Gold und Bronze für Elena Lilik

Tacen. Es darf gejubelt werden: Mit Gold und Bronze holte Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) gleich zwei Medaillen beim Kanuslalom-Weltcup in Ljubljana/Slowenien. Es waren die einzigen für den Deutschen Kanu-Verband. Hannes Aigner (Augsburger Kajak-Verein) erreichte Platz 4.

Als Elena Lilik im Kajak-Einer über die Ziellinie fuhr, wusstesie noch nicht, was ihre Zeit wert war. Zwar war sie zunächst Erste, mit 1,4 Sekunden Vorsprung auf die Polin Klaudia Zwolinska, aber Letztere hatte auch vier Strafsekunden auf ihrem Konto. Noch fünf Paddlerinnen warteten am Start. Am Ende reichte es für Platz drei. Den Sieg holte die Australierin Jessica Fox vor der Ukrainerin Viktoria Us.

Lilik stand damit zum zweiten Mal bei diesem Weltcup auf dem Podest. Am Tag zuvor war die 24-Jährige Augsburgerin bereits zu Gold im Candier-Einer gepaddelt. „Der Lauf war eigentlich ganz gut, ich hatte ein bisschen mit dem Wasser zu kämpfen, da liegt definitiv die Zeit auch noch auf Jessica“, sagte sie. Denn Fox nahm ihr 2,7 Sekunden ab. „Aber dass ich meinen Lauf zusammenhalten konnte, darauf bin ich sehr stolz“, sagte sie.

Denn mit dem Wasser hatten an dem Tag viele, auch Top-Athleten zu kämpfen, so auch Olympiasiegerin Ricarda Funk vom KSV Bad Kreuznach, die deshalb im Halbfinale ausgeschieden ist. Die 31-Jährige war mit einer kleinen Erkältung etwas angeschlagen in das Rennen gegangen. Dennoch, so sagte sie selbstkritisch, „darauf kann ich es heute aber nicht schieben.“ Das wilde Wasser in Tacen ist ohnehin sehr schwierig, hinzu kommt, erklärte sie, „dass die Tore genau an den kritischen Stellen hängen, wo verschiedene Strömungen aufeinander treffen.“ Am Ende landete Funk auf dem 26. Platz.

Bester deutscher Kajakfahrer war erneut Hannes Aigner vom Augsburger KV mit Platz vier. Es war sein dritter Finallauf im dritten Weltcup der Saison, wobei er in Augsburg beim Heim-Weltcup auf Rang drei paddelte. Diesmal, in Tacen, verpasste ganz knapp das schon in der Leadersbox gefeierte Bronze. Denn die 50 Strafsekunden wegen eines nicht korrekt befahrenen Tores vom Tschechen Vit Prindis wurden revidiert, sodass sich dieser auf Platz zwei vorschob und damit Aigner vom Podest schubste. Den Sieg holte sich Jiri Prskavec aus Tschechien. Bronze ging an den Österreicher Felix Oschmautz. „Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem vierten Platz“, sagte der 24-jährige Augsburger. „Für die wenigen Trainingseinheiten, die ich hier hatte, ist es ganz gut gelaufen.“

Die beiden anderen deutschen Halbfinalisten verpassten deutlich den Finaleinzug. Noah Hegge (KS Augsburg) und Stefan Hengst (KR Hamm) waren als Halbfinal-24. und -33. ausgeschieden. Für die nachnominierte Annkatrin Plochmann (SGV Nürnberg-Fürth) kam das Ende bereits in der Qualifikation.

Weltcup-Sieg im Canadier

Ein Jubelschrei hallte durch das Save-Tal, als Elena Lilik im Canadier-Einer über die Ziellinie fuhr. Mit 3,3 Sekunden Vorsprung setzte sich die Augsburger Kanu-Schwäbin vor die Zweitplatzierte Viktoria Us aus der Ukraine. Dritte wurde die Slowenin Eva Alina Hocevar. Ausnahmeathletin Jessica Fox wurde wegen eines verpassten Tores Zehnte.

Lilik war förmlich durch die Wellen geflogen, bei der ersten Zwischenzeit hatte sie mehr als 10 Sekunden herausgepaddelt – und das, obwohl sie eher eine Athletin ist, die am Ende einer Strecke meist noch einmal so richtig aufdreht. „Ich hatte einen guten Halbfinallauf und wusste daher, dass ich die Strecke gut fahren kann. Am Start hatte ich deshalb einfach Bock auf den Lauf. Ich glaube, am Ende war es das Rezept dafür.“ Für die zweite C1-Halbfinalistin Nele Bayn (Leipziger KC) reichte es nur zu Platz 25.

Der beste deutsche Canadierpaddler war Lennard Tuchscherer vom Leipziger KV als Halbfinal-Elfter. Gold holte der Slowene Luka Bozic vor dem Amerikaner Zachary Lokken und seinem Landsmann Benjamin Savsek. Der Augsburger Sideris Tasiadis hatte dieses Rennen pausiert.

Bitter war das Ausscheiden bereits in der Qualifikation für Hannes Trummer (KV Zeitz), der im ersten Lauf als 21. um zwei Zehntel den direkten Halbfinaleinzug verpasste. Im Hoffnungslauf kassierte der 23-Jährige dann 50 Strafsekunden wegen eines nicht korrekt befahrenen Tores. Ebenso hart war das Scheitern seines Vereinskollegen Timo Trummer in der Qualifikation.

Text + Fotos: Uta Büttner

Live-Ergebnisse: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/ljubljana-tacen-2023/results

Zurück zur Übersicht