Sechs Podestplätze beim ersten ICF-Weltranglistenrennen der Saison
Mit den Damen im deutschen Kanuslalom-Team ist auch in der Olympia-Saison wieder zu rechnen. Beim ersten ICF-Weltranglistenrennen der Saison im Kanuslalom auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion im Indischen Ozean hat Elena Lilik (KS Augsburg) das Rennen im Canadierboot vor Andrea Herzog (Leipziger KC) gewonnen. In der Kajak-Entscheidung siegte Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach), Zweite wurde Lilik, gefolgt von Emily Apel (KS Augsburg) auf Rang drei.
Im Herrenbereich konnte sich nur Sideris Tasiadis (KS Augsburg) im C1 mit einem zweiten Rang einen Podestplatz sichern. Bester deutscher Kajak-Paddler war Hannes Aigner (Augsburger KV) mit seinem vierten Rang.
Kajak-Bundestrainer Thomas Apel zeigte sich zufrieden, vor allem mit den Leistungen im Damenbereich. Das erste Kräftemessen dieser Saison habe gezeigt, „dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, sagte er. Jeder wisse natürlich um die Wichtigkeit dieser Saison, in der es zunächst darum geht, sich im nationalen Bereich in Position zu bringen. Denn an den beiden letzten April-Wochenenden werden in vier Rennen der nationalen Qualifikation die Olympia-Tickets ausgefahren.
Beim ersten Weltranglistenrennen waren noch nicht alle da, die Rang und Namen haben. Dennoch: „Gegen mittelstarke Konkurrenz aus Frankreich, aber auch gegen schon feststehende Olympia-Starterinnen wie Viktoriia Us aus der Ukraine aus oder Monica Doria Vilarrubla aus Andorra haben die Etablierten wie Ricarda, Elena und Andrea gezeigt, dass sie auch diese Saison das Niveau mitbestimmen wollen“, sagte Apel. Auch die „Youngster“ wie Emily Apel und Annkatrin Plochmann (SGV Nürnberg-Fürth) deuten an, „einen kleinen Sprung zu machen, was den Abstand angeht. Sie haben sich sehr, sehr gut verkauft.“
Im Kajak-Herrenbereich zeigte Noah Hegge (KS Augsburg) wieder sehr gute Ansätze. Mit seinem Sieg in der Qualifikation habe er bewiesen, „dass er nach einer enttäuschenden Saison 2023 in der Lage ist, wieder anzugreifen“, sagte Apel. Im Halbfinale habe er das Pech fragwürdiger Kampfrichterentscheidungen gehabt. „Seine Fahrzeit war wieder sehr gut.“ Bei Hannes Aigner (Augsburger KV) mit Platz vier fehle noch das eine oder andere Quäntchen. „Ich denke, das ist im grünen Bereich.“
Das Rennen im C1 der Herren war mit sehr guten Startern besetzt. Sideris Tasiadis (KS Augsburg) hatte seit einigen Jahren das erste Mal an dem Warmwasser-Lehrgang teilgenommen. Sein Ergebnis im Rennen zeige, dass er gut in Form ist. „Gegen die starken Franzosen, die auch mit ihren Olympia-Starter Nicolas Gestin (Platz vier) angetreten sind, zeigte er, dass mit ihm zu rechnen ist“, sagte Apel
Der Wildwasserkanal auf der Insel sieht etwas unscheinbar aus, verzeiht aber nur schwer kleine Fehler. Von der Charakteristik her ähnelt er den Strecken in Markkleeberg und auch in Paris – jedoch ist er der kleine Bruder, da kürzer und von daher auch weniger Torstäbe vorhanden sind.
Text: Uta Büttner
Auszug aus der Ergebnisliste
K1 Damen
1 Funk, Ricarda GER 99,51 (0)
2 Lilik, Elena GER 101,10 (0)
3 Apel, Emily GER 107,98 (2)
6 Plochmann, Annkatrin GER 108,65 (2)
C1 Damen
1 Lilik, Elena GER 108,18 (0)
2 Herzog, Andrea GER 108,97 (4)
3 Roisin, Laurene FRA 113,91 (4)
K1 Herren
1 Chiarello, Gelindo SUI 92,22 (0)
2 Ohrstrom, Isak SWE 92,75 (0)
3 Prindis, Vit CZE 93,49 (0)
4 Aigner, Hannes GER 93,88 (0)
7 Hengst, Stefan GER 98,74 (4)
C1 Herren
1 Senechault, Yohann FRA 95,76 (0)
2 Tasiadis, Sideris GER 97,62 (0)
3 Estanguet, Titouan FRA 101,20 (0)
5 Trummer, Timo GER 105,69 (2)
7 Anton, Franz GER 107,13 (6)