Wanderfahrt zum Donaufest

Frei fließende Flüsse müssen frei bleiben, verbaute Flüsse müssen von ihrem Betonkorsett befreit werden. Diese grundlegenden Positionen des Kanusports standen auch bei der diesjährigen Wanderfahrt zum Fest an der Donau in Niederalteich im Mittelpunkt. 40 Kanuten trafen sich dazu an Christi Himmelfahrt am Donauufer in Mariaposching, um standesgemäß auf dem Fluss zur Kundgebung anzureisen.

Bei bestem Vatertagswetter und angenehmem Wasserstand war die 21 Kilometer lange Strecke, die durch Deggendorf führt und nach der Isarmündung wunderschöne Blicke auf die Ausläufer des Bayerischen Wald bietet, in rund 2,5 Stunden bewältigt. Für den Fall der Fälle − der allerdings nicht eintraf − übernahmen wieder die Wasserwachten aus Plattling und Deggendorf die Absicherung der Paddler.

In Niederalteich fand die zentrale Kundgebung unter der riesigen, schattenspendenden Linde hinter dem Festzelt statt. Für den Bayerischen Kanu-Verband trat Karin Fraundorfer auf das Podium. Bereits seit Jahren engagiert sie sich für die frei fließende Salzach und organisiert jährlich die Kanufahrt zur Salzach-Demonstration.

Fraundorfer erinnerte: „Seit mehr als dreißig Jahren setzt sich der Bayerische Kanu-Verband aktiv für die frei fließende Donau ein und unterstützt die Ziele der Naturschutzverbände, die Donau hier in Niederbayern so naturnah wie möglich, unter Berücksichtigung des Hochwasserschutzes, aber auch so zügig wie möglich naturnah zu gestalten.“ An Umweltminister Thorsten Glauber, der persönlich anwesend war, richtete sie einen deutlichen Appell: „Unterlassen Sie den Neubau weiterer Wasserkraftwerke an unseren letzten frei fließenden Flüssen, stattdessen sollte das Augenmerk auf die Modernisierung bestehender Kraftwerke gesetzt werden.“

Was die Kraftwerkspläne an der Salzach anbelangt, sprach Karin Fraundorfer ebenfalls deutliche Worte: „An der Salzach soll bei Flusskilometer 40 ein Kraftwerk entstehen, das gerade mal Strom für wenige Haushalte liefert … wären da nicht zwei oder drei Windräder besser? Hier müssten aller Wahrscheinlichkeit nicht mal die 10H-Regeln beachtet werden. Aber darüber wird noch ausgiebig gesprochen werden. Die Bayerische Staatsregierung kann sicher sein, dass hier mit enormen Widerständen von allen Seiten zu rechnen ist.“

Die engagierte Rednerin lud Umweltminister Thorsten Glauber ein, am Samstag, den 17. September zur mittlerweile zehnten Salzach-Kundgebung nach Burghausen zu kommen, „bei der wir uns für eine frei fließende Salzach auf ihren letzten rund 70 Kilometern bis zur Mündung in den Inn stark zu machen.“

Umweltminister Thorsten Glauber, versicherte in seiner Festrede, für Erneuerbare Energien und Klimaschutz einzustehen, denn: „Unser Lebensstandard geht auf Kosten zukünftiger Generationen.“ BN-Ehrenvorsitzender Hubert Weiger sagte, es brauche einen Friedensschluss zwischen Mensch und Natur. Weder längere Laufzeiten für Atomkraftwerke noch neue Wasserkraftwerke seien nötig. Stattdessen müssten die Bürger motiviert werden, in Erneuerbare Energien zu investieren: „Bürgerenergie ist der Königsweg für Bayern.“

Text + Fotos: Werner Götz

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