Elena Lilik ist Gesamtweltcup-Zweite

Paris. Elena Lilik (KS Augsburg) ist im Kajak-Einer als Vierte knapp am Podest vorbeigeschrammt. Allerdings konnte sie sie dennoch jubeln: Denn damit ist sie Zweite in der Gesamtweltcup-Wertung dieser Disziplin.

Bei den Weltmeisterschaften vor zwei Wochen in Lee Valley London im Kajak-Cross hatte sich Elena Lilik eine Gehirnerschütterung zugezogen, nachdem eine Gegnerin sie mit ihrem Boot am Kopf traf. „Nach der letzten Woche, wo ich abartig mit der Gehirnerschütterung zu kämpfen hatte, eigentlich nur unter Schmerzen im Bett lag und gehofft habe, dass ich hier anreisen kann, bin ich super zufrieden, wie ich mich von Lauf zu Lauf in den Wettkampf reingekämpft habe.“ So war ihre Freude groß, dass sie doch noch auf das Podest treten durfte. Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) schied im K1 bereits in den Vorläufen aus.

Franz Anton (Leipziger KC) gewann Silber im Canadier-Einer. Timo Trummer (KV Zeitz) landete im Finallauf mit 54 Strafsekunden auf dem letzten Platz. Canadierspezialist Sideris Tasiadis (KS Augsburg) war bereits im Halbfinale ausgeschieden. Er wählte an Tor sieben die direkte Fahrweise, weil er wusste, dass dies machbar ist. „Eigentlich stand ich auch perfekt darin. Aber die Walze Richtung Tor acht hat mich nicht so richtig mitgenommen wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Die Folge war, dass es im nächsten Tor richtig eng, zu eng wurde. „Ich musste mich richtig hineinducken.“ Am Ende war der Kopf nicht komplett im Tor, verbunden mit 50 Strafsekunden.

Bei den Kajak-Herren war Hannes Aigner (Augsburger KV) im Halbfinale mit 90,43 Sekunden ein starker Lauf durch den Stangenparcours auf Platz zwei gelungen, den er im Finale jedoch nicht wiederholen konnte. Der Sieg ging mit 89,20 Sekunden an den Franzosen Titouan Castryck.

Aigner mischte jedoch auch im Endlauf lange Zeit mit. Bis zur dritten Zwischenzeit, fünf Tore vor dem Ziel, war er mit einem Rückstand von 2,02 Sekunden auf den Erstplatzierten noch mitten im Kampf um die Medaillen. „Im unteren Bereich hatte ich dann einen kleinen Fahrfehler drin, der sich sehr hart geäußert hat“, erklärte der 34-Jährige. Die Folgen waren eine Torberührung, „dann bin ich von der Linie abgekommen und habe noch ein Tor berührt. Somit bin ich ziemlich weit nach unten durchgereicht worden.“ Am Ende bedeutete das Platz elf für ihn.

Teamkollege Noah Hegge hatte ein Tor nicht korrekt befahren. Die Folge waren 50 Strafsekunden und Rang zwölf. „Ich bin erst einmal glücklich, dass ich die Qualifikation und das Halbfinale so solide gefahren bin“, sagte der 24-Jährige. Der Einstieg in den Endlauf war ihm auch gut gelungen, eine Berührung im oberen Bereich habe ihn noch nicht gestresst. Dann entschied er sich, eine schwierige Torkombination direkt anstatt mit einer Rückwärtsdrehung zu befahren, um Zeit herauszuholen. Dadurch erwischte er das folgende Tor nicht mehr richtig. Der dritte deutsche Kajakpaddler Enrico Dietz (RKV Bad Kreuznach) rangierte sich auf dem 47. Rang des 60-köpfigen Starterfeldes ein.

Im Canadier der Damen waren die Deutschen chancenlos. Mit viel Glück war die beste Deutsche, Andrea Herzog (Leipziger KC) in Paris noch als Vorletzte in das Halbfinale eingezogen und schied hier als 21. des 24-köpfigen Feldes aus. Für Elena Lilik (KS Augsburg) war das Mammutprogramm mit den Kajak-Entscheidungen und Qualifikationsläufen im Canadier am Ende zu kräftezehrend. Sie schied sie als 28. aus. Ebenso an den Vorläufen gescheitet war Nele Bayn (Leipziger KC) auf Platz 27. Gold, Silber und Bronze gewannen die Australierin Jessica Fox, Gabriela Satkova aus Tschechien und Mallory Franklin aus Großbritannien.

Text + Fotos: Uta Büttner

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