Demo zum Schutz des Ötztals

Am Sonntag, den 2. Oktober, hatte der österreichische Verein „WET – Wasser Erhalten Tirol“ in Zusammenarbeit mit dem WWF Österreich zur Kundgebung in Sölden aufgerufen. Dieser Demonstration schlossen sich auch etliche Vertreter des Bayerischen Kanu-Verbandes einschließlich seines Präsidenten Oliver Bungers an.

Grund für den Protest: In der Region ist ein Wasserkraft-Großprojekt geplant. Danach sollen der Venter und der Gurgler Ache, den Zuflüssen der Ötztaler Ache, bis zu 80 Prozent des Wassers entzogen werden. Diese massive Wasserausleitung würde nicht nur das Ende des Paddelsports hier bedeuten, sondern die Wasserversorgung für das ganze Ötztal massiv beeinträchtigen. Gleichzeitig soll im Platzertal, einem bislang nahezu unberührten Hochtal, ein neuer Staudamm mit einer Höhe von 120 Metern gebaut werden. Hinter diesem Damm würden 63.000 Quadratmeter wertvolle Moorlandschaften für immer in einem Stausee versinken.

Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung wenden sich inzwischen selbst Wasserkraftbefürworter gegen dieses Projekt. Und auch viele Einheimische schlossen sich der Demonstration an. So zogen schließlich gut 300 Teilnehmer erst Söldens Hauptstraße flussaufwärts bis zu der Stelle, an der die Kajaker ihre mitgebrachten Boote zu Wasser lassen konnten – unter ihnen etliche bayerische Paddler. Die Kanuten legten anschließend unter dem Jubel der Demonstranten an Land weithin sichtbar einen Kilometer auf der Ötztaler Ache zurück. Auch das ORF war da und berichtete über den Widerstand.

Wer sich über das Projekt informieren will, findet auf der Seite des Deutschen Alpenvereins entsprechende Links und auch die Möglichkeit, die Petition „Stopp Ausbau Kraftwerk Kaunertal“ zu unterschreiben: www.alpenverein.de/natur-klima/naturschutzverband/aktiv-werden/petition-stopp-ausbau-kraftwerk-kaunertal_aid_38825.html

Petra Münzel-Kaiser

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