Sportler des Jahres 2022

Vincent Hoiß – Kanurennsport – DRC Neuburg – geb. 2006

Der Gymnasiast Vincent Hoiß ordnet seit Jahren alles seiner Leidenschaft Kanurennsport unter. Talent, Fleiß, Stärke und Disziplin zeichnen den 16-jährigen Neuburger aus und machen ihn zum Aushängeschild seines Vereins und des BKV. Unermüdliches, ganzjähriges Training auf dem Wasser, im Kraftraum und in der Halle ließen ihn zu einem Ausnahmeathleten heranreifen.
Vincent ist seit 2014 Mitglied beim Donau-Ruder-Club Neuburg und sitzt schon sein halbes Leben im Kanu.

Mit acht Jahren fuhr er im Schüler-Einer bei den Bayerischen Meisterschaften in Neuburg bereits in die Medaillenränge. Seinen ersten Bayerischen Meistertitel sicherte Vincent sich 2017 im K2 über 2000 Meter. 2018 erkämpfte der zielstrebige Rennsport-Kanute im K1 die Bayerischen Meistertitel über 200 und 500 Meter, sowie im K2 über 2000 und im K4 über 500 Meter. Seit dieser Zeit beherrscht das Kanutalent die bayerische Konkurrenz.

Als 13-Jähriger glänzte Vincent Hoiß mit zwei Bronzemedaillen im Kanumehrkampf und im Langstrecken-Einer bei den Süddeutschen Meisterschaften in Mannheim. 2020 wurde er bei den Schülern A Deutscher Marathonmeister im K1. Süddeutsche Vizemeistertitel sicherte sich der Neuburger 2021 im Kajak Einer der männlichen Jugend über 1000 und 5000 Meter in Mannheim.

Das Regattajahr 2022 entwickelte sich für Vincent Hoiß zu einem absoluten Triumphjahr. In Kassel konnte er die Süddeutsche und Deutsche Marathon-Meisterschaft im Kajak Einer der Jugend für sich entscheiden.
Gold und Titel bei den Süddeutschen Meisterschaften Kanurennsport im K1 über 500, 1000 und 5000 Meter sowie Vizemeistertitel über die Kurz- und Mittelstrecke mit seinem Zweierpartner David Müller, ebenfalls vom DRCN, folgten.
Auf großartige Weise erkämpfte Vincent Hoiß bei den Deutschen Meisterschaften in Brandenburg über 500, 1000 und 5000 Meter die Titel im K1 und zusammen mit David Müller den Vizemeistertitel sowie die Bronzemedaille im Zweier über 1000 und 500 Meter.
Aufgrund seiner phänomenalen Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften wurde er in den Nationalkader berufen und startete bei den Olympic Hope Games in Bratislava. Vincent siegte sensationell im K1 über 1000 Meter – ein Erfolg, den im Bayerischen Kanu-Verband vor ihm noch niemand errungen hatte. Damit ist der Neuburger in seiner Lieblingsdisziplin der schnellste 16-jährige Kanurennsportler der Welt.


Paul Schütze – Kanupolo –DRC Neuburg – geb. 2004

Paul Schütze ist mit 16 Jahren der jüngste Spieler der Bundesligageschichte der Herren, dem ein Tor gelang (2021). Seit seinem Debüt 2021 ist er – auch wegen seines Trainingsfleißes – fester Bestandteil der 1. Herren-Bundesligamannschaft des Donau-Ruder-Clubs Neuburg.

Der Neuburger kam über seine Schwester 2018 zum Kanupolo und fand gleich Gefallen daran. So konnte er schon als Schüler mit seiner Mannschaft einen tollen 8. Platz auf der Deutschen Meisterschaft erspielen. 2019 folgten der erste Turniersieg in Italien, ein 6. Platz auf der Deutschen Meisterschaft und die erste Nominierung für die BKV-Auswahl, in der er seit 2021 in der U21 spielt. 2020 kam ein 3. Platz mit Neuburg bei der Deutschen Pokalmeisterschaft dazu (der einzige Wettkampf aufgrund der Corona-Pandemie).

Paul Schütze gewann 2022 mit dem DRCN die Bayerische und Süddeutsche Meisterschaft im Kanupolo sowie das Oktoberfestturnier in München. In der 2. Bundesliga (das jüngste Team der Liga) reicht es für Platz 5. Ein 2. Platz beim Bundesländervergleichskampf rundete seine Leistungen ab.


Christian Stanzel – Augsburger Kajak Verein –  Kanuslalom – geb. 2005

Mit acht Jahren hat Christian Stanzel beim Augsburger Kajak Verein das Paddel in die Hand genommen und seitdem nicht mehr zur Seite gelegt. 2017 zeigten sich im K1 erste Erfolge: Deutscher Meister im Schüler-Team. 2021 dann Deutscher Meister in der Jugend, 3. Platz im Jugend-Team und Deutscher Vizemeister im Boatercross.

2022 kam er schon in der Junioren-Nationalmannschaft mit dem Team auf den 2. Platz bei der Europameisterschaft und den 5. Platz bei der Weltmeisterschaft. Und er gewann den ECA-Gesamt-Cup!

Dann kam der Rückschlag bei den Deutschen Meisterschaften in Lofer, als er den Qualifikationslauf souverän gewonnen hatte und dann aber mit Corona nach Hause fahren musste.

Ende des Jahres wurde für ihn von der Bayerischen Sportstiftung ein Crowdfunding zur Unterstützung ins Leben gerufen. Der finanzielle Zuschuss kam gerade recht für ein neues Boot (für das alte ist er zu schwer geworden) und einen Vollschutzhelm für den Slalom Extreme.

Christian fährt noch ein Jahr in der Juniorenklasse. Da ist noch viel zu erwarten.


Josephina-Marie Karst – Schleißheimer Paddelclub – Stand-up-Paddling – geb. 2007

Jojo, wie sie von ihren Freunden genannt wird, trainiert viermal pro Woche, hauptsächlich mit ihrem Papa, eine Mischung aus SUP-Training, Laufen oder Biken und Crossfit. Sie paddelt in Ingolstadt auf dem Baggersee und auf der Donau, aber auch gerne auf der Regattastrecke in München. Sogar im Familienurlaub auf der Insel Elba dürfen die Raceboards von Papa und ihr zum Trainieren nicht fehlen. Jojos Lieblingsdisziplinen sind Technical-Race und Long Distance, gerne auch mit Welle garniert.

Sie paddelt seit 2019 und wurde gleich Deutsche Meisterin im SUP-Wildwasser bei den Schülerinnen. Seit 2021 startet sie für den Schleißheimer Paddelclub.

Bereits in ihrem zweiten Jahr 2020, noch für den STC Ingolstadt startend, wurde sie Bayerische Meisterin im Sprint und auf der Long Distance der Schülerklasse. Im Technical-Race erreichte sie den 2. Platz, bei der Deutschen Meisterschaft gelang ihr auf der Long Distance der 2. Platz, im Sprint der 3. und beim Technical Race Platz 4 ihrer Altersklasse.

Im Jahr 2021, jetzt bereits beim Schleißheimer Paddelclub, steigerte sie sich technisch und konditionell durch beachtenswerten Trainingsfleiß noch einmal enorm und holte bei den Open Water Meisterschaften auf Fehmarn in beiden Disziplinen Bronze in der U18. Bei der Flatwater DM in Bochum wurde sie im Sprint Dritte und sowohl im Technical-Race als auch auf der Long Distance deutsche Vizemeisterin. Bei den Bayerischen Meisterschaften 2021 konnte sie in ihrer Altersklasse in allen drei Disziplinen gewinnen.

2022 sollte Jojos erstes Jahr auf internationaler Bühne werden. Die Trainingspläne von Tanja Ecker legten den Fokus auf die EM in Havide Sande (Dänemark) und die WM in Gdynia (Polen).

Auf der ESA-Europameisterschaft in Dänemark startete sie für den Kader des Deutschen Wellenreitverbandes und fuhr im Longdistance Downwindrennen über 13,8 km einen 4. Platz bei der weiblichen Jugend ein. Im Beach-Techrace erreichte sie auf der Nordsee über 4,8 km mit 33 Bojenturns und 5 x 50 m Beachrun ebenfalls einen hervorragenden 4. Platz in der U18. Damit war Josesphina nicht nur die jüngste, sondern auch die erfolgreichste deutsche Athletin.

Bei der ICF Weltmeisterschaft fuhr Jojo in einem super starken Starterfeld und bei sehr herausfordernden Bedingungen den 3. Platz in der Teamwertung U18 Ladies im Techrace ein. National wurde sie bei der OpenWater-DM auf Fehmarn im Tech Race den Titel der Deutschen Meisterin in der U18 weiblich heraus und erpaddelte beim 12 km Downwindrennen den 5. Platz in der Damenwertung.

Bei der wichtigsten SUP-Rennserie Deutschlands, der AlpsTrophy, gewann sie die Gesamtwertung in der Shortdistance bei den Damen. In der Raceclass wurde sie 5. der Damenwertung.

Auf den Bayerischen Meisterschaften am Pilsensee und in Oberschleißheim setzte sie mit Siegen in allen drei Disziplinen noch einmal ein Ausrufezeichen hinter ihre Erfolge!
2023 gilt ihr Fokus zuerst einmal der Schule, da sie ihren Realschul-Abschluss vor sich hat. Trotzdem startet sie nach dem Wintertraining mit viel Vorfreude und Motivation in die nächste Saison.


Elias Schleinkofer – Straubinger Kanu-Club – Wildwasserrennsport – geb. 2010

Elias begann bereits als Sechsjähriger im Einerkajak zu paddeln. Mit seiner Familie unternahm er etliche Kajaktouren, die er in seinem Wildwasser-Rennkajak eigenständig mitpaddelte. Damals fuhr er zumeist vorne und musste oftmals eingebremst werden. Großen Spaß hatte er, als er sich kleine Rennen mit anderen Wanderfahrern lieferte und diese auch gewann. Dies nahm sein Vater zum Anlass, ihn bei der Straubinger Rundenrekord-Regatta 2020 das erste Mal teilnehmen zu lassen. Prompt gewann er in seiner Klasse Schüler C und wurde Bayerischer Meister. 2021 und 2022 verteidigte er diesen Titel souverän.

Im Jahre 2022 trainierte der junge Sportler viel, um sein Rennboot im Wildwasser sicher fahren zu können. Bei der Deutschen Meisterschaft auf der Saalach konnte er erste Erfahrungen sammeln und belegte national im Sprint den 4. Platz und im Classic-Rennen einen beachtlichen 6. Platz.

Vorbildlich agiert Elias im Verein des Straubinger Kanu-Clubs, wo er in der Kanu-Nachwuchsgruppe andere Rennsportler anspornt und für Stimmung sorgt.

Großen Spaß bereitet ihm auch das Wildwasserfahren, wo er z. B. auf der Soca, Kössener Ache oder Saalach etc. die Strecken des Schwierigkeitsgrades II-II+ mittlerweile sicher beherrscht.

Aktuell hat Elias in seinem ersten Jahr der Altersklasse Schüler A sein Trainingspensum gesteigert und bereitet sich motiviert auf die Saison 2023 vor.


Lucia Hacker– Naturfreunde Westend-Augsburg – Kanu Freestyle – geb. 2001

Schon als Kleinkind hat Lucia mit dem Paddeln begonnen, zunächst bei ihren Eltern im Zweierkanu, doch schon bald paddelte sie in ihrem eigenen Kinderkajak über die ersten Wellen die Flüsse hinunter. Es folgten unzählige Touren auf leichtem bis mittelschwerem Wildwasser. Mit zwölf Jahren fuhr Lucia zusammen mit ihren Eltern und den beiden kleineren Schwestern durch die tiefste Schlucht Europas, die Tara an der Grenze zwischen Bosnien und Montenegro.

Erst mit 16 Jahren entdeckte sie den Kanu-Freestyle-Sport, und war sofort von der tollen Gemeinschaft der Freestyle-Paddler begeistert.

2020 gelang Lucia die Qualifikation für das Nationalteam. Erster Höhepunkt war die Teilnahme an der Europameisterschaft 2021 in Paris. Lucias Ziel ist es, möglichst vielseitig zu paddeln. Daher trainiert sie seit Ende 2021 viel Freestyle im C1 und steigt auch hin und wieder ins Open Boat.

Das Wildwasserfahren kommt dennoch nicht zu kurz. So nahm Lucia 2022 erfolgreich in allen Disziplinen (Double Drop Race, Boater Cross, Freestyle, Zeitfahren und Massenstart Wildwasser) beim Galway Fest in Irland teil und belegte beim Devils Extreme Race in Tschechien den 5. Platz.

Bei der Deutschen Meisterschaft 2022 im Freestyle startet Lucia in drei Bootsklassen. Im K1 belegte sie Platz 4, im C1 und im Open Boat jeweils den 2. Platz.

Für die Weltmeisterschaft in Nottingham lag so der Fokus voll auf der Teilnahme im C1. Nach zwei sehr guten Vorläufen erreichte sie im Halbfinale einen hervorragenden 7. Platz. „Es ist ein echt tolles Gefühl, zu den Top Ten weltweit zu zählen“, so Lucia. Trotz wenig Training im K1 belegte sie auch in dieser Bootsklasse mit dem 28. Rang einen Platz im Mittelfeld.

Eine Knieoperation im Herbst zwang Lucia zunächst zu einer Paddelpause, die sie aber spontan zu Silvester mit Wildwasserfahren in Galicien beendete.


Ronja Rotsch – KC Schwandorf – Wandersport – geb. 2007

Seit 2021 ist sie Mitglied im Schwandorfer Kanu-Club. Durch ihre Familie hat sie jedoch schon länger Kontakt zum Kanusport. In der Saison 2021/2022 paddelte Ronja 389 km. Sie ist nicht nur im Kanu-Wandersport, sondern auch begeistert im Wildwasser zu finden.

Dieses Jahres wurde sie von der BKV-Jugend zur Jugenddelegierten gewählt. Zudem ist sie im Verein sehr aktiv. Sie besucht fast jedes Training und nimmt an vielen Vereinsfahrten teil, teilweise als einzige Jugendliche bei den Erwachsenen. Auf Ronja ist immer Verlass. Ihr außerordentlich guter Umgang mit den jüngeren Kindern und Jugendlichen ist ein großer Gewinn für den Verein, aber auch für die Verbandsjugend, wo sie bei vielen Lehrgängen dabei ist und auch den ein oder anderen Artikel für den kanu-kurier und die Jugend-Homepage schreibt. Als begabte Zeichenkünstlerin wurde ihr Motiv für die BKV-Weihnachtskarte 2022 ausgewählt.

Neben dem Kanusport ist sie seit einigen Jahren zudem noch begeisterte Leichtathletin.