Aus der Ressorttagung UuG

Die Tagung des BKV-Ressorts Umwelt und Gewässer machte wieder klar: Es gibt viel zu tun, aber es wird auch überall angepackt. Hausaufgaben werden an allen Brennpunkten erledigt, und dabei haben es die Ressortmitglieder nicht immer leicht und stoßen nicht unbedingt immer auf Verständnis.

In München bereitet die unsichere Situation bezüglich einer garantierten Wassermenge auf dem Floßkanal Sorgen. Nicht alle Vereine haben den Vertrag bisher unterschrieben (siehe Artikel „Die Quadratur des Kreises“).

Der Neubau des Moosburger Wehrs ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Wegen der festgestellten Denkmaleigenschaften der gesamten Wehranlage muss die Planung neu begonnen werden. Was vom alten Wehr erhalten werden muss und wie ein Teil-Neubau jetzt aussehen kann, bleibt abzuwarten.

Im Weißbach soll bei Schneizlreuth ein neues Laichschongebiet ausgewiesen werden. Heribert Der BKV hat mit Unterstützung der Vereine vor Ort eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben. Dem Laichschongebiet wurde prinzipiell zugestimmt, jedoch soll eine Ausstiegsmöglichkeit am Anfang des Schongebietes für die wenigen (Extrem-) WW-Fahrer erhalten bleiben.

Bei der Salzach-Protestfahrt am 20. Juli 2024 wird wieder mehr die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach als zentraler Organisator in den Vordergrund gestellt. Statt vieler Redner der einzelnen Institutionen sind Beiträge von naturwissenschaftlichen Sprechern geplant, z. B. von Prof. Dr. Schmutz und Herrn Hermannsdorfer (ehem. WWA Traunstein).

Mitglieder der B.E. und der Kanuabteilung des TSV Schongau sind an der Ammer in Gesprächen mit dem Wasserwirtschaftsamt, um die ramponierten Schaukästen an den Ein- und Aussatzstellen durch neue Schaukästen mit „verbessertem Innenleben“ (attraktive Gestaltung der Informationen zur Befahrungsregelung und zum BKV) zu ersetzen.

Stefan Schmidt hatte im Februar für den BKV am „Runden Tisch Wasser“ im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz teilgenommen, bei dem u. a. der Landesfischereiverband und sehr viele Behördenvertreter zugegen waren. Das Thema „Kommunikation – Wasserwissen bei Wassernutzern stärken“ im Rahmen des Bayerischen Gewässer-Aktionsprogramms 2030 beinhaltet u. a. Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung - aber auch die Sozialfunktion der Gewässer wurde erstmals als offiziellen Ziel genannt. Das Bayerische Gewässer-Aktionsprogramm 2030 (kurz: PRO Gewässer 2030) ist ein zentraler Baustein der Gesamtstrategie Wasserzukunft Bayern 2050.

Kanukonzept Nürnberg-Fürth

Die Stadt Fürth plant gemeinsam mit der Stadt Nürnberg umfassende Befahrungsverbote im Rahmen eines so genannten „Kanukonzeptes“ für die Flüsse Rednitz, Pegnitz und Regnitz. Auslöser waren Anträge mehrerer gewerblicher Touren- und Kanuverleih-Anbieter auf schifffahrtsrechtliche Genehmigung ihre Angebote/Aktivitäten. Dagegen gab es insbesondere fischereiliche und naturschutzfachliche Bedenken sowie der ansässigen Kanuvereine, die in den Entwürfen allerdings gleichermaßen eingeschränkt werden sollen. Der BKV und die ansässigen Kanuvereine haben termingerecht Stellungnahmen gegen die Verordnungsentwürfe abgegeben und hoffen stark auf weniger restriktive Verordnungen oder zumindest Ausnahmeregelungen für den organisierten Kanusport.

WWF, BN, LFV Bayern und BKV wollen in den nächsten sechs Jahren mit ihrem bayernweiten Gemeinschaftsprojekt „Fluss. Frei. Raum - Lebendige Bäche und Flüsse für Bayern“ u. a. durch den Rückbau von Querbauwerken besser vernetzte, klimaresiliente Fließgewässer-Lebensräume schaffen und die Populationen typischer Gewässerlebewesen stärken. Mit umfangreichen Kommunikations- und Vernetzungsmaßnahmen soll darüber hinaus das gesellschaftliche und politische Bewusstsein über die Bedeutung durchgängiger, ökologisch intakter Fließgewässer verbessert werden. „Fluss.Frei.Raum“  wird durch das Bundesamt für Naturschutz als Modellprojekt im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ finanziell gefördert und offiziell im März 2024 gestartet.
Wer hat Lust und Interesse, mit Eigeninitiative und frischen Ideen an diesem Verbundprojekt mitzuarbeiten und die Planung und Umsetzung der kanusport-spezifischen Maßnahmen und Aktivitäten zu unterstützen?

Geplant wurde schon mal die Herbsttagung des Ressorts (12./13.10.2024), bei der es nicht nur „theoretisch“ zugehen soll. Schön wäre es, wenn dabei auch gepaddelt würde – und da als Tagungsort der Raum Nürnberg/Fürth angedacht ist, bietet sich eine öffentlichkeitswirksame Kanutour auf der Pegnitz direkt an.

Doch auch dieses Mal wurde nicht nur diskutiert, überlegt und geplant: Im Anschluss an die Ressorttagung besuchten die Teilnehmer gemeinsam das „Main Fluss Film Fest“ in Würzburg, bei dem auch der Start von „Fluss.Frei.Raum“ gefeiert wurde. Zu sehen waren wieder viele interessante und schöne Fluss-Dokumentationen - wie z. B. den Filmbeitrag „Bayerns Bächen geht die Luft aus“, der die Zuschauer ziemlich nachdenklich zurückließ.

Redaktion

Auf dem Foto sind die Teilnehmer an der Ressorttagung Umwelt und Gewässer, v. l. Heribert Gobitz-Pfeifer, Karl Sandersfeld, Gerdi Baumer (Vertretung Vizepräsidentin Freizeitsport), Christof Waldecker, Walter Pargent, Benedict Cramer, Romy Reitinger, Ralf Gerlach, Lién Singer, Mareen Deville, Christian Baumann, Ingo Wechsung, Dr. Stefan Schmidt, Karin Fraundorfer. Auf dem Bild fehlt der Fotograf Karlheinz Baumer.

Zurück zur Übersicht