit von der Partie! Die KG München trat in der Leistungsklasse wieder mit einem kleinen, aber feinen Team an und versuchte, den vermeintlichen Favoriten das Wasser abzugraben.

Und es gibt die Rennsportler, die sogar scheinbar Unmögliches möglich machen, um bei dieser Regatta dabei zu sein: Sarah Winter – jetzt Burgau –, vor gut zehn Jahren eines der großen Aushängeschilder des DRC Neuburg, heiratete am Samstag dieser BM. Damit „nötigte“ sie ihren Papa Norbert, die Bahnen schon einige Tage vorher zu setzen. Während der Regatta gingen einige Teilnehmer kurz zum Standesamt, um mit Paddeln Spalier zu stehen ... der Zeitplan gab das zum Glück her. Am Sonntag paddelte die frisch Getraute dann im K2 der Leistungsklasse über 200 Meter zur Bronzemedaille.

Die Regatta in Joshofen überzeugte mit Fairness und Teamgeist in allen Bereichen und wurde zu einem großartigen Ereignis. Ludwig Degmayr kommentierte die Rennen unterhaltsam und ließ sein Insider-Wissen spielen. Seine Interviews während der Siegerehrung sorgten für manchen Lacher.

Wer holte die meisten Siege bzw. Medaillen? Eine Frage, die zwar in der Theorie einfach auszuzählen wäre. Aber in der Praxis muss man berücksichtigen, dass ältere Paddler natürlich die Möglichkeit haben, in mehreren Rennklassen zu starten. Für den Nachwuchs ist das nicht möglich. So mag jeder für sich selbst seine Favoriten aussuchen. Die komplette Ergebnisliste findet sich HIER.

Für Juniorenfahrer ist es jedoch eine spezielle Leistung, wenn sie in der Leistungsklasse den Sieg herausfahren, wie Vincent Hoiß und David Müller vom gastgebenden DRC Neuburg. Aber im Grunde zählt doch nur den Spaß, und den schienen alle Sportler*innen gehabt zu haben.

Jüngster Sportler war der siebenjährige Lennox Tippelt von der KRV Hof. Da er in seiner Altersklasse ohne Gegner war, zählen seine „Siege“ natürlich nicht zu den Meisterschaftsrennen …

Zum ersten Mal seit Jahren fanden auch wieder Meisterschaftsrennen im Para Kanu statt. Bei den Herren gewann Peter Einhell vom TuS Regensburg, im Damenrennen siegte die stark sehbehinderte Victoria Tippelt von der KRV Hof.

Der 1. Vorsitzende des DRCN Gerhard Rohleder und Sportwart Jonas Egeler zeigten sich begeistert über das „Miteinander“, nicht nur im eigenen Verein, sondern auch unter allen bayerischen Vereinen: „Mit Kai Wirl aus Kleinheubach konnten wir wieder einen Fachmann in Sachen Programmerstellung und Ergebnis-Verwaltung gewinnen. Viele Kampfrichter waren zur Stelle."

Redaktion - Fotos: Monika Sandner, Andrea Höfner, Bianka Steiner, Markus Hertwig, Jörn Faßnacht

Video von Axel Mölkner-Kappl über die BM: https://www.youtube.com/watch?v=ZYsbzG2g58I

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