Europameisterschaften Kanuslalom

Annkatrin Plochmann vom SGV Nürnberg-Fürth paddelte als Beste aus dem deutschen Team bei den Kanuslalom-Europameisterschaften im slowenischen Ljubljana-Tacen im Kajak-Einer auf den hervorragenden zehnten Rang.

Schon in der Qualifikation war ihr ein solider Lauf ohne Torstabberührungen gelungen. Etwas überraschend war bereits der Finaleinzug der 22-Jährigen, den sie als Einzige aus dem deutschen Team schaffte. Den EM-Titel holte Klaudia Zwolinska aus Polen vor der Slowakin Zuzana Pankova und der Britin Mallory Franklin.

„Ich habe mich schon mega gefreut über die Finalteilnahme“, sagte sie. Erwartet in diesem starken Feld hatte das niemand von ihr. „Somit konnte ich dann auch entspannt in den Finallauf gehen. Und ich war auch hochmotiviert.“ Ihre Leistung aus dem ersten Lauf konnte sie durch den kraftraubenden Stangenparcours im Finale zwar nicht wiederholen, aber andere Finalistinnen hatten noch größere Schwierigkeiten. So konnte Plochmann die Spanierin Maialen Chourraut und die Slowakin Eliska Mintalova hinter sich lassen.

Plochmanns Schwester Antonia kam zwar auch ohne Berührungen durch den Stangenparcours, allerdings hatte die 21-Jährige mit dem schweren Wasser sehr zu kämpfen. Sie paddelte auf den 21. Rang in der Qualifikation. Einen Platz hinter ihr landete Emily Apel (Kanu Schwaben). Die 21-Jährige war gut in das Rennen gestartet, trotz einer Zwei-Sekunden-Strafe wegen eines berührten Torstabes war sie im ersten Drittel gut unterwegs. Doch dann kam sie von der Linie in dem schweren Wasser ab, ließ Sekunden um Sekunden liegen. Hinzu kamen drei weitere Berührungen.

Bei den Team-Wettbewerben im Kajak-Einer paddelte das junge deutsche K1-Team mit Annkatrin und Antonia Plochmann sowie Emily Apel auf den letzten Platz der acht teilnehmenden Mannschaften. Bis Tor 14 der 21 waren die Drei richtig gut unterwegs, hatten eine sehr gute Zwischenzeit. Doch dann ließen die Kräfte sichtbar nach. Dem geschuldet kamen zwei nicht korrekt befahrene Tore hinzu. Den EM-Titel sicherte sich Slowenien vor Frankreich und Tschechien.

K1-Herren nicht im Finale

Die Herrenkonkurrenz im Kajak-Einer fand ohne deutsche Beteiligung statt. Enrico Dietz (RKV Bad Kreuznach) und Stefan Hengst (KR Hamm) konnten sich mit Rang 19 bzw. 47 nicht fürs Finale qualifizieren. Es gewann Giovanni de Gennaro aus Italien. Silber und Bronze sicherten sich Mario Leitner aus Österreich und der Schweizer Gelindo Chiarello.

Aufgrund des unmittelbar an die EM stattfindenden Trainingslagers auf der Olympiastrecke in Paris sind Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach), Elena Lilik, Noah Hegge und Sideris Tasiadis (alle KS Augsburg) nicht dabei. Hannes Aigner vom Augsburger KV konnte aufgrund eines Infektes nicht wie geplant teilnehmen. Ohne ihren dritten Mann konnten die deutschen K1-Herren im Teamwettbewerb nicht an den Start gehen.

Canadier-Wettbewerbe

Bei den C1-Damen freute sich Andrea Herzog (Leipzig) über den EM-Titel. Die anderen fünf deutschen Canadierboote waren in der Qualifikation für das Finale ausgeschieden.

Bei den Team-Entscheidungen im Canadier-Einer blieben die deutschen Mannschaften ohne Medaillen. Das Damen-Team mit Andrea Herzog, Nele Bayn und Kimberley Rappe (alle Leipziger KC) paddelte auf den sehr guten fünften Rang. Tschechien gewann vor Slowenien und Großbritannien.

Das Männer-Team mit Franz Anton, Lennard Tuchscherer (beide Leipziger KC) und Timo Trummer (KV Zeitz) kam zwar ohne Torstabberührung durch den schwierigen Stangenparcours, jedoch waren die Deutschen in dem starken Teilnehmerfeld der insgesamt neun Nationen einfach zu langsam unterwegs. Sie kamen auf den sechsten Platz. Den EM-Titel der C1-Herren holte sich Slowenien vor Tschechien und der Slowakei.

Text: Uta Büttner/Redaktion / Fotos: Franz Anton

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