Kanurennsport ist bei den European Championships gestartet

Oberschleißheim. Gold ist der Traum! Für alle Sportler*innen bei den European Championships in München. Niklas Kaul (Zehnkampf) z. B hat ihn sich schon erfüllt, Gina Lückenkemper (100 m-Lauf) ebenfalls. In dieses Fahrwasser wollen die Rennkanuten einsteigen.

Mit 14 Medaillen sind sie erst vor wenigen Tagen von den Weltmeisterschaften in Kanada zurückgekommen. Die Medaillenjagd hat heute bei den Europameisterschaften auf der Regattaanlage in Oberschleißheim begonnen. Julia Hake, Sebastian Brendel & Co haben in den Vorläufen nichts anbrennen lassen und große Hoffnungen geweckt. Vom Vorlauf fuhren sie direkt ins Finale (das in den nächsten Tagen folgt).

Die deutschen Ruderer waren am letzten Wochenende mit einer einzigen Bronzemedaille nicht sonderlich erfolgreich. Die Kanuten sollten jetzt die Kastanien aus dem Feuer holen und erneut zeigen, dass sie die erfolgreichste Sommersportart im DOSB sind …

Es ist Jahrzehnte her, dass in Oberschleißheim ein internationales Kanu-Rennen stattgefunden hat. Der jetzt technisch aufgemotzten Anlage von 1972 steht die Verwandlung gut: Die Tribünenplätze sind mit neuen Sitzen überbaut. Es gibt zwei (!) neue große digitale Anzeigetafeln, ein Floß für die Fotografen inmitten der Strecke in ausreichendem Abstand zur Ziellinie – und eine Lautsprecheranlage mit angenehmem Ton. Auf den Zuschauerrängen ist alles zu verstehen und - optisch herangezoomt - wunderbar zu verfolgen.

Und diese Anlage soll nur für diese eine Veranstaltung so hergerichtet sein? Anschließend wird alles wieder abgebaut und eingemottet? Dann soll die Vergänglichkeit der ehemaligen Olympiaanlage wieder dominieren? Lieber Herr Innenminister Herrmann, liebe Sportbürgermeisterin Dietl – das darf nicht sein! Über 60 Millionen Euro waren für die Renovierung dieser Anlage zugesagt, dann ging das Geld in das Fußballstadion von 1860 München … (Uns blieben neue Holzstege, eine neue geteerte Straße um die Regattastrecke und wenige renovierte Toiletten …)

Schaut Euch an, wie die alte Regattastrecke noch heute brilliert – sie passt wunderbar in das „Nachhaltigkeitskonzept“ von 1972 (damals gab es diesen Begriff noch gar nicht), mit dem sich die Sportstadt München bis heute brüsten kann.

Wir – der Kanu- und der Rudersport in Bayern - brauchen diese einzigartige Anlage! Modernisiert, nicht nur kosmetisch aufgepimpt – dann haben wir gemeinsam eine sportliche Zukunft.

Und für die Zuschauer lohnt sich der Besuch der Anlage! Heute bei den Vorläufen waren die Tribüne und Stehplätze noch sehr dünn besetzt. Das sollte sich schnell ändern, denn so ein Event ist in München sicher so schnell nicht mehr zu sehen!

Kommt und sorgt für Stimmung – peitscht unsere Rennsportler genauso ins Ziel wie unsere Kanuslalom-Fahrer Ende Juli bei der Weltmeisterschaft in Augsburg.

Gold ist der Traum!!! Für jeden Sportler und für jeden Zuschauer!

Text + Fotos: Uschi Zimmermann

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