Bayerische Meisterschaften im Spätherbst

Neuburg. Fast hätte es in diesem Jahr keine Bayerische Meisterschaft im Kanurennsport gegeben. Denn zum eigentlichen Termin hatte die Örtlichkeit um die Regattastrecke in Ingolstadt noch mit den Folgen des Hochwassers zu kämpfen. Eine Ausweichmöglichkeit bot sich seinerzeit nicht an.

Kurz entschlossen richtete dann der DRC Neuburg Anfang Oktober die „Bayerische“ auf dem Joshofener See aus. Sehr spät im Jahr, eigentlich schon nach dem traditionellen Jahresabschluss in Hof. Aber nachdem auch noch die Gemündener Schülerregatta ausgefallen war, „waren wir der Meinung, dass wir diese Bayerische Meisterschaft unbedingt ausrichten wollen und müssen”, war Gerhard Rohleder, der Vorsitzende des Ausrichtervereins DRC Neuburg überzeugt.

Der DRCN stand bei der Organisation jedoch nicht alleine da. Wie in den letzten Jahren üblich geworden, halfen die bayerischen Vereine wieder zusammen: Die WSG Kleinheubach (Kai Wirl) erstellte das Programm, der DRC Neuburg mit Sportwart Jonas Egeler übernahm die Organisation, Max Eisenmann (KSC Gemünden) war für die Kampfrichter und Petra Heister (SV Coburg) für die Jury zuständig.

187 Teilnehmer aus zehn bayerischen Vereinen gingen in Neuburg/Joshofen an den Start. Die meisten Sportler stellte der Ausrichter DRC Neuburg, für den die Regatta ein Heimspiel war. Unter den 48 gemeldeten jungen und etablierten Rennfahrern waren auch einige, die hier zum ersten Mal Rennatmosphäre live im Kajak erlebten. Der zweitstärkste Verein, die WSG Kleinheubach, hatte 41 Sportler gemeldet, der KRV Hof 37.

Diese drei Vereine machten dann auch die Mannschaftswertung unter sich aus. 32 (!) Gold-, 20 Silber- und zwölf Bronzemedaillen ergaben 1.042 Punkte für den DRC Neuburg. Das bedeutete die souveräne Führung vor der WSG Kleinheubach (837) und KRV Hof (544).

Ein relativ neuer Verein im Kanurennsport ist der Straubinger Kanu-Club, der eine einzige Starterin in die Rennen schickte: Leonie Robinson. Sie sitzt im Rollstuhl, lässt sich dadurch aber nicht entmutigen – und sie ehrgeizig! Die Zwölfjährige zeigte Klasse und gewann: Auf der 2.000 m Langstrecke blieb sie ohne Konkurrenz, der Sieg im K1 weibl. Kanumehrkampf AK 12 über 200 m gehörte ihr, und in der S1 Damen Leistungsklasse (Para Kanu) setzte sie sich gegen die 31-jährige Stephanie Gebhardt aus Hof durch. Allerdings lassen die verschiedenen Behinderungsarten keinen wirklichen Vergleich zu.

Die Fotos in der Bildergalerie erzählen selbst: über spannende Rennen mit knappen Zieleinläufen, Spaß auch bei der Siegerehrung, aber auch von der Kälte im Spätherbst …

Text: Redaktion / Fotos: Monika Sandner

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